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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder
Autoren: Sylvia Day
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Ausnahme. Als Witwer mit zwei Söhnen brauchte er keine Ehefrau, und er war freundlich und großzügig. Normalerweise genoss sie seine Gesellschaft. Im Bett und sonst wo.
    »Ja, du«, sagte sie. »Was möchtest du tun?«
    »Was immer du willst«, erwiderte er glatt. »Mir geht’s nur um dein Glück.«
    »Ich wäre glücklich, wenn ich wüsste, was du willst«, gab sie zurück.
    Hargreaves Lächeln schwand. »Warum bist du heute Abend so aufgebracht?«
    »Ich bin doch nicht aufgebracht, bloß weil ich deine Meinung wissen möchte.«
    »Und warum fauchst du mich dann an?«, beschwerte er sich.
    Isabel schloss die Augen und unterdrückte ihre Frustration. Ihre Verärgerung über John war Grays Schuld. Sie sah Hargreaves an und umschloss seine Hand mit ihren. »Was würde dir gefallen? Wenn wir alles tun könnten, was würde dir das größte Vergnügen bereiten?«
    Seine Miene erhellte sich, als seine Lippen sich zu einem sinnlichen Lächeln verzogen. Er streckte die Hand aus und strich über den schmalen Streifen Haut zwischen ihrem kurzen Ärmel und ihrem langen Handschuh. Seine Berührung brannte zwar nicht wie Grays auf ihrer Haut, aber es breitete sich eine sanfte Wärme aus, die Hargreaves zu einem Feuer entfachen konnte. »Deine Gesellschaft bereitet mir das größte Vergnügen, Isabel. Das weißt du doch.«
    »Dann werde ich dich in Kürze in deinem Haus aufsuchen«, murmelte sie.
    Daraufhin verabschiedete er sich sofort. Isabel wartete eine gebotene Zeitspanne ab und ging dann ebenfalls. Während der Kutschfahrt zu Hargreaves’ Haus dachte sie über ihre Lage nach und wog ab, welche Möglichkeiten – wenn überhaupt – sie hatte. John bemerkte ihre Nachdenklichkeit, kaum dass sie sein Schlafzimmer betrat.
    »Sag mir, was dich beunruhigt«, murmelte er, als er ihr den Umhang abnahm.
    Seufzend nickte sie. »Lord Grayson ist zurückgekehrt.«
    »Verdammt.« Hargreaves kam um sie herum und sah sie direkt an. »Was will er?«
    »In seinem Haus leben und sein gesellschaftliches Leben wieder aufnehmen.«
    »Was will er von dir?«
    Sie bemerkte seinen inneren Aufruhr und bemühte sich, ihn zu beruhigen. »Ich bin doch hier bei dir, und er ist zu Hause. Du weißt, wie Grayson ist.«
    »Ich weiß, wie er war, aber das ist vier Jahre her.« Er ging, um sich einen Drink einzuschenken. Als er die Karaffe fragend in die Höhe hielt, nickte sie dankbar. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, Isabel.«
    »Gar nichts. Seine Rückkehr betrifft dich doch gar nicht.« Jedenfalls nicht wie sie.
    »Ich wäre ein Narr, wenn ich ignorierte, dass es mich in Zukunft durchaus betreffen könnte.«
    »John.« Sie nahm das Glas von ihm und streifte ihre Schuhe ab. Was sollte sie sagen? Vielleicht waren Grays Annäherungsversuche kein einmaliger Ausrutscher gewesen, sondern er wollte sie am nächsten Morgen immer noch. Andererseits war es durchaus möglich, dass er durch seine Rückkehr nur verwirrt gewesen war. Sie hoffte auf Letzteres. Eine Frau sollte nur einmal im Leben mit einem Mann wie Pelham zusammenleben. »Niemand weiß, was die Zukunft bringt.«
    »Mein Gott, Isabel. Erspar mir doch solche Phrasen.« Er kippte seinen Drink hinunter und schenkte sich nach.
    »Was willst du denn von mir hören?«, fragte sie, frustriert, dass sie ihn nicht trösten und gleichzeitig die Wahrheit sagen konnte.
    Er setzte so hart sein Glas ab, dass die rötliche Flüssigkeit darin hochschoss. Hargreaves ignorierte das und kam zu ihr. »Ich möchte hören, dass seine Rückkehr vollkommen bedeutungslos ist.«
    »Das kann ich nicht.« Sie seufzte und stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen Kuss auf seine angespannte Kieferpartie zu drücken. Er umfing sie mit seinen Armen und drückte sie an sich. »Du weißt, dass ich das nicht kann. Obwohl ich es wollte.«
    Hargreaves nahm ihr das Glas aus der Hand, stellte es ab und zog sie zum Bett. Sie schüttelte den Kopf.
    »Du verweigerst dich mir?«, fragte er ungläubig.
    »Ich bin verwirrt, John, und bekümmert. Beides ist meiner Leidenschaft nicht gerade zuträglich. Es hat nichts mit dir zu tun. Das schwöre ich.«
    »Du hast mich noch nie abgewiesen. Warum bist du dann überhaupt gekommen? Um mich zu quälen?«
    Isabel entzog sich ihm und schürzte die Lippen. »Entschuldigung. Ich wusste nicht, dass ich nur fürs Bett hierherkommen darf.« Sie entriss ihm seine Hand und trat zurück.
    »Pel, warte!« Hargreaves umfasste ihre Taille und schmiegte sein Gesicht an ihren Hals. »Verzeih mir. Ich
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