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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum
Autoren: Larry Niven
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Teela-Brown-Gen – die »höchste Psychische Macht« – breitet sich in der Menschheit aus. Die Teelas sind eine Zuchtauswahl von Glückskindern.
     
     
    Eine fundamentale Veränderung der menschlichen Natur – und die Teelas sind so eine Veränderung – macht einem Autor das Leben schwer. Die Epoche, die auf die »Ringwelt« folgt, mag ja ein angenehmes Leben versprechen, bietet jedoch kaum interessante Katastrophen. Nur eine Geschichte ist uns aus dieser Epoche überliefert – »Safe at Any Speed«: Eine Art Werbung. Ihr werden keine anderen folgen.
    Zukunftsgeschichten, und ganz besonders die Geschichte des Bekannten Universums, haben etwas an sich, das den Leuten unter die Haut geht. Sie fangen an, sich über die Fakten, die Mathematik, die Chronologie den Kopf zu zerbrechen. Sie arbeiten umfangreiche Tabellen aus oder programmieren ihre Computer zur Berechnung von Umlaufbahnen um Massepunkte. Sie schicken mir Karten des von Menschen, Kzinti und Kdatlyno bewohnten Universums, Dynamik-Analysen der Ringwelt, Zehntausend-Wörter-Plot-Exposés für den Roman, der das alles in einem Stoff zusammenfaßt, und Abhandlungen über das Grog-Problem. Vielen Dank allen, die so zu meiner Unterhaltung beigetragen und meinem Ego geschmeichelt haben!
    Dank schulde ich Tim Kyger für seine Hilfe beim Zusammenstellen der Bibliographie, und Spike MacPhee und Jerry Boyajian für ihre Unterstützung bei der Zeittafel. Sie gehören zu den oben Erwähnten und haben mir viel Zeit für Nachforschungen erspart.
     
    Larry Niven
    Los Angeles, Kalifornien
    Januar, 1975

Der kälteste Ort
     
     
     
    Am kältesten Ort des Sonnensystems verhielt ich einen Moment vor dem Schiff. Es war zu dunkel dort draußen. Ich kämpfte den Drang nieder, nahe beim Schiff zu bleiben, in der Geborgenheit dieser warmen, ungefügen Metallmasse, welche die wärmende, lichte Erde umschloß.
    »Siehst du was?« fragte Eric.
    »Nein, selbstverständlich nicht. Ist dafür hier sowieso zu heiß, wenn du die Wärmestrahlung des Schiffes bedenkst. Erinnerst du dich, wie sie vor der Sonde auseinanderspritzen?«
    »Sicher. Hör mal, soll ich dir das Händchen halten oder was? Marschiere!«
    Ich setzte mich seufzend in Bewegung, während der schwere Kollektor auf meiner Schulter sacht auf- und niederhüpfte. Ich hüpfte ebenfalls. Die Eisenspitzen an meinen Stiefeln bewahrten mich vor dem Abrutschen.
    Ich ging die Seitenwand des flachen breiten Kraters hinauf, den das Schiff in die Luftsedimente geschlagen hatte und die es bis zur Wassereisschicht hinunter verdampfte. Klippen ragten um mich auf, Massen aus gefrorenem Gas mit glatten, runden Rändern. Sie schimmerten sanftweiß, wo das Licht aus meiner Helmlampe sie traf. Alles andere war schwarz wie die Ewigkeit. Gestochen scharf glitzerten Sterne über den weichen Klippen; doch ihr Licht machte keinen Eindruck auf das schwarze Land. Das Schiff wurde kleiner und dunkler und verschwand.
    Es sollte Leben hier geben. Niemand hatte auch nur zu erraten versucht, was für Leben. Vor zwei Jahren war die Messenger-VI-Sonde, die den Planeten umkreiste, hier in der Nähe niedergegangen, teilweise in der Absicht, zu ergründen, ob die Kappe aus Gasen brennbar war. Während der Landung waren im Kamerafeld Dinge beobachtet worden, die sich wie Schatten aus dem Lichtkegel der Sonde schlängelten. Auf den Filmen waren sie genau zu erkennen. Natürlich hatten ein paar Klugscheißer gemeint, es wären nur Schatten.
    Ich hatte die Filme selbst gesehen. Ich wußte es besser. Hier gab es Leben.
    Etwas Lebendiges, das das Licht scheute. Etwas dort draußen in der Dunkelheit. Etwas Riesiges… »Eric, bist du das?«
    »Wo würde ich wohl hingehen?« frotzelte er.
    »Also«, sagte ich, »wenn ich jedes Wort auf die Goldwaage legte, würde ich gar nichts mehr sagen.« Trotzdem war ich taktlos gewesen. Eric hatte einen bösen Unfall gehabt, einen sehr bösen. Er würde nirgendwo hingehen, es sei denn, das Schiff kam mit.
    »Auch wieder richtig«, sagte Eric. »Hat dein Anzug einen spürbaren Wärmeverlust?«
    »Kaum.« Tatsächlich schmolz die gefrorene Luft nicht einmal unter dem Druck meiner Stiefel.
    »Vielleicht ist ihnen schon das Bißchen zuviel. Vielleicht haben sie Angst vor deinem Licht.« Er wußte, ich hatte nichts gesehen. Er schaute durch einen Spion in meinen Helm.
    »Okay, ich werde diesen Berg besteigen und es eine Weile abschalten.«
    Ich drehte meinen Kopf, damit er sehen konnte, welchen Hügel ich meinte, und ging die
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