Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Titel: Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
entschieden erklärt.
    Feigling, tadelte sie sich. Aber sie konnte sich nicht trauen, wenn sie in seiner Nähe war.
    Sie war nach einem fürchterlichen Streit mit ihrem Ehemann hierhergekommen, um sich im entlegenen Haven zu trösten. In London hatte Edward die Scheidung erwirkt, bevor er sich auf diese Reise begeben hatte, die seinem Leben ein Ende setzen sollte. Hier in Haven jedoch konnte Diana nichts von dem Geschehenen berühren. Hier konnte sie so tun, als wäre ihr niemals etwas Unangenehmes widerfahren. Sie durfte sich in ihre Kindheit flüchten, in die Tage ruhiger Glückseligkeit. Sie konnte die Spaziergänge mit Isabeau und ihrem Vater genießen, friedlich in ihrem Garten arbeiten und am Strand mit ihrer Tochter spielen.
    Und jetzt hatte James Ardmore diese Idylle zerstört. Er hatte nach ihrem Vater gesucht, aber sie wusste, dass er nichts dagegen hatte, sie ganz nebenbei um den Verstand zu bringen. Bei ihrer Berührung hatte er nur gelacht, als er wehrlos im Bett lag. Sie mit seinen wissenden grünen Augen beobachtet, während das Laken um seine Lenden sich ein wenig angehoben hatte.
    Diese lüsterne Reaktion hatte sie erschreckt, genauso wie damals, als er sie in diesem dunklen Raum in der Herberge in den Armen gehalten hatte. Ihre Bewunderer in London hatten sie gerne durch die Ballsäle gejagt, sie in die Enge getrieben oder sie mit schlecht gereimten Gedichten malträtiert, aber echtes körperliches Verlangen hatte da niemals eine Rolle gespielt, trotz allem, was ihr Ehemann geargwöhnt hatte.
    Jedenfalls war es das Beste, wenn Mrs. Pringle die Pflege übernahm.
    Isabeau spielte jetzt unter ihr am Wasser. Der blonde Mann, den sie Leutnant Jack nannten, half ihr, Muscheln zu sammeln.
    Leutnant Jack konnte sich an nichts erinnern, nicht an den Schiffbruch, an das Schiff selbst oder an irgendetwas aus seinem Leben, bevor er in dem Haus von Dianas Vater aufgewacht war. Er tat Diana leid. Seine Verzweiflung überspielte er mit einer entschlossenen Fröhlichkeit, aber sie sah, wenn er sich unbeobachtet glaubte, in seinem Blick die unverhüllte Furcht eines Mannes, der am Rand einer Klippe entlangging und sich fragte, wann er wohl abstürzen würde.
    Er war so voller Hoffnung gewesen, als Isabeau zu ihnen gekommen war und ihnen mitgeteilt hatte, dass James Ardmore aufgewacht war. James konnte Leutnant Jack gewiss seinen richtigen Namen nennen und vielleicht sogar die restlichen Erinnerungen an sein früheres Leben wieder hervorrufen.
    Doch James behauptete, nichts zu wissen. Diana fragte sich, ob das wohl stimmte. Er hatte jedenfalls nicht erklärt, was er auf einem Schiff mit einem englischen Leutnant zu suchen gehabt hatte, sondern nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, dass er gereist sei. Sehr verdächtig. James war ein Lügner. Ihr Vater wusste es, aber dennoch war er merkwürdigerweise bereit, James zu erlauben, diese Lügen zu erzählen.
    Haven war dank ihres Vaters sehr gut ausgerüstet, um Besucher zu empfangen. Dass sie zwei weitere Mäuler durchfüttern mussten, würden sie kaum merken. Außerdem hatten beide Gentlemen rücksichtsvoll erklärt, sie könnten den Gürtel enger schnallen.
    Die beiden sind viel zu nachgiebig, dachte Diana düster. Lebensmittelknappheit war nicht die Gefahr, die ihrem Vater und ihr Kopfzerbrechen bereitete. Haven hatte etwas zu verbergen, die Angelegenheiten ihres Vaters. Nachdem sie darüber gesprochen hatten, waren sie zu dem Schluss gekommen, sich nicht unnötig Sorgen zu machen. Die Insel vermochte ihre Geheimnisse gut zu schützen, selbst vor jemand so Rücksichtslosem wie James Ardmore.
    Dianas Bleistift schwebte über dem frischen Blatt Skizzenpapier, das auf ihre Staffelei geklemmt war. Eigentlich wollte sie die beiden unter sich am Strand zeichnen, die Wellen, die glücklichen Erinnerungen an Haven. Aber sie konnte nur daran denken, dass James Ardmore sich jetzt vom Gartentor abgestoßen hatte und auf sie zu schlenderte.
    Sie hatte seine Kleidung ausgebessert, aber weder ihr Vater noch Jessup besaßen Hemden, die groß genug für ihn waren. Deshalb blitzten jetzt unter seiner offenen dunklen Jacke seine nackte Brust und der weiße Verband um seine Taille hervor. Er hatte nichts über den Ursprung der Wunde gesagt, und ihr Vater hatte ihn seltsamerweise auch nicht dazu gedrängt.
    James blieb neben ihr stehen. Er hätte zum Strand gehen und dort Leutnant Jack helfen können, Muscheln zu sammeln. Tat er das? Natürlich nicht. Er blieb neben ihr stehen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher