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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies
Autoren: Katie Fforde
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schwarzen Top sogar recht raffiniert aus, befand Nel, als sie aus dem Badezimmer kam.
    »Du siehst wunderbar aus – und du riechst auch so«, sagte Jake, der einen anthrazitgrauen Anzug trug, aber die beiden oberen Hemdenknöpfe offen gelassen hatte. »Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich eine Krawatte anziehen soll oder nicht. Wie denkst du darüber?«
    Nel konnte überhaupt nicht denken. Er sah so atemberaubend sexy aus, dass sie unmöglich etwas zu der Frage sagen konnte, ob die Krawatte notwendig war oder nicht. »Du hast doch gesagt, es ginge hier ganz zwanglos zu. Würdest du dich mit Krawatte wohler fühlen?«
    Jake sah sie an, dann ihren Mund und dann, wie sie zu bemerken nicht umhin kam, ihr Dekolletee. Er biss sich auf die Lippen und schluckte. »Ich stecke sie mir einfach in die Tasche, dann kann ich sie immer noch umbinden, falls es nötig sein sollte. Wollen wir runtergehen? Wenn wir es nicht tun, bleiben wir vielleicht hier und unser Tisch wird anderweitig vergeben.«
    Als sie das Restaurant betraten, versuchte Nel immer noch, den Sinn dieser Bemerkung zu enträtseln.
    Als Vorspeise teilten sie sich einen Hummer. Er war köstlich, hinterließ nach geschlagener Schlacht ein wüstes Durcheinander und stellte eine wunderbare Möglichkeit dar, sie ihre Nervosität vergessen zu lassen, überlegte Nel. Sie dachte vage darüber nach, ob sie die Fettflecken jemals aus ihrem Top herausbekommen würde. Als sie mindestens eine halbe Flasche von einem absolut köstlichen Weißwein getrunken, Hummerschalen geknackt und auseinander gezerrt, gesaugt, gekaut und sich ganz allgemein in Schalen, Fleisch und saftigen Bröckchen gesuhlt hatte, fühlte sie sich etwas gelassener.
    Sie nahm ihre Hände aus der Fingerschale mit heißem Wasser und Zitronensaft und trocknete sie ab. »Das hat wirklich Spaß gemacht, und köstlich war es außerdem.« Sie wollte gerade hinzufügen: »Und furchtbar teuer«, aber dann ging ihr gerade noch rechtzeitig auf, dass weder Viv noch Fleur so etwas sagen würden. Sie würden einfach davon ausgehen, dass sie ein wenig Extravaganz wert waren. »Vielen Dank, Jake.«
    Er zog sich die Serviette aus dem Hemd, wo er sie aus Sicherheitsgründen befestigt hatte. »Es war mir ein Vergnügen, Nel. Ich habe mir schon seit einer Ewigkeit vorgestellt, wie es wäre, dich in so ein Hotel mitzunehmen.«
    »Oh?« War diese Information beunruhigend oder romantisch?
    »Ja. Ich habe viel darüber nachgedacht, wie ich bei dir vorgehen soll, und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das Zauberwort ›langsam‹ lauten müsse.«
    Nel stützte die Ellbogen auf den Tisch und blickte zu ihm auf. »Könntest du dich etwas genauer ausdrücken?«
    »Hmhm. Ich dachte, dass wir zuerst, während wir einander noch kennen lernen, übers Wochenende in schöne Hotels fahren würden, wo wir reden können.«
    »Du meinst, ohne dass meine Kinder ständig etwas von mir wollen?«
    »Versteh mich nicht falsch, ich finde deine Kinder wunderbar – zumindest das eine, das ich bisher kennen gelernt habe –, aber ich möchte nicht um deine Aufmerksamkeit kämpfen müssen, jedenfalls nicht gleich am Anfang. Später, wenn wir einander besser kennen und deine Kinder Zeit hatten, sich an die Vorstellung zu gewöhnen, dachte ich, dass du ab und zu mal eine Nacht in meinem Haus verbringen könntest.«
    »In deinem Haus?«
    »Ja. In meinem neuen Haus. Habe ich dir erzählt, dass ich eins gekauft habe? Sobald ich erfahren hatte, dass mir der Job sicher ist. Es wird sehr schön, wenn es fertig ist. Im Augenblick ist es noch eine Baustelle, aber die Handwerker meinen, dass es bis Weihnachten bewohnbar sein müsste.« Er lächelte ein schwaches, schiefes Lächeln, bei dem Nel ganz anders wurde. »Sie haben natürlich nicht gesagt, welches Jahr Weihnachten.«
    »Wir haben erst April. Es dürfte also eine gute Chance bestehen, dass es sich um dieses Jahr handelt.« Der Gedanke, sich mit Jake vor einem prasselnden Feuer zusammenzukuscheln, ließ Weihnachten plötzlich verlockend erscheinen. Dann runzelte sie die Stirn. »Wenn du letztes Jahr Weihnachten noch kein eigenes Haus hattest, weshalb hast du dann Mistelzweige gekauft?«
    »Um die Gelegenheit zu nutzen, der attraktivsten Frau, die ich seit einer Ewigkeit gesehen hatte, näher zu kommen.«
    Nel blickte auf ihren Teller, gerade in dem Moment, als er vor ihr abserviert wurde.
    »Aber zurück zu unserer Werbung«, sagte Jake.
    »Das ist so ein entzückendes, altmodisches Wort.«
    »Wenn du
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