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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet
Autoren: Christie Golden
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eine dreifingrige Hand. »Dieser Hinweis genügt mir völlig, mein Freund. Administrator Yashar hat Ihr Schiff erwähnt.« Er griff nach einer schwebenden Kugel, zog einen Korken aus ihr heraus und goß etwas von ihrem Inhalt in eine kleine Schüssel. »Ich hoffe, Sie können ein so starkes Getränk vertragen, Freund«, warnte er.
    Paris lächelte. Er hatte saurianischen Brandy, romulanisches Ale, Chech’tluth, guten alten terranischen Scotch und andere alkoholhaltige Spezialitäten getrunken, deren Namen er nicht einmal aussprechen konnte. Er zweifelte nicht daran, mit etwas fertig zu werden, das man ›Blumensaft‹ nannte.
    »Ich vertrage es bestimmt gut genug, um mir später ein zweites Schälchen zu genehmigen, Freund«, erwiderte er und nahm die kleine Schüssel entgegen.
    Die Flüssigkeit roch wundervoll. Er schnupperte genießerisch und dachte an seine Akademiezeit zurück. Damals war er mit einigen sehr gut aussehenden Frauen durch den Park
    geschlendert. Die Erinnerung daran rief ein Lächeln auf Paris’
    Lippen, und er trank einen vorsichtigen Schluck.
    Oh, bei diesem Getränk ergaben sich bestimmt keine
    Probleme. Es fühlte sich warm auf der Zunge und im Hals an, aber es fehlte die Schärfe, die für gewöhnlich mit gefährlicher Stärke einherging. Trotzdem ließ sich Paris Zeit mit dem Drink, genoß das süße Aroma und dachte über die Begegnung mit dem Administrator nach.
    Warum hatte er gelacht, als Aren Piraten erwähnte? Er sollte es eigentlich besser wissen. Eine Streitmacht aus Gesetzlosen konnte ganze Sonnensysteme verheeren – er hatte mit eigenen Augen gesehen, wozu gut organisierte Schurken imstande waren. Nein, man lachte nicht über Piraterie.
    Aber erst am Morgen hatte Paris ein Holodeck-Programm fertiggestellt, das sich mit diesem Thema befaßte und für ihn selbst, Harry Kim und auch B’Elanna Torres bestimmt war –
    vorausgesetzt natürlich, sie ließ sich überreden. Fässer und Flaschen mit Rum, Jo-ho-ho-Gesang, Planken, über die man laufen mußte… Ein Programm, das körperliche Anstrengungen erforderte und geistig entspannte – bestimmt das beste Holo-Szenario, das Paris bisher entworfen hatte. Eine Welt aus rasselnden Säbeln, Flüchen und jede Menge Abenteuer. Aber eben eine illusionäre Welt, in der niemand zu Schaden kam.
    Solche Piraten hatte sich Paris vorgestellt, nicht das grausame, heimtückische Gesindel, das sich heutzutage zwischen den Sternen herumtrieb. Als Aren darauf zu sprechen kam, weckte er beim Piloten Vorstellungen, in denen er Blackbeard, Captain Hook und andere sah, die Oase besuchten, Stoff kauften und gläserne Statuen begutachteten. Deshalb das kurze Lachen.
    Er trank einen weiteren Schluck, diesmal einen größeren, und blinzelte. Das Zeug war stark…
    »Von welcher Blume stammt dieser Saft?« fragte er, doch was ihm über die Lippen kam, klang eher nach: »Vwl Blmt dsaft?« Er unternahm einen zweiten Versuch, der noch unverständlicher klang. Schlimmer noch: Die Finger schienen gegen ihn rebellieren zu wollen und ließen das Schälchen fallen. Helle Flüssigkeit breitete sich auf der Theke aus.
    Paris zwang den plötzlich sehr schwer gewordenen Kopf nach oben und sah, wie der Barkeeper lächelte. Aber es war nicht das amüsierte Lächeln über einen betrunkenen Gast – es wirkte vielmehr triumphierend.
    Der Pilot begriff plötzlich: Das Getränk hatte etwas enthalten, das weitaus unangenehmer war als zuviel Alkohol. Dann sank sein Kopf nach unten und fiel auf die feuchte Theke.
    Kula Dhad offenbarte ein profundes Fachwissen, und das wußte B’Elanna Torres sehr zu schätzen.
    Sie hörte ihm zu und nickte gelegentlich, als er die technischen Einrichtungen der Raumstation erklärte. Ihre eigene Crew brachte natürlich bessere Voraussetzungen mit, die Voyager zu warten, aber vielleicht gab es hier Ersatzteile, die an Starfleet-Erfordernisse angepaßt werden konnten.
    Der Korridor endete, und Dhad blieb vor einer großen, runden Tür stehen. Mit seltsam dünnen Fingern, zwischen denen sich Schwimmhäute spannten, berührte er glühende Sensorflächen, und daraufhin glitten die einzelnen
    Schottelemente mit einem Geräusch auseinander, das fast wie ein Seufzen klang. Dhad lächelte höflich, streckte die Hand aus und überließ Torres damit den Vortritt. Sie trat durch die Tür…
    … und blieb verblüfft stehen.
    Vor ihr erstreckte sich ein Hangar, aber er enthielt weder Raumschiffe noch Ersatzteile oder irgendwelche
    Wartungstechniker. Hinter
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