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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin
Autoren: Amanda Quick
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freundlich, euren Dank als angenommen anzusehen und von hier zu verschwinden? Ich habe zu tun.«
    Ehe auch nur einer der Anwesenden etwas darauf erwidern konnte, nahm Baxter aus dem Augenwinkel eine Woge leuchtend gelben Musselins wahr. Als er sich umdrehte, sah er Charlotte in der Tür stehen, und Ariel folgte direkt hinter ihr.
    »Miss Ariel«, rief Hamilton. »Und Miss Charlotte.« Er neigte den Kopf zu einer anmutigen Begrüßung und trat vor, um beide Frauen an den Händen zu nehmen. »Gestatten Sie mir, Ihnen zu sagen, dass Sie beide wieder einmal blendend aussehen.«
    Baxter beobachtete, wie sich Hamilton galant über den Händen der Damen verbeugte. Er sollte eigentlich dasselbe tun, sagte er sich. Es gab tatsächlich ein paar Kleinigkeiten, die er von seinem jüngeren Halbbruder lernen konnte. Aber aus irgendwelchen Gründen schien er in dem Moment am Fußboden festgewachsen zu sein.
    Er spürte, wie bei Charlottes Anblick seine Seele ausströmte und ihr entgegenstrebte. Sie wirkte so atemberaubend lebhaft, und ihre Anwesenheit ließ das Laboratorium augenblicklich sonniger wirken. Nein, es war nicht nur das Laboratorium, sagte er sich, sein ganzes verdammtes Leben hatte sich durch die Bekanntschaft mit ihr aufgehellt. Eine Zukunft ohne sie würde unbeschreiblich trostlos sein.
    Sie war sein Stein der Weisen. Mochte Gott ihm beistehen, wenn er sie verlor.
    »Charlotte«, sagte er liebevoll. Hamilton warf ihm einen beredten Blick zu. Baxter räusperte sich. »Miss Ariel. Ich wünsche den Damen einen schönen guten Tag.«
    »Guten Tag.« Charlotte lächelte alle Anwesenden an, doch ihre Blicke fielen zuerst auf Baxter. »Wie ich sehe, sind wir nicht die einzigen Besucher.«
    »Sie waren alle gerade dabei, sich zu verabschieden«, versicherte ihr Baxter schroff. »Ich habe nichts von deinem Eintreffen bemerkt, Charlotte. Wo, zum Teufel, steckt Lambert? Ich werde ihn bitten, Tee oder irgend etwas anderes zu servieren.«
    »Er scheint gewissermaßen einen festen Posten neben der Haustür bezogen zu haben«, sagte Charlotte.
    Ariel lachte. »Er behauptet, schon den ganzen Morgen herrschte hier ein so reges Kommen und Gehen, dass man unmöglich noch mehr von ihm erwarten könne, als die Tür zu öffnen.«
    Hamilton grinste. »Wir versuchen alle, uns bei Baxter zu bedanken, doch er beharrt darauf, uns die Tür zu weisen.«
    »Ich habe zu tun«, murrte Baxter.
    Niemand schenkte ihm auch nur die geringste Beachtung. »War das nicht eine unglaubliche Verkettung von Ereignissen?« sagte Ariel. »Wer hätte vorhersagen können, wie das alles ausgehen würde?«
    »Ja, es war wirklich ungeheuerlich.« Hamilton lachte in sich hinein. »Der Magier muss verblüfft gewesen sein, als er erkannt hat, dass seine Machenschaften seinen alten Erzfeind Baxter angelockt haben.«
    »Da wäre ich mir gar nicht einmal so sicher.« Charlotte stellte ihre große Handtasche auf eine Werkbank. »Ich glaube eher, er hat die Rolle, die Baxter in dieser ganzen Angelegenheit gespielt hat, als eine weitere Manifestation seines sogenannten Schicksals angesehen.«
    Hamilton zog die Augenbrauen hoch.
    »Ja, das könnte durchaus sein.«
    Ariel schien von dieser Vorstellung fasziniert zu sein. »Ich muss schon sagen, dass ich mir Gedanken über etwas gemacht habe, das mir Charlotte an dem Tag erzählt hat, an dem sie Juliana Post das Leben gerettet hat. Sie hat gesagt, ihr sei aufgefallen, dass die Karte, die den Tod darstellt, auf den Fußboden gefallen war und mit dem Bild nach oben lag. Miss Post hat behauptet, sie hätte dem Magier immer nur die Zukunft gedeutet, die er hören wollte. Aber an jenem Tag hat sie ihm unabsichtlich sein wahres Schicksal vorhergesagt.«
    Rosalind riss die Augen weit auf. »Ich schwöre es, da kann einem ein Schauer über den Rücken laufen, meint ihr nicht auch?«
    Baxter sah sie finster an. »Was für ein hanebüchener Blödsinn. Miss Post hat uns selbst erzählt, dass sie diese Karte nicht aus dem Stapel gezogen hat. Miss Posts Rocksaum muss sie gestreift haben, als der Magier sie hochgehoben und zum Sofa getragen hat, und die Karte ist zufällig auf den Boden gefallen.«
    Hamilton kniff die Augen zusammen. »Vielleicht war es doch kein reiner Zufall.«
    »Mir scheint, es wäre schwierig, ein solches Omen auf einen reinen Zufall zurückzuführen«, stimmte Rosalind begeistert zu.
    »Diese ganze Geschichte riecht förmlich nach einer mysteriösen Hand, die sich von der metaphysischen Ebene zu uns heruntergestreckt
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