Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Getrieben - Durch ewige Nacht

Getrieben - Durch ewige Nacht

Titel: Getrieben - Durch ewige Nacht
Autoren: Veronica Rossi
Vom Netzwerk:
weitere, blau leuchtende Kuppel und auf eine weite Öffnung. Zwei Hovercrafts schwebten heraus, die vor dem riesigen Gebäude so klein wirkten wie Spatzen. Die Luftkissenfahrzeuge hinterließen eine Narbe auf dem Wüstenboden, während ihre Lichter in der von Rauch erfüllten und von Ätherblitzen erhellten Dunkelheit verschwanden.
    »Das muss Hess sein«, vermutete Aria. »Er verlässt Reverie.«
    »Dann mal los!«, rief Perry.
    Geduckt liefen sie näher heran und kauerten sich dicht neben die weite, hoch aufragende Öffnung. Im Inneren der Kuppel standen die Hovercrafts der Siedler aufgereiht. Mit einem der kleineren Luftkissenboote war Talon verschleppt worden – Perry erkannte die typische Tropfenform wieder, den eleganten und glänzenden Rumpf. Dahinter ragte ein Luftkissenfahrzeug mit raupenartigen Segmenten auf, das alle anderen in den Schatten stellte. Bewaffnete Soldaten liefen hektisch hin und her, luden Versorgungskisten ein und lotsten ein Hovercraft nach dem anderen aus der Biosphäre.
    Dann startete der Motor eines Fahrzeugs ganz in Perrys Nähe. Vier Flügel wurden aus der Unterseite ausgeklappt, Scheinwerfer warfen ihr Licht in die Nacht, die Luft zitterte, und das libellenartige Gefährt hob vom Boden ab. Perry zuckte zusammen, als es mit einem ohrenbetäubenden Brummen an ihnen vorbeischwebte.
    »Die Luftschleuse ist auf der anderen Seite«, flüsterte Aria.
    Perry schaute hinüber und sah, dass der Eingang ungefähr hundert Meter entfernt lag. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf eine Gruppe von Männern in der Nähe und entdeckte die automatischen Pistolen an ihren Gürteln.
    »Wir können uns an ihnen vorbeischleichen«, meinte Aria. »Sie konzentrieren sich darauf, Reverie zu verlassen, und nicht, es zu verteidigen.«
    Er nickte. Das war ihre einzige Chance. Er deutete auf Paletten mit Versorgungskisten, die ungefähr in der Mitte des Hangars standen. Zwischen ihnen und der Wand befand sich eine Lücke. »Wenn das nächste Hovercraft startet, läufst du zu den Kisten. Dahinter können wir uns verstecken.«
    Sobald das Luftkissenfahrzeug abhob, sprintete Aria los. Perry folgte ihr. Sie hatten die Kisten fast erreicht, als zwei der Soldaten sie entdeckten. Kugeln bohrten sich in die Wand hinter ihnen, was aber im Lärm der Hovercrafts unterging.
    Kaum hatte Perry den Kistenstapel erreicht, riss er sich den Bogen vom Rücken. »Wir müssen weiter!«, schrie er. Sie durften den Soldaten keine Zeit lassen, sich zu organisieren.
    Aria zog ihr Messer, während sie durch den schmalen Gang liefen.
    Auf der anderen Seite des Gangs stießen sie auf eine Gruppe von drei Soldaten, die zwischen ihnen und dem Eingang standen. Zwei von ihnen hatten ihre Waffen gezogen, und der Dritte schaute sich verwirrt um. Aber es gab nur diesen einen Weg, um zu Talon zu gelangen. Sie mussten an ihnen vorbei.
    Perry schoss und rannte los. Sein Pfeil traf den ersten Soldaten in die Brust und streckte ihn nieder. Rote Blitze zuckten an ihm vorbei, als die anderen beiden zurückfeuerten. Scheppernd prallten die Kugeln von den Stahlkisten hinter ihm ab. Dann schoss Perry einen Pfeil auf den zweiten Mann ab, der getroffen zu Boden ging, aber das reichte auch noch nicht. Aria lief vor, warf ihr Messer und traf den dritten Mann in den Bauch. Der Soldat taumelte nach hinten und gab einen Schuss aus seiner Pistole ab.
    »Aria!«
    Perrys Herzschlag setzte fast aus, als er sah, wie sie stürzte. Er legte an und durchbohrte den Mann, der auf sie geschossen hatte, mit einem Pfeil. Sofort eilte er zu ihr, fasste sie um die Taille und hob sie hoch. Aria hielt sich den Arm, als sie weiterrannten, und Blut quoll zwischen ihren Fingern hervor. Perry zog sie mit sich und schnappte sich unterwegs eine der Pistolen, die einer der niedergestreckten Soldaten hatte fallen lassen. Am anderen Ende des Hangars schrien Menschen panisch durcheinander, als plötzlich ein Alarm ertönte.
    Weitere Soldaten eröffneten das Feuer auf sie, aber Perry bemerkte, dass die meisten ihre Evakuierungsvorbereitungen nicht unterbrachen und kaum von ihnen Notiz nahmen. Seine Finger ertasteten den Abzug der Pistole, und er feuerte einen Schuss nach dem anderen ab, verblüfft von der Effektivität und der Schnelligkeit der Waffe.
    Mit jedem Schritt stützte Aria sich stärker auf ihn. Sie liefen über eine Rampe hinauf in die Luftschleusenkammer, während die Schreie der Menschen und die Alarmsignale an ihre Ohren drangen. Perry hämmerte auf den Knopf, und als die Tür
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher