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Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Titel: Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band
Autoren: Boris Strugatzki , Arkadi Strugatzki
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lehnte sie kategorisch ab; den Chefs bei der Smena gefiel »dieses seltsame Heldentum« nicht; in der Junost erzeugte die Erzählung »Irritation, gemischt mit einem leichten Schrecken und zaghafter Befriedigung«. Übrigens hatte Katajew sie abgelehnt, und wir boten sie niemandem mehr an, fügten sie dann aber unter dem Titel »Planetenerkunder« in »Rückkehr« ein. 27
    – »Fast die Gleichen«. Die erste Rohfassung wurde Ende November 1959 abgeschlossen. Nach mehrfacher Umarbeitung kam die Erzählung in unseren Sammelband »Der Weg zur Amalthea« (1960) und wurde erst 1967 in den Roman eingefügt.
    – »Tischlein-deck-dich« wurde Ende 1959 abgeschlossen, von Ogonjok abgelehnt, 1962 in »Rückkehr« und 1967 in »Mittag, 22. Jahrhundert« aufgenommen, in der Nachauflage von 1975 aber aus Platzgründen weggelassen … Alles in allem ein schwieriges Schicksal für eine recht simple kleine Erzählung.
    – »Nacht auf dem Mars«. Die erste Version wird unter dem Namen »NS« erwähnt (ich weiß nicht mehr, wofür diese Abkürzung stand, nur dass die Erzählung anfangs »Die Nacht in der Wüste« hieß); wir beendeten sie im Januar 1960. Nach einer Reihe von Korrekturen, Um- und Nacharbeiten erschien sie in der Zeitschrift Snanie – sila , und seit 1967 gehört sie zum Roman.
    – »Ein wohleingerichteter Planet« wurde im April 1960 geschrieben, kam als völlig eigenständige Erzählung zunächst in den Almanach »Die Welt der Abenteuer« und erst danach in »Rückkehr«, wo sie sehr gut am Platze ist.
    – »Von Wanderern und Reisenden« wurde anscheinend Ende 1962 geschrieben. Die Erzählung wechselte mehrfach den Titel: »Migranten«, »Ein Spießbürger« und schließlich »Von Wanderern und Reisenden« (Letzterer Titel ist eine Zeile aus dem alten Gebet: »Von Wanderern, Reisenden, Leidenden, Kranken, Gefangenen und von ihrer Rettung wollen wir zum Herrgott beten! …« Gott sei Dank hat keiner der Lektoren diese ideologische Diversion bemerkt – oder sie haben sie stillschweigend übergangen.) Ehe sie in die neue Fassung von »Mittag, 22. Jahrhundert« kam, erschien die Erzählung in einer Ausgabe des Jahrbuchs »Fantastika«.
    Und so weiter. In der Ausgabe von 1967 gibt es insgesamt neunzehn Episoden, und neun davon wurden sozusagen »für sich« geschrieben und erst später in den Roman eingefügt – nach entsprechender Überarbeitung und Anpassung, wobei die Namen der Helden, mitunter auch die Handlungszeit verändert werden mussten.
    Eigentlich wuchs der Roman selbst aus einer kleinen, unvollendeten Erzählung (die später den grundlegenden Inhalt der Episode »Ein Fossil« bildete). Diese Erzählung hieß »Die Rückkehr«, einfach weil darin Menschen aus dem 21. Jahrhundert, die quasi Opfer des Zwillingsparadoxons geworden sind, auf die Erde des 22. Jahrhunderts zurückkehren. Später nannten wir dann unter uns den künftigen Roman der Einfachheit halber »Rückkehr«, nur weil wir diesen (mittelbaren) Titel schon hatten und wir uns einen richtigen (guten) Titel noch ausdenken wollten. Auch in der Annotation für den Verlag erschien der künftige Roman als »Rückkehr«. Und in die Vorlaufplanung des Lektorats wurde er unter diesem Titel eingetragen. Sodass, als es an die Veröffentlichung des Buches ging, etwas geschah, was uns sowohl zuvor als auch danach wiederholt passiert ist: Es erwies sich, dass der Titel in allen Papieren, Listen, Plänen und sonstigen wichtigen Dokumenten schon festgeschrieben war und dort stand wie eingemeißelt.
    Dabei hatten wir einen Titel in petto, der uns wirklich gefiel: Arkadi hatte ihn erdacht, nachdem er Andre Nortons Roman »Daybreak – 2250 A.D.« 28 gelesen hatte – einen Roman über die Erde, die gerade wieder zum Leben erwacht, nachdem eine Katastrophe unsere Zivilisation vernichtet hat. »Mittag, 22. Jahrhundert« – das passte exakt, das traf den Stil unseres Romans, und außerdem enthielt es ein Stück Polemik, das uns damals sehr wichtig war. Die Brüder Strugatzki nahmen regen Anteil am ideologischen Kampf. Sie kämpften sozusagen im Rahmen ihrer Möglichkeiten an der ideologischen Front. (Herrgott! Wir glaubten ja damals wirklich, wir müssten der düsteren, apokalyptischen, erzreaktionären Zukunftssicht unsere sowjetische, optimistische, progressive, der roten Fahne folgende und einzig richtige gegenüberstellen!)
    Der neue Titel wurde uns nicht genehmigt, aber wir konnten ihn wenigstens als Untertitel unterbringen. Übrigens ist das alles
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