Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition)

Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition)

Titel: Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition)
Autoren: Georg Büchner
Vom Netzwerk:
gewordene Prototyp einer Revolution, die unausweichlich wieder in die Diktatur führen wird, weil sie sich deren menschenverachtender Mittel der Gewalt bedient hat. Was bleibt und die einstigen Revolutionäre aufzehrt, ist ein Ekel vor dem Leid, das sie mit verursacht haben, welcher sich auf das Dasein und das Universum ausweitet. Auch das Opfer, das Danton bringt, indem er Robespierre zur Milde aufruft und sich selbst damit in die Schusslinie der Jakobiner stellt, ist sinnlos, denn deren Schreckensregime ist längst geschichtliche Realität.
    Büchner war bereits in »Dantons Tod« seiner Zeit weit voraus, da er keinen Machtkampf intriganter Gegenspieler mehr inszeniert, sondern die Französische Revolution dokumentarisch aus- und verwertet, um einen Mechanismus der Geschichte vorzuführen.
    Eine geistige Atmosphäre der Fatalität herrscht auch in Büchners Lustspiel »Leonce und Lena«, in dem das durch die zahllosen Grenzen der Kleinstaaten durchfurchte Metternich-Reich zu einem Modell für Beengung, Dekadenz und Sinnlosigkeit ausgestaltet und satirisch verspottet wird.
    In den Reichen Pipi und Popo ist alle Lebensplanung auf Sorglosigkeit durch Fremdbestimmung ausgerichtet, die Lebenswege sind durch die Herrschenden vorgezeichnet. Da der gelangweilte Prinz Leonce aus dem Reich Popo dem Plan seines Vaters, die Prinzessin Lena aus dem Reiche Pipi zu heiraten nicht folgen will, begibt er sich heimlich auf die Flucht. Aber auf seinem Weg ins Offene begegnet er ausgerechnet der ebenfalls vor ihrem vorgezeichneten Lebensweg davon laufenden Lena, ohne von ihrer wahren Identität zu erfahren. Das Endergebnis des gelangweilt-träumerischen Ausbruchsversuchs der beiden Königskinder wird wiederum nur das vorherbestimmte Schicksal sein.
    Georg Büchner parodiert in »Leonce und Lena« nicht nur die Verhältnisse der Biedermeierzeit, sondern er wirft zwischen den Zeilen der Dialoge seines Stückes für alle Zeiten die Frage auf, wann ein nicht nur romantisch erträumtes, wirkliches Leben beginnt. Darauf verweisen – ex negativo – alle an dem Personal des Dramas exerzierten bizarren und absurden Lebensstrategien letztlich Lebensmüder.
    Auch Georg Büchners drittes und letztes Drama »Woyzeck«, das aufgrund seines fragmentarischen Charakters eigentlich kein Theaterstück, sondern eine Sammlung von Szenen ohne feststehende Ordnung ist, besitzt einen thematisch variablen Modellcharakter.
    »Woyzeck« gilt als das erste genuin soziale Drama in der Literaturgeschichte, dessen zentrales Grundthema wiederum die tragische Fatalität eines Lebens ist, dessen Offenheit zur Selbstbestimmung nicht gewährleistet ist oder misslingt. Der einsame Soldat Woyzeck wird darin zum Mörder an dem Kostbarsten, das er zu besitzen glaubt, seiner Frau Marie, die ihn mit dem Tambourmajor betrügt, weil er von allen Personen, denen er mehr oder weniger nahesteht – seinem Freund Andres, Marie, dem Doktor etc. – nicht verstanden oder benutzt wird. Woyzeck, der zunehmend von inneren Stimmen und dunklen Mächten bestimmt wird und den Kontakt zu seiner berechnenden, kalten Umwelt verliert, endet wie nahezu alle Büchnerschen »Helden« in einer ausweglosen, unfreien Situation.
     

Dantons Tod
    Ein Drama
    Erscheinungsjahr: 1835
Uraufführung: 5. Januar 1902
Ort der Uraufführung: Belle-Alliance-Theater in Berlin
Ort und Zeit der Handlung: 24. März bis 5. April 1794

Personen
    Deputierte des Nationalkonvents:
    Georg Danton
Legendre
Camille Desmoulins
Hérault-Séchelles
Lacroix
Philippeau
Fabre d’Eglantine
Mercier
Thomas Payne
    Mitglieder des Wohlfahrtsausschusses:
Robespierre
St. Just
Barère
Collot d’Herbois
Billaud-Varennes
    Chaumette, Prokurator des Gemeinderats
    Dillon, ein General
    Fouquier-Tinville, öffentlicher Ankläger
    Amar und Vouland, Mitglieder des Sicherheitsausschusses
    Herman und Dumas, Präsidenten des Revolutionstribunales
    Paris, ein Freund Dantons
    Simon , Souffleur
    Weib Simons
    Laflotte
    Julie, Dantons Gattin
    Lucile , Gattin des Camille Desmoulins
    Rosalie, Adelaide und Marion, Grisetten
    Damen am Spieltisch, Herren und Damen sowie junger Herr und Eugenie auf einer Promenade, Bürger, Bürgersoldaten, Lyoner und andere Deputierte, Jakobiner, Präsidenten des Jakobinerklubs und des Nationalkonvents, Schließer, Henker und Fuhrleute, Männer und Weiber aus dem Volk, Grisetten, Bänkelsänger, Bettler usw.

Erster Akt

Erste Szene
    Hérault-Séchelles, einige Damen am Spieltisch. Danton, Julie etwas weiter weg, Danton
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher