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German für Deutsche

German für Deutsche

Titel: German für Deutsche
Autoren: Jo Wueller
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können.« jolie.de (1 2-2 008)
    Tool
    Engl. tool : Gerät; Werkzeug
    Wortgebrauch
    › Tool‹ ist ein sprachliches Universal- Tool. Die deutsche Industriegesellschaft ist voller Geräte, die nachgerade Schlange stehen, um zum imageoptimierten Tool geadelt zu werden. Und die Informationsgesellschaft verwandelt auch den Computer, seine Peripherie, die Innereien samt aller Software und Extensions zu Tools.
    Unter abenteuerlustigen Menschen sind Multitools äußerst beliebt. Mit denen könnte man ganz viel machen, so man in gefährlicher Lage sich befindet, was bedauerlicherweise sehr selten geschieht.
    Gebräuchliche Komposita sind › Toolbar – das Werkzeugmenu einer Software – und › Toolbox ‹ – im Computerbereich der Ersatz für › Werkzeugkiste‹.
    Fundstücke
    Occhio Light heißt 2005 » das multifunktionale Leuchtentool von Axelmeiselicht«, das nebenbei einen reddot- Designaward (ein deutscher Designpreis unter internationalem Abstrahlzwang) erhalten hat. Bedenklich ist das Leuchtentool nicht wegen des Tools. Es müsste › Leuchttool‹ heißen. So wie eine Säge kein Sägentool, sondern ein Sägetool, eben ein Tool zum Sägen ist. Bedenklich auch die Verwendung von italien. occhio ( › Auge‹). Hier kann beim Konsumenten nicht auf assoziative Mehrwertschöpfung gehofft werden.
    Top; top; toppen
    Engl. top : erstklassig, super, toll, spitzenmäßig ; oben
    Engl. top : Aufsatz, Deckel; Kopfende; Spitze
    Engl. to top : schlagen, toppen, überragen
    Sprachgebrauch
    Wenn man das Wichtige schon hat, will man das Beste. Der Deutsche war in den 60er Jahren so weit. Seither sind immer noch zunehmend › Top‹ -Vorkommnisse in allen erdenklichen Zusammensetzungen in deutschen Medien nachzuweisen.
    Die inflationäre Phase ist auch bereits überwunden. Nun gehört › Top‹ gleichsam zur Basisqualität eines jeden Produktes, das sich über Ein-Euro-Shop-Ni v eau erheben möchte.
    Fundstücke
    » Bei den Volkswagen All-Inclusive Wochen bekommen Sie Polo Goal, Golf Goal, Golf Plus Goal und Touran Goal jetzt mit: Top -Ausstattung, Top -Finanzierung mit 0,9% effektivem Jahreszins in Verbindung mit Top -Versicherungsschutz, Top -Service mit 4 Jahre kostenloser Wartung und Inspektion.« VW -Werbebroschüre ( 7-2 006)
    » Top , topper …« Ansage im TV -Sender SAT 1 (1 1-2 009)
    Touchscreen, Touch-Screen
    Engl. touch screen, touch-screen : berührungsempfindlicher Bildschirm, Sensorbildschirm, Touchscreen
    Sprachgebrauch
    Seit den 90er Jahren haben sie sich immens verbreitet: Terminals mit berührungsempfindlichen Bildschirmen. In Bahnhöfen, Museen, Touristeninformationscentern, Bank- und Sparkassenfilialen. Sie sind praktisch. Und gehen nicht so schnell kaputt.
    Seit etwa 2005 setzen sich bei Desktopcomputern, Smartphones, MP 3-Playern und Tablet- PC s Touchscreens durch. Nahezu jeder deutsche Haushalt ist mit einem Touchscreen -Gerät ausgestattet; entsprechend geläufig ist das Wort geworden.
    In Elektronik-Märkten sieht man Menschen immer häufiger über Geräte streichen. Passiert nichts, hört man Sätze wie » Ist ja gar kein Touchscreen, blöd …«.
    Fundstücke
    » Da s Control Panel kann mit einem Touchpad oder mit Touchscreen ausgestattet werden.« beckhoff.de ( 2-2 007)
    » Touchscreens sind ja keine wirkliche Neuheit, beim HP Touchsmart braucht man jedoch keinen Stift, wie bei anderen Geräten, sondern man kann direkt mit dem Finger auf den Bildschirm tippen.« sueddeutsche.de ( 2-2 007)
    Toy
    Engl. toy : Spielzeug
    Wortgeschichte
    Im Altenglischen entwickeln sich zu toy seit etwa 1300 bis etwa 1600 nach und nach die Bedeutungen › amouröses Spiel, Sport‹; › Objekt von geringem Wert, Bagatelle‹ und › Spielzeug‹. Der Ursprung ist unklar; eine Beziehung zu niederländisch tuig ( › Apparat, Werkzeug, Zeug‹), dän. tøi, schwed. tyg ( › Zeug, Ausrüstung‹) , dt. › Zeug‹ sehr wahrscheinlich.
    Sprachgebrauch
    › Toy ‹ hat › Spielzeug‹ in der Sprache der Werbung an den Rand gedrängt. Die großen Spielzeugketten und -versandhäuser heißen Toyland, myToys, Happy Toys, Monkeytoys und Toys ›R‹ us ( › Das Spielzeug sind wir‹). Playland und Playfactory bedrängen das deutsche › Spiel‹ mit einem weiteren Anglizismus. Für › Spiel‹ im kindlichen Sinne dürfte das Spiel, bis auf Sprachnischen in Kindergärten und Pädagogikseminaren, mittelfristig vorbei sein.
    Fundstücke
    Der österreichische Spielzeugrennbahnenhersteller Carrera nennt seine Website Carrera
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