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Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition)

Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition)

Titel: Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition)
Autoren: Georg Büchner
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Teufel gehen lassen. Zu was soll ein Ding, wie diese, zwischen Himmel und Erde herumlaufen? Das ganze Leben desselben besteht nur in Versuchen, sich die entsetzlichste Langeweile zu vertreiben. Sie mag aussterben, das ist das einzig Neue, was sie noch erleben kann. (…)
    79
    Von Karl Gutzkow
    10. Juni 1836
    Aus Frankfurt am Main nach Straßburg
    Mein lieber Freund!
    Sie geben mir ein Lebenszeichen und wollen eines haben. Allmälig kehr’ ich auch wieder unter die Menschen zurück, und lerne vor erträglicher Gegenwart die Vergangenheit vergessen. Es geht mir gut, und es würde noch besser gehen, wenn mir in meiner Resignation nicht die Zeit lang würde.
    Sie scheinen die Arzeneikunst verlassen zu wollen, womit Sie, wie ich höre, Ihrem Vater keine Freude machen. Seien Sie nicht ungerecht gegen dies Studium; denn diesem scheinen Sie mir Ihre hauptsächliche Force zu verdanken, ich meine, Ihre seltene Unbefangenheit, fast möcht’ ich sagen, Ihre Autopsie, die aus allem spricht, was Sie schreiben. Wenn Sie mit dieser Ungeniertheit unter die deutschen Philosophen treten, muß es einen neuen Effekt geben. Wann werden Sie nach Zürich abgehen?
    Die Flüchtigen in der Schweiz spielen nun auch mit dem jungen Deutschl. Komödie. Dadurch wird der Name, hoff ich, von mir und meinen Freunden mit der Zeit abgewälzt, wie fatal es mir auch im Augenblick ist, daß der wunderliche Titel auf diese neue Weise adoptiert wurde. Mit der Zeit wird es ein pappener Begriff werden und sich abnutzen, was immer gut ist unter Umständen, wie die heutigen, wo die Massen schwach sind und das Tüchtige nur aus runden und vollkommenen Individualitäten geboren werden kann. So werden auch Sie gewiß die Berührungen vermeiden, welche sich in der Schweiz genug darbieten und meinem Ihnen schon früher oft genug gegebenen Zurufe folgen, daß Sie Ihre ungeschwächte Kraft der Literatur opfern.
    Von Ihren »Ferkeldramen« erwarte ich mehr als Ferkelhaftes. Ihr Danton zog nicht: vielleicht wissen Sie den Grund nicht? Weil Sie die Geschichte nicht betrogen haben: weil einige der bekannten heroice Dicta in Ihre Komödie hineinliefen und von den Leuten drin gesprochen wurden, als käme der Witz von Ihnen. Darüber vergaß man, daß in der Tat doch mehr von Ihnen gekommen ist, als von der Geschichte und machte aus dem Ganzen ein dramatisiertes Kapitel des Thiers. Schicken Sie mir, was Sie haben ; ich will sehen, was sich tun läßt.
    Von mir ist soeben eine Schrift erschienen: Über Göthe im Wendepunkte zweier Jahrhunderte. Hätt’ ich schon meine Freiexempl. würd ich Ihnen eines schicken. Also künftig!
    Ihr Gutzkow.
    80
    Von Eugène Boeckel
    18. Juni 1836
    Aus Wien nach Straßburg
    Wie sehr mich, Dein lang erwartetes liebes Schreiben freute kannst Du aus meiner schnellen Antwort sehn. Ich rechne es Dir doppelt hoch an wenn Du einmal Dich hinsetzest und mir einen ordentlichen Brief schreibst, denn Du weißt wie wenig ich mir in dieser Hinsicht von Dir verspreche. Mit dem wohlbeleibten lustig, fidelgrämlichen pädagogen ist also gar nichts zu machen wie ich aus Deinem Brief ersehe. Sage ihm doch daß ich seinen Brief vom 2ten Juni empfangen, ich werde ihm nächstens antworten – Was Du von d. couverte und der adresse meines Briefes sagtest, daran hast Du vollkommen recht peccavi; ich wollte Dir übrigens das Brief-Porto nicht verteuern. Was das Lesen des Briefes anbetrifft traue ich es nicht jedem Frauenzimmer zu der Neugierde zu widerstehn, aber in diesem speziellen Fall hat mich doch nicht meine Menschen-Kenntnis verlassen. Es soll Dir Freude machen durch meinen Fehler, diese Eigenschaft erkannt zu haben – Was Du von Deiner These mir schreibst freuet mich, ich hoffe Du läßt mir ein exemplar davon in Strasburg. Zu Deinem Beitritt zur société d’hist. nat. gratuliere ich, Du hast also die Ehre der Collega d. prof. Duvernoy zu sein. Ist Lauth bald profess. d. physiolog. wie steht es im übrigen mit unserer medizinischen Fakultät in Strasburg.
    Was Du mir v. Stöber schreibst, ist sehr betrübend und für mich bis jetzt unglaublich, ich traue Christ mehr Gefühl zu – Wenn übrigens eine Erkältung eingetreten so fragt es sich ob nicht die Erkältung durch gegenseitige Entfernung und Entfremdung kam – Was macht Apostel Petrus? Er wird mit 1100 Fr. in Weissenburg heiraten, und er hat recht wenn es ihm Vergnügen macht.
    Dein cousin ist ein liebenswürdiger, artiger, vernünftiger naiver Holländer. Er hat Anatomie und physiolog. gut los, und
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