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Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Titel: Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
Autoren: Jennifer Ashley
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Blick auf ihre langen Beine, die in enganliegenden Hosen und Stiefeletten steckten.
    Ihr roter Zopf hatte sich an den Haken ihres Mieders verfangen. Sie gefiel ihm so viel besser als bei ihrer ersten Begegnung, als sie wie eine modische Dirne in Seide und dünnen Tüll gehüllt war. Jetzt sah sie wie eine richtige Frau aus, eine, die er sich über die Schulter werfen und davonschleppen konnte, um sich mit ihr zu vergnügen.
    Sie ließ die Tür zum sonnendurchfluteten Flur offen stehen. James ernüchterte rasch. Drei Wochen. Wie interessant. Diese Leute hatten ihn gesundgepflegt, ihn rasiert, sich um ihn gekümmert. Drei Wochen lang. Dabei hätten sie ihn sterben lassen können, dann wäre die Welt von James Ardmore, dem Piratenjäger, befreit gewesen. Admiral Lockwood wäre aufs Neue als Held gefeiert worden. Diana hätte an diesem Ergebnis zweifellos großen Gefallen gefunden.
    Seine Schwester Honoria hätte ihm einen Grabstein errichtet, wie sie es schon für Paul und ihre Eltern getan hatte. Danach hätte sie sich darauf eingestellt, in ihrem eleganten Haus auf der Battery in Charleston allmählich zu verwelken. Bis dahin würde sie vollkommen darin aufgehen, ihre Rolle als letzter Spross der Ardmores zu spielen. Sie hatte auch ihre anderen Rollen genossen, die der gehorsamen Tochter, der Debütantin, der vornehmen Schönheit und schließlich auch die der verblassenden Jungfer.
    Die einzige Position, die sie nie richtig erfüllt hatte, war die der pflichtbewussten Schwester. Sie hatte schon vor langer Zeit unmissverständlich klargemacht, dass Paul ihr Lieblingsbruder war. James dagegen verdiente keinerlei Hingabe, und folglich würde er von Honoria auch keine bekommen.
    Diese Engländer dagegen, die keinen Grund hatten, James Ardmore zu lieben, hatten ihm das Leben gerettet und ihn gesundgepflegt. Aus bloßer Freundlichkeit, oder steckte etwas anderes dahinter?
    Schwere Tritte ertönten im Flur, dazwischen mischten sich Dianas leichte Schritte und das Getrappel des kleinen Mädchens.
    Sie betraten den Raum, Diana Worthing, ihre Tochter und ein älterer Mann, der dasselbe energische Kinn und dieselbe hohe Stirn besaß wie Diana. Bei ihnen war der blonde Leutnant, der mit ihm an den Strand gespült worden war. Die Knöpfe seiner dunkelblauen Uniformjacke waren auf Hochglanz poliert, und auch seine Epauletten strahlten. Er hatte sein mittelblondes Haar ordentlich geschnitten und gekämmt. Der Blick seiner braunen Augen war wachsam. Und ein wenig verängstigt.
    Hm. Der Mann in der Uniform der mächtigsten Marine der Welt hatte also Angst.
    Der Offizier näherte sich dem Bett, und die Wachsamkeit in seinem Blick verwandelte sich in Hoffnung. »Hallo.«
    James starrte ihn an. Normalerweise sprach kein englischer Offizier so freundlich mit James Ardmore. »Hallo«, antwortete er neutral.
    Der Leutnant blieb stehen und schluckte. »Sie kennen mich nicht.«
    »Eigentlich nicht, nein.«
    Der Mann starrte James noch einen Moment länger an. Dann traten ihm plötzlich Tränen in die Augen, er ballte die Hände zu Fäusten und wandte sich ab. Er trat ans Fenster und blickte hinaus, sein Rücken war kerzengerade.
    »Ihr erkennt ihn nicht«, erklärte der Admiral.
    »Sollte ich? Er war Leutnant auf der Fregatte.«
    Admiral Lockwood sah ihn scharf an. »Und Ihr wisst nicht seinen Namen?«
    »Nein. Tut mir leid. Ich bin nicht oft an Deck gekommen.«
    Dianas eindringlicher Blick zuckte zu dem Leutnant, dann zurück zu James. Ihre Augen hätten ihn verbrennen können. Und James war sich nicht sicher, ob es ihm lieb wäre, wenn ihn jemand mit Wasser löschte, falls das geschah.
    »Er erinnert sich nicht«, erklärte sie. Sie klang wütend, als würde sie James die Schuld daran geben. Andererseits klang sie immer so, als würde sie James für alles Mögliche verantwortlich machen. »Er kann sich an nichts erinnern, was geschah, bevor er hier aufwachte. Wir hatten gehofft, Ihr könntet uns sagen, wer er ist.«

3. Kapitel
    D iana saß auf einem Klapphocker auf einem Felsvorsprung am Strand und tat, als würde sie zeichnen. Sie versuchte, sich auf die Landschaft vor ihr zu konzentrieren, aber sie war sich nur zu deutlich bewusst, dass James Ardmore das Haus verlassen hatte, am Gartentor lehnte und sie beobachtete. Eine Woche war verstrichen. Diana hatte seine Pflege Mrs. Pringle übertragen, der kleinen Frau, die als ihre Köchin und Haushälterin fungierte. Es wäre unschicklich, diese Aufgabe weiter zu übernehmen, hatte Diana
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