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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)
Autoren: Thariot
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Wahrheit wollte Elias nicht hinnehmen.
    »Die Medikamente sind verbraucht. Aber du wirst leben!«
    »Und wozu? Oder was sollte dann meine OP? Der Anzug ist komplett Schrott!«
    »Vergiss den Delta-7 Anzug! Es ging mir nur um das Implantat! Sarai und ich haben es nie geschafft, den Hauptrechner der R-12 zu reparieren. Mir ist es allerdings gelungen, Vater zu kopieren. Dein Implantat enthält eine Instanz von Vater, die sich startet, sobald im Habitat die Lichter ausgehen. Alles, was von uns bleibt, bist du, weil du überleben willst, und Vater, der unser Andenken bewahrt!«
    »Und Sarai hat das zugelassen?«
    »Sie hat mir dabei geholfen.«
    »Verdammt, das ist nicht fair!« Elias weinte.
    »He, du solltest mich auf kein Podest stellen. Eigentlich wollte ich mit Sarai und Vater im Nacken abhauen. Ich war bereit, dich zurückzulassen.«
    »Das kaufe ich dir nicht ab!«
    Ruben lächelte. »Wenn du herausfindest, wo wir herkommen, wirst du auch erfahren, was wir hier wollten. Vielleicht kannst du unseren Auftrag noch erfüllen. Ich will nicht umsonst gelebt haben! Elias! Versprich mir das!«
    »Aber deswegen lasse ich dich doch nicht im Stich!«, protestierte Elias.
    »Natürlich nicht. Bleibe, solange du es für richtig hältst. Und fliehe dann mit Sem, Sarai und Kezia ... ich freue mich für jeden, der an deiner Seite überlebt.«
    »Aber ...«, ihm fehlten die Worte.
    »Elias! Versprich mir das!«
    »Ja. Ich verspreche es.«
     
    Elias nahm den Auftrag an. Ohne auch nur einen blassen Schimmer zu haben, was ihn erwarten würde. Die Welt im Süden des Eises - davon hatte er bereits unzählige Male geträumt. Hoffentlich würde er mehr finden außer weiteren Schneckenköpfen.
     
    ***
     

VI. Schläge ins Gesicht
    »Du hast wirklich Elias das letzte Implantat einsetzen lassen?«, fragte Sem gereizt.
    »Das wollte ich. Aber wenn man es genau nimmt, hat Elias selbst die Freigabe erteilt. Er ist unser medizinischer Offizier, schon vergessen?«, antwortete Ruben, der seit dem Gespräch mit Elias befreiter wirkte. Natürlich wusste jeder, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Bisher hatte niemand Rubens Führungsrolle in der Gruppe angezweifelt.
    Sarai, Kezia, Sem, Ruben und Elias aßen zusammen gegrillten Eishai. Was in der Vergangenheit auch schon geselliger gewesen war, zumindest so lange, bis sich Sarai und Kezia für einen Partner entschieden hatten. Was bei drei Männern und zwei Frauen Sem nur einen Zuschauerplatz eingebracht hatte.
    »Warum nicht mir?« Sem stand kurz vor einem Wutausbruch. Um sich zumindest äußerlich etwas Individualität zu verschaffen, hatte er sich alle Haare vom Kopf rasiert und sich von AMENS R-12 in den Nacken tätowieren lassen. Direkt unter ihrem Namen und ihrer Kennnummer, die allen bereits vor dem Absturz unter den Haaren in die Haut gestochen worden waren.
    »Weil du ein Arsch bist! Und jetzt iss deinen Fisch!«, befahl Ruben mit ernster Stimme.
    »Du kannst mich mal!« Sem stand auf und warf seinen Teller an die Wand.
    »Jetzt hört doch auf!«, fuhr Sarai dazwischen, der sie es im letzten Jahr zu verdanken hatten, dass sich Ruben und Sem nicht bereits mehrfach gegenseitig den Schädel eingeschlagen hatten. Kezia saß kreideweiß daneben und schwieg. Auch wenn alle im Habitat neunzehn waren, blieb sie irgendwie immer die Jüngste in der Gruppe.
    »Dann soll Sem nicht so einen Aufstand machen!«, sagte Ruben, der inzwischen genauso aufgebracht war.
    »Fang selbst damit an! Und höre auf, ihn zu provozieren!« Sarai stand inzwischen vor Ruben und bildete einen Puffer zu Sem, der nur darauf wartete, sich mit ihm zu schlagen.
    »Ja, ja ... ist in Ordnung! Ich bin wieder der Idiot! Aber der Delta-7 Anzug bleibt bei Elias!« Ruben verließ den Gemeinschaftsbereich.
    »Du bist doch total bescheuert!«, rief ihm Sem wenig brüderlich hinterher.
    »Sem! Halt deinen Mund! Und setz dich hin!«, sagte Sarai mit gespielt ruhiger Stimme.
    »Und wer hat dich jetzt befördert?«
    »Ich habe lange mit Ruben über den letzten Anzug gesprochen. Kezia und ich können ihn nicht tragen, die für Frauen sind bereits alle defekt oder weg!«
    »Und? Er hätte ihn trotzdem mir geben können!«
    »Damit du allein weggehst?« Sarai zeigte eine Seite, die Elias noch nicht kannte.
    »Schon klar. Ich wieder. Ich will nicht in diesem beschissenen Habitat verrecken!«
    »Das will niemand von uns.«
    »Aber Ihr könnt euch ja Nacht für Nacht trösten ...«
    »Würde es dir besser gehen, wenn ich auch mit dir
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