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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)
Autoren: Christine Feehan
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gut mit Leuten aus. Er konnte prächtig blödeln, und alle mochten ihn.
    Ty wusste, dass er Sam im Lauf der Jahre mehr als einmal mit seiner schroffen, abweisenden Art in Verlegenheit gebracht hatte. Wie oft hatte er einen Ausflug oder eine Unternehmung sausen lassen, die Sam geplant hatte, weil ihm die Zeit zwischen den Fingern zerronnen war und er es viel aufregender fand, die Einwirkung eines Hemmstoffs auf die T-Zellen zu verfolgen. Im Grunde genommen spielte es wohl überhaupt keine Rolle, wie hoch sein IQ war. Er fühlte sich nun mal in Gegenwart anderer Menschen unbehaglich, und so würde es
wahrscheinlich auch immer bleiben, weil er sich nicht genügend für seine Mitmenschen interessierte.
    Es war jedes Mal wieder eine große Umstellung für ihn, drei Monate im Jahr bei Sam zu wohnen. Ida Chapman hatte ihrem Sohn Sam und ihrem Neffen Tyson ihr Haus hinterlassen, als sie vor fünf Jahren gestorben war. Ty freute sich immer darauf, Sam zu besuchen, doch der erste Monat gestaltete sich regelmäßig schwierig. Ty war es gewohnt, allein zu sein und mit keinem Menschen zu reden, und Sam unterhielt sich gern. »Ich drücke mich doch gar nicht vor unseren Ausflügen«, sagte Ty. Die Falten in seiner Stirn wurden tiefer, als Sam nichts dazu sagte. »Oder doch?« Er rieb sich den Nasensteg. Wahrscheinlich hatte er sich schon davor gedrückt, und zwar nicht nur einmal. Und Sam ein weiteres Mal enttäuscht.
    Sam zuckte die Achseln. »Das spielt keine Rolle, Ty. Ich mache dir nur das Leben schwer. Du bist Biochemiker. Die spinnen alle.«
    »Und Hubschrauberbesatzungen spinnen nicht?«
    Schallendes Gelächter brach aus. Sam hob die Hände, um zu kapitulieren. »Schon gut, du hast mich erwischt.«
    »Ich möchte mehr über Tys Heilige hören. Ist sie blond und gut gebaut?«, fragte Rory Smith. Er rieb sich die Hände. »Da wird es doch erst wirklich interessant.«
    »Das ist deine Vorstellung von der idealen Frau, Rory«, sagte Doug Higgens und boxte den Arm des Feuerwehrmannes. »Und eine Heilige willst du schon mal ganz bestimmt nicht. Wie sieht sie aus, Ty? Hast du sie schon gefunden?«
    Sam presste die Lippen zusammen. »Er glaubt, sie gefunden zu haben.«
    Ein Bild zog vor Tys innerem Auge vorüber, bevor er es unterdrücken konnte. Ihr Gesicht. Blass. Tiefschwarzes Haar. Große grüne Augen. Ein Mund, für den es sich zu morden lohnte. Ty schüttelte den Kopf. »Sie muss intelligent sein. Ich halte es nicht länger als ein paar Minuten mit jemandem aus,
der ein Idiot ist.« Und genau das war das Problem und würde es auch immer sein. Er wollte über die Dinge reden, für die er sich begeisterte. Er wollte seine Probleme bei der Arbeit mit jemandem besprechen. Nicht einmal Sam hatte den leisesten Schimmer, wovon er überhaupt redete, und Sam ließ sich wirklich viel von ihm gefallen. Die Augen der meisten Frauen wurden einfach nur noch glasig, wenn er zu sprechen begann. Und wenn eine Frau anfing, über Haare und Nägel und Make-up zu reden, war bei ihm der Ofen aus.
    »Meine Güte, Ty. Was zum Teufel ist los mit dir? Bei dir stimmt doch etwas nicht. Wen interessiert es schon, ob Frauen Verstand haben? Du tust anscheinend die falschen Dinge mit ihnen«, sagte Rory. »Gib den Versuch auf, mit ihnen zu reden, und komm zur Sache. Du brauchst Hilfe, Mann.«
    Wieder brach schallendes Gelächter aus.
    Drei Töne zerrissen die Luft, und die Männer verstummten augenblicklich. Die drei Töne erklangen noch einmal, und sie sprangen auf. Das Funkgerät knisterte, und die Einsatzzentrale meldete einen verunglückten Kletterer auf den Klippen der Seelöwenbucht südlich von Fort Bragg.
    Ty und die anderen schnappten sich die Rettungsausrüstung und luden sie so schnell und so systematisch wie möglich in den Huey.
    »Ben, du fährst zuerst zur Einsatzzentrale in Fort Bragg, aber ich will dich möglichst nah am Unfallort haben«, sagte Brannigan, der Pilot, zum Feuerwehrmann. Ben würde das Versorgungsfahrzeug fahren, das den Treibstoff für den Hubschrauber und zusätzliche Rettungskörbe beförderte, in die sie die Verunglückten packten – und alles andere, was im Notfall erforderlich sein könnte. Er würde den sperrigen Wagen über die bergige Strecke fahren müssen, um nach Fort Bragg zu gelangen, und das würde ihn mindestens eine Stunde kosten, wenn nicht mehr. Der Hubschrauber würde in vierzehn Minuten dort sein.
    Ben nickte und rannte zu seinem Fahrzeug. Der Hubschrauber
brauchte viel Sprit, und sie brachen nie ohne
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