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Gib der Liebe eine Chance (German Edition)

Gib der Liebe eine Chance (German Edition)

Titel: Gib der Liebe eine Chance (German Edition)
Autoren: Anni Weissgerber
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erzählte und kam zu dem Schluss, dass die Kernbergers wohl wirklich nicht die Richtigen für ihren beschaulichen Ort waren. Richard Kernberger hatte in München einen dieser Nobelschuppen und führte diesen sehr erfolgreich. Soweit Paula wusste, hatten sie 320 Zimmer, Suiten für die Reichen und eine regelrechte Einkaufspassage in ihrem Hotel mit Friseuren und allem drum und dran. So etwas passte tatsächlich  nicht in diese ländliche Gegend. Sie wollte sich morgen von Leon fernhalten und sich auf ihren Lauf konzentrieren. Vater hatte Recht, die Kernbergers benahmen sich beide wirklich oft sehr blasiert. Es wurde stiller im Wohnzimmer. Paula spitzte die Ohren.
    „Der Meyer-Julian, das ist ein Prachtbursche. Mit dem kann kein Kernberger mithalten. Es wird Zeit, dass unser großes Madl den endlich heiratet!“

 
    Paula verdrehte die Augen. Waren ihre Eltern doch wieder bei diesem Thema angekommen.
    „Lass doch das Kind selbst entscheiden, wen es lieben wird!“, versuchte es Lisbeth.
    „Den Julian kann und wird sie lieben. Das kommt mit der Zeit und bei der Hochzeit. Ich werde die Meyer-Anna und ihren Sohn Julian nun öfter zu uns einladen. Anständige Leut sind des. Und so eine gute Partie sollte sich die Paula net entgehen lassen. Und du kannst deine Freundin Anna ruhig auch darauf vorbereiten, Lieserl. Gleich morgen.“
    Paula seufzte. Sie konnte nicht schlafen und setzte sich an ihren Computer. Inzwischen fiel die Haustür ins Schloss und sie hörte Franziska nach Hause kommen. Es war 23.00 Uhr, der Film war zu Ende. Ihre Eltern hatten gar nicht gemerkt, dass Franzi noch fort gewesen war.
    Paula nahm sich vor, endlich eine neue Homepage für ihre Ferienwohnungen zu entwerfen.
     
     
    ***
     
    Paula starrte auf ihren Bildschirm und konnte sich nicht recht konzentrieren. Sie surfte ziellos im Internet hin und her und versuchte ihre Gedanken zu sammeln. Eigentlich sollte sie sich ausruhen, um für den Lauf morgen fit zu sein, aber sie würde sich eh nur im Bett wälzen.
    „Warum nicht?“ dachte sie und rief die Homepage des Hotels Fürstenhof in München auf – das Hotel der Kernbergers. Schauen konnte man ja mal. Gedankenversunken klickte sie sich in die pompösen Suiten. Ein lautes „Pling!“ schreckte sie auf.
    Unten rechts am Bildschirm leuchtete der Chat auf. Irgendwer hatte ihr eine Nachricht gesendet. Sie klickte den Chat an. Julian.
    Paula lächelte vor sich hin. Sie chattete oft mit Julian Meyer. Er war ihr ein guter Freund schon aus Kindertagen. Julian war verlässlich, stets freundlich und lebte mit seiner verwitweten Mutter Anna-Maria Meyer auf dem Nachbarhof. Er war Anna-Marias einziger Sohn, war mit seinen 25 Jahren bereits ausgebildeter Diplom-Agrarwirt und würde den Meyer-Hof einmal erben. Er war ein guter Kerl, fleißig und ehrlich. Bloß ein wenig langweilig, fand zumindest Paula.
    „Hi, w.g.?“
    Das hieß „wie geht es dir?“ Paula mochte diese Abkürzungen nicht, sie schrieb stets in ganzen Sätzen und unverstümmelten Worten.

 
    „Prima, danke. Wie war der Film?“, fragte sie zurück.
    Ein lachender, zähnefletschender Smilie huschte zu ihr in den Chat. Dann noch einer.
    „Sie haben sich ziemlich viel geküsst“, schrieb er dazu.
    „Wer? Die Darsteller oder die Zuschauer? (Grinsender Smilie)“, von Paula.
    „Beides!“, war seine knappe Antwort.
    „Die Franzi ist heute Abend ausgegangen und noch nicht zu Hause“, versuchte es Paula.
    „lol. Hab sie selbst bei euch abgesetzt“, flimmerte es über ihren Bildschirm.
    Wusste sie doch, dass die beiden zusammen ins Kino gegangen waren. Ihre kleine Schwester schwärmte schon lange von Julian und dass der sie auch mochte, war nicht zu übersehen. Nur ihr Vater bemerkte anscheinend gar nix. Er wollte Paula und Julian als Paar sehen, doch die beiden empfanden noch nie mehr als Freundschaft füreinander. Franzi und Julian, die passten zusammen.
    „Mein Vater will uns übermorgen verheiraten“, chattete Paula.
    „Ich muss dir vorher noch was gestehen“, kam es zurück.
    „Dann red jetzt oder schweig für immer“, so Paula.
    „Ich habe heute Abend eine andere geküsst. Verzeih mir“, schrieb Julian. 
    Paula musste lachen. Nun wusste sie sicher, dass es zwischen Franzi und Julian gefunkt hatte und sie freute sich für das temperamentvolle Paar.
    Sie zauberte drei sich küssende Smilies in den Chat und schrieb: „Verziehen. Ich gebe dich frei.“
    „Wie sagen wir es unseren Eltern, vor allem Albert?“, fragte
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