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Geliebter Feind (German Edition)

Geliebter Feind (German Edition)

Titel: Geliebter Feind (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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dich, weil meine Mutter dich mir vorgezogen hat und diese Wut fraß ich all die Jahre in mich hinein. Erst als ich Medizin studierte, verstand ich es.«
    Seine Mutter hat mich ihm vorgezogen? , dachte Claire verwundert. Wovon spricht er da nur?
    Je mehr die Wirkung des Laudanums nachließ, desto wütender wurde Claire. Sie öffnete die Augen und erblickte Justin, der vor dem Bett saß und ihr den Rücken zukehrte. Sie sah nur sein rabenschwarzes Haar und die breiten Schultern. Unablässig redete er weiter.
    »Vor deiner Geburt, lange bevor dein Vater sein Vermögen verspielte, waren unsere Familien eng befreundet. Als deine Mutter starb, flüchtete sich dein Vater in die Arme meiner Mutter. Erst tröstete sie ihn, dann erwiderte sie seine Gefühle. Sie verliebten sich ineinander, was mich heute nicht mehr wundert. Mein Vater, der Duke, war schon immer ein kalter Mann.
    Die heimliche Affäre flog auf, als ihr Bauch immer größer wurde. Sie hatte sich immer eine Tochter gewünscht und du warst so süß und hilflos. Sie hat sich um dich gekümmert, bis sie selbst ein Mädchen bekam.«
    »Ich kann mich nicht an sie erinnern.«

    »Claire!« Sie lebte, lieber Gott, sie lebte!
    Während er aufsprang und sich zu ihr umdrehte, blinzelte er die Feuchtigkeit aus seinen Augen. Die Waffe ließ er unauffällig hinter seinem Rücken im Hosenbund verschwinden.
    Himmel, war sie wütend! Der Blick, den sie ihm aus den funkelnden Augen zuwarf, hätte einen Felsen sprengen können!
    »D-du warst erst zwei, als sie starb.« Seine Erleichterung kannte keine Grenzen. Wie gerne hätte er sie jetzt in die Arme genommen, um mit ihr durch die Hütte zu wirbeln.
    Als sie sich aufrichtete und aus dem Bett stieg, wich er jedoch vor ihr zurück, was genau die richtige Entscheidung war. Wie eine Furie ging sie auf ihn los, trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust. »Du bist erbärmlicher als Abschaum, Justin Iddlesleigh! Geh mir aus den Augen!«
    Er verstand, dass sie wütend war, aber er musste ihr erklären, was über ihn gekommen war. Vielleicht würde sie sein Handeln dann nachvollziehen können. Sie wusste doch wie es war, keine Mutter mehr zu haben. »Meine Mutter verblutete, weil sie eine Fehlgeburt hatte. Sie trug unsere Halbschwester unter dem Herzen. Ich dachte immer, sie wäre bei der Geburt meiner richtigen Schwester gestorben. Deswegen wollte ich Arzt werden. Bis zu dem Tag, als uns deine Brüder im Gras überraschten, kannte ich die Wahrheit nicht.« Er schluckte schwer. Mittlerweile kostete es ihn immer mehr Kraft, Claires Schläge abzuwehren. Ihre grünen Augen blickten so voller Hass, dass er ein schmerzhaftes Ziehen in der Brust spürte.
    »Ich habe meine Mutter so sehr vermisst, Claire. Sie war so oft bei dir und deinem Vater, und plötzlich war sie tot!« Er hatte sich damals von der ganzen Welt verlassen gefühlt, und als er die Wahrheit kannte, auch verraten. Auch jetzt fühlte er sich wieder wie der einsame Junge von damals. Fest schloss er Claire in die Arme, damit sie ihm endlich zuhörte. »Bitte vergib mir.«
    Schwer atmend versteifte sie sich. In ihren wunderschönen Augen glitzerten Tränen. »Du bist ein Schuft und kein bisschen besser als der Rest deiner Familie!«
    Ja, er verdiente diese harten Worte. Er war schlecht, er war Abschaum … Er musste es wiedergutmachen.

    Immer noch hielt Justin sie fest an sich gepresst. Wie angenehm sich das anfühlte und wie gut er roch. Claires Unterleib reagierte sofort auf seine moschusartigen Ausdünstungen.
    Sie ertastete die ausgeprägten Muskelstränge seines Rückens durch das Hemd. Welch große Lust er ihr verschafft hatte! Diese Gefühle wollte sie unbedingt noch einmal erleben.
    Schwer atmend blickte Justin auf sie herab. Er sah so gut aus. Mit den reuevollen Gesichtszügen sogar noch besser als zuvor.
    Claire spürte, wie sich seine Männlichkeit gegen ihren Bauch drückte. Ihr Körper schien ihn tatsächlich zu erregen. Noch nie zuvor wurde sie so sehr begehrt, auch wenn das zwischen ihnen keine Liebe sondern nur Leidenschaft war.
    Plötzlich fühlte sie noch etwas Hartes, das er allerdings hinten in der Hose stecken hatte. Claire wusste sofort, was es war und zog in einer geschmeidigen Bewegung den Revolver hervor.
    »Claire, Vorsicht! Der ist geladen!« Er wollte die Waffe an sich nehmen, doch sie drückte den Lauf fest gegen seine Brust.
    Justins Augen weiteten sich. »Claire …«
    »Sei still, du erbärmlicher Verräter!«, spie sie ihm entgegen, wobei ihre
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