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Gesunde Ernaehrung bei Rheuma

Gesunde Ernaehrung bei Rheuma

Titel: Gesunde Ernaehrung bei Rheuma
Autoren: Peter Mayr
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Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren im Verhältnis 5:1 aufzunehmen. Im Moment ist das Verhältnis etwa 20:1. Schon die Verwendung von Lein-, Walnuß- und Rapsöl, aber auch der Genuß von Kaltwasserfischen können in der Normalkost zur Korrektur beitragen!

Freie Radikale und die Bedeutung der Antioxidantien
    In der modernen Medizin hat sich das Schlagwort vom „oxidativen Stress“ eingebürgert. Darunter versteht man all jene Funktionen, die zu einer Steigerung der Bildung freier Radikale beitragen.
    Freie Radikale sind sehr reaktionsfreudige kleine Moleküle oder Atome, Fehlprodukte des biologischen Elektronenflusses. Sie sind Nebenprodukte chemischer Umsetzungen und reagieren selbst mit einer Vielzahl anderer Stoffe. Trifft zum Beispiel ein solches Radikal auf eine ungesättigte Fettsäure, so wird diese oxidiert, im Volksmund „ranzig“, und löst selbst unliebsame Kettenreaktionen aus. Arteriosklerose kann eine Folge davon sein. Freie Radikale attackieren die Zellwände, einmal im Zellinneren, auch die Gene, die Erbsubstanz, die ganze Zelle selbst. Die Erbsubstanz der Zelle (DNA) erleidet jeden Tag ca. 10. 000 solcher „oxidativer“ Angriffe. Ungeschützt geht die Zelle zugrunde – oder entartet zur Krebszelle. Darüberhinaus lösen freie Radikale die Arachidonsäure aus ihrer stabilen Verankerung und setzen die Entzündung in Gang. Sie sind sowohl Auslöser wie Verstärker jeglicher Entzündung ( Abb. 1 ).
    Beim Entzündungskranken zirkulieren demzufolge Unmengen freier Radikale im Blut. Freie Radikale zerstören beim Rheumatiker die Gelenkstrukturen und beim MS-Kranken die Myelinscheide. Ohne die Gegenspieler, die „Antioxidantien“, sind Zellen, Fettsäuren, Proteine und auch Kohlenhydrate den Radikalen gegenüber schutzlos ausgeliefert. Antioxidantien verwandeln freie Radikale zu Wasser und Kohlendioxid und machen sie so unschädlich. Freie Radikale haben auch ihr Gutes:Im Innern der Freßzellen vernichten sie in den Körper eingedrungene Krankheitserreger. Freßzellen sind die „Schutzpolizei“ des Immunsystems. Wir brauchen freie Radikale. Nur im Übermaß und ohne ausreichenden Schutz durch Antioxidantien sind sie verheerend schädlich. Forscher habenherausgefunden, daß bei 70jährigen Menschen durchschnittlich 30-50% ihres ursprünglichen Proteinbestandes durch die ständige Aggression freier Radikale zerstört wurden. Immer mehr setzt sich die Überzeugung durch, daß es nicht etwa genetische Programme sind, die uns alt werden lassen, sondern die freien Radikale: Sie erst setzen in unseren Zellen die Alterungs- und damit Todesprogramme in Gang.
    Freie Radikale entstehen im Körper als Produkt normaler Stoffwechselvorgänge, im Übermaß bei langem Sonnenbaden, bei Ozon-, Smog- und Schwermetallbelastungen, bei Einnahme von Medikamenten (u. a. Antibabypille, Antibiotika), beim Hochleistungssport und beim Rauchen: 1 Zug aus einer Zigarette überflutet die Lunge mit 100 Billionen freier Radikale. Freie Radikale entstehen aber – wie erwähnt – insbesondere bei entzündlichen Prozessen, in entzündlich veränderten Geweben: bei Multipler Sklerose in der Myelinscheide, beim Rheumatiker in der Gelenkkapsel, bei der Colitis ulcerosa in der Darmschleimhaut und bei der Alopezia areata im Bereich der behaarten Kopfhaut.
    Menschen wie Tiere, insbesondere aber die Pflanzen, haben zum Schutz vor freien Radikalen etliche Mechanismen geschaffen. Vögel sind hierin meisterhaft. Dank zahlreicher Radikalfänger haben sie bei ihrer körperlich sehr anstrengen Lebensweise eine verhältnismäßig lange Lebensdauer.
    Das antioxidative Schutzsystem des Menschen besteht im Wesentlichen aus drei Teilen:
aus einem Enzymsystem, das Selen-, Eisen-, Kupfer-, Zink- und Mangan-abhängig ist,
aus einem System, das überall dort zum Tragen kommt, wo Fette vorherrschen (Zellwände) und nur funktionstüchtig ist, wenn genügend Vitamin E, Beta-Carotin und Vitamin A vorhanden ist.
im wässrigen Milieu aus einem selenabhängigen System.
    Erst das Zusammenspiel der verschiedenen, sich zum Teil überlappenden Schutzsysteme vermag die freien Radikale zu bändigen und die verheerende oxidative Kettenreaktion zuunterbrechen. Einige Vitamine und Spurenelemente nehmen als Antioxidantien eine Schlüsselposition ein. Die Wichtigsten sind:Vitamin E und Beta-Carotin in der Zellwand, Vitamin C und das Spurenelement Selen sowohl innerhalb wie außerhalb der Zelle ( Abb. 1 ).
    Bei entzündlichen Prozessen wird eine große Menge
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