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Gespensterjäger in der Gruselburg

Gespensterjäger in der Gruselburg

Titel: Gespensterjäger in der Gruselburg
Autoren: Cornelia Funke
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Bekämpfung gefährlich wäre. Eins steht jedoch fest: eine Vertreibung ist nur, wir betonen, ausschließlich in der Todesstunde des jeweiligen Exemplars möglich. Wird diese nicht herausgefunden, so ist jeder Versuch einer Vertreibung vollkommen sinnlos.«
    »Die Todesstunde!« rief Herr Wurm. »Na, ein Glück. Das wissen wir. Die Morgendämmerung.«
    »Ja, aber wann?« Tom schob seine Brille zurecht. »Im Winter oder im Sommer? Das kann schließlich mehrere Stunden Unterschied bedeuten. Ohne den genauen Tag hilft uns das herzlich wenig.«
    Bestürzt sahen die Wurms einander an.
    »Nun, darüber können wir uns noch später den Kopf zerbrechen«, sagte Frau Kümmelsaft. »Das finden wir schon irgendwie heraus. Jetzt wüßte ich gern noch etwas über die Folgen des feuchten Ablebens der Baronin. Gib doch bitte mal Spumiduv/Tod durch Ertrinken ein.«
    »Ist okay«, sagte Tom.
    Wieder füllte sich der Bildschirm. Und wieder las Tom laut vor:
    »SPUMIDUV/SCHLAWAGSCHLAmmWAsserGeist Sollte der SPUMIDUV, mit dem es ein Gespensterjäger zu tun bekommt, ein gewaltsames Ende im Wasser gefunden haben, so resultiert hieraus wiederum eine äußerst tückische Spukform, deren unangenehmste Fähigkeit das Strom schlürfen ist. Diese Gespensterart schlürft Strom aus sämtlichen verfügbaren Quellen: Steckdosen, Kabeln, elektrischen Geräten, ja sogar Batterien. Durch diese energiereiche Nahrung kann ein SPUMIDUV eine solche Kraft entwickeln, daß er seine Gegner durch bloße Berührung verflüssigt, und – was besonders entsetzlich ist – er schlürft die Pfütze seiner Opfer auf und wird dadurch noch mächtiger.«
    »Aber das ist ja widerlich!« rief Herr Wurm. »Einfach widerlich. Wie gut, daß wir diesem Monstrum den Strom abgeschaltet haben.«
    »Warten Sie«, sagte Tom. »Moment mal.« Er runzelte die Stirn. »Der Akku von meinem Computer ist spukgesichert, unsere Autobatterie auch. Aber ich hoffe, Sie haben hier nicht irgendwo Batterievorräte oder so was?«
    Die Wurms wurden leichenblaß.
    »Dodododoch!« stammelte Herr Wurm. »In den ehemaligen Pferdeställen stehen die Autos des Grafen, alle mit nagelneuen Batterien. Ich habe sie erst letzte Woche überprüft. Der Graf sammelt alte Wagen, wissen Sie, und er besteht darauf, daß alle jederzeit fahrbereit sind.«
    Hedwig Kümmelsaft und Tom wechselten einen alarmierten Blick.
    »Autobatterien!« stöhnte Tom. »Wie viele?«
    »Fünf«, antwortete Herr Wurm.
    »Fünf.« Frau Kümmelsaft schüttelte besorgt den Kopf. »Du meine Güte. Wo sind die Dinger untergebracht?«
    »Im linken – icks – Seitenflügel der Burg«, sagte Frau Wurm.
    »Wo früher die Pferde standen. Die Zugbrücke mußte für die Autos stabilisiert werden.« Erschrocken sah sie die Gespensterjäger an. »O Gott, meinen Sie etwa…«
    »Das meine ich in der Tat!« Frau Kümmelsaft sprang auf. »Wenn wir nicht alle als Pfützen enden wollen, sollten wir die Wagen schleunigst überprüfen.«
    »Wir kommen mit«, sagte Herr Wurm. »Nicht wahr, meine Liebe?«
    Frau Wurm rückte ihre Schleife zurecht. »Auf- icks – jeden Fall.«
    »Das halte ich aber für keine gute Idee«, widersprach Tom. »Was ist, wenn die Baronin auch schon an die Wagen gedacht hat und uns draußen erwartet, vollgeschlürft bis oben hin mit Strom?«
    »Und was ist, wenn sie – icks – hier in der Burg ist«, fragte Frau Wurm mit bebender Stimme, »und kommt, sobald Sie  – icks – draußen sind?«
    »Hugo kann doch zu Ihrem Schutz bei Ihnen bleiben«, schlug Tom vor.
    Die Wurms warfen Hugo einen mißtrauischen Blick zu  – was der allerdings gar nicht mitbekam, denn er schnüffelte gerade an Toms Rucksack herum.
    »O bitte, wir – icks – würden wirklich gern mitkommen!« rief Frau Wurm. »Ich möchte – icks – nicht noch einmal körpergeschlüpft werden.«
    »Na gut«, Hedwig Kümmelsaft zuckte die Schultern, »wenn Sie das so sehen. Dann möchte ich Sie aber bitten, Gummi Stiefel und Gummihandschuhe anzuziehen.

    Das wird Sie vielleicht ein bißchen vor der Berührung der Baronin schützen. Und noch eins: Sollte die Baronin uns begegnen und sollte sie die Batterien schon geschlürft haben…«
    Die Wurms blickten sie mit angstvoll aufgerissenen Augen an.
    »… dann sollten Sie rennen«, sagte Tom. »Rennen, so schnell Sie können, und zwar im Zickzack…«
    »Wüoin Hooosö«, säuselte Hugo und verschwand bis zur Hüfte in Toms Rucksack.
    »Ja, wie ein Hase Haken schlagen«, Hedwig Kümmelsaft nickte. »Das bringt
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