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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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viele andere gediehen in dem herrlichen Klima aufs beste und verbreiteten
     in den Gegenden, wo man sie angebaut hatte, reichlichen Ueberfluß; so trug unter andern das Korn zweihundert siebenzigfach!
     So erzählen die Spanier von Rüben, die so dick geworden seyn sollen, daß sie nur von mehreren Pferden fortgezogen werden konnten.
     Sie waren dabei so dick, daß ein Mann sie nicht umfassen konnte.
    So wie die Botanik durch die Entdeckung Amerika's bereichert wurde, ebenso erhielt die Zoologie durch sie einen bedeutenden
     Zuwachs. Es kann nicht unsere Absicht seyn, alle Thiere die man im Reiche der Incas auffand, hier anzuführen; wir wollen nur
     die erwähnen, welche von den damaligen gleichzeitigen spanischen Autoren, die das peruanische Reich beschrieben, besonders
     hervorgehoben werden.Vor allem können sie die trefflichen Eigenschaften des Lama nicht genug rühmen; es wurde besonders als Lastthier gebraucht
     und trug als gewöhnliche Last ungefähr zwei Centner auf einem Tagmarsch von drei Meilen, denn es kann keine große Anstrengung
     ertragen und geht ziemlich langsam; bringt man es mit Gewalt aus seinem gewöhnlichen Schritt, so ermüdet es sogleich und läßt
     sich fallen, ohne daß man es auf irgend eine Weise wieder auf die Beine bringen kann; es bleibt dann nichts anders übrig als
     es sogleich abzuschlachten.
    Von der Ziegengattung, welche die Indianer Vicuna nannten und die ihnen ungemein feine Wolle lieferte, war schon früher die
     Rede. Außerdem waren in Peru eine Art Hirsche, Taruca genannt, einheimisch, etwas kleiner als die europäischen Hirsche; ferner
     Luchse, Füchse, verschiedene Katzenarten, unter andern eine Namens Anas; Kaninchen von mannichfacher Farbe sowohl zahme als
     wilde, sie hießen Coy; eine andere Kaninchenart hatte den Namen Vizcacha. Unter den wilden Thieren wird besonders der Löwe
     (Puma) genannt, der aber weder so groß noch so wild ist als der afrikanische. Ferner gab es Bären (Veumari), die sich besonders
     auf den hohen Bergen aufhielten; Tiger (Acturuncu) traf man nur in den Andes, ebenso die großen Schlangen, Amaru genannt:
     Es gab auch kleinere Schlangen und sehr gefährliche Vipern; ferner eine Art Büffel und Affen, große und kleine, geschwänzte
     und ungeschwänzte in großer Menge. Hausvögel hatten die Indianer nicht mit Ausnahme einer Gattung von kleinen Gänsen. Von
     den übrigen vielen Vögelgattungen die man entdeckte, führen die damaligen Spanier besonders verschiedene Arten Adler an, die
     jedoch nicht so groß wie die spanischen waren; mehrere Arten Falken, und eine Gattung der letztern hieß Nebli. Als besonders
     schrecklich werden die Condore von ihnen geschildert, die mit ausgespannten Flügeln sechzehn Fuß maßen. Ferner sind zu nennen
     eine Art Kolibri, von den Indianern Quenti genannt, die so klein sind, daß man sie im Fluge für Schmetterlinge oder Bienen
     hielt; eine Art wilder Hühner (Suyuntu), Rebhühner (Yutu), Tauben (Urpi), Turteltauben (Cocohuay), Schwalben, Strauße (Suri)
     und so weiter. – Besondere Aufmerksamkeit erregten die vielen Gattungen schöner Papagayen. – Auch neue Gattungen von Fischen
     traf man an, die aber von den Entdeckernso wenig genau bezeichnet werden, daß man nichts Näheres darüber mitzutheilen vermag.
    Die Spanier fanden endlich in dem indianischen Reiche eine große Menge von Edelsteinen und Perlen. Zur Zeit der Incas wurden
     keine andern Edelsteine entdeckt als Smaragden und Türkisen; außerdem gab es eine Anzahl schöner Krystalle, deren Bearbeitung
     und Behandlung die Indianer aber nicht verstanden. Die Smaragden kamen aus den Bergen der Provinz Manta; alle Bemühungen der
     Spanier, die Fundgruben zu entdecken, blieben fruchtlos; doch wurde eine solche Menge nach Spanien gebracht, daß sie daselbst
     beinahe in Unwerth geriethen; auch waren sie nicht so schön wie die von Porto Viejo, doch häufig von bedeutender Größe. Garcilasso
     de la Vega sah deren in Cuzco, die so groß wie kleine Nüsse, rund und in der Mitte durchlöchert waren. Die Indianer schätzten
     die Smaragden höher als die Türkisen. Von Perlen machten die Indianer, obgleich sie ihnen bekannt waren, keinen Gebrauch;
     denn da die Incas, denen das Wohl ihrer Unterthanen mehr als die Vermehrung ihrer Schätze am Herzen lag, sahen, mit welchen
     Mühen deren Zutageförderung aus dem Meer verknüpft, war, verboten sie das Perlenfischen ganz und gar. Später, zur Zeit der
     Spanier, förderte man eine solche Menge zu
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