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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin
Autoren: Amanda Quick
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wahr?«
    »Du meinst, ob ich Miss Ariel tatsächlich einen Heiratsantrag machen möchte? Ja. Mir ist noch nie eine charmantere und intelligentere Frau begegnet, und auch keine so tapfere junge Dame. Weißt du, Baxter, sie hat hartnäckig darauf bestanden, mich in der Nacht zu begleiten, in der wir Miss Charlotte und ihre Entführer verfolgt haben. Nichts, was ich gesagt habe, konnte sie davon abbringen. Auf der Fahrt hat sie sogar von mir verlangt, dass ich ihr zeige, wie man eine Pistole bedient, nur so, für alle Fälle. Sie ist sehr temperamentvoll und mutig.«
    »Das scheint in der Familie zu liegen«, murmelte Baxter leise.
    In der Eingangshalle waren Schritte zu hören. Rosalind erschien in der Tür. Sie trug ein blassrosa Kleid, einen himbeerfarbenen Mantel mit Pelzbesatz und einen gewaltigen Hut aus rosa Satin. »Da bist du ja, Baxter. Ich habe dich schon überall gesucht.«
    Hamilton nahm eine aufrechte Haltung ein. »Lady Trengloss.«
    »Hamilton, guten Tag.« Sie wandte sich wieder an Baxter. »Warum hast du meine Schreiben nicht beantwortet? Gestern habe ich dir zwei Nachrichten zukommen lassen und heute morgen eine weitere.«
    Baxter fragte sich, ob er sein Laboratorium wohl jemals wieder für sich allein haben würde. »Guten Tag, Tante. Lambert hat dich nicht angemeldet und mir gesagt, dass du zu Besuch gekommen bist.«
    »Dein Butler konnte es kaum bewerkstelligen, mir die Tür zu öffnen«, erwiderte sie. »Mir ist die Geduld ausgegangen, und ich wollte nicht warten, bis er durch den langen Gang schlurft, um mich anzukündigen. Also, wirklich, Baxter, du musst Lambert demnächst in den Ruhestand schicken. Wie kannst du diesen Haushalt mit ihm führen?«
    »Er ist der einzige Hausangestellte, der länger als zwei Monate in meinen Diensten geblieben ist. Wenn ich ihn nicht mehr hätte, dann gäbe es keinen einzigen Menschen, der diesen verdammten Haushalt führt.« Baxter ließ die Scherben des zerbrochenen Destillierkolbens in einen Abfalleimer fallen. »Wolltest du etwas Bestimmtes von mir?«
    Sie warf einen unwilligen Blick auf Hamilton und sah Baxter dann nachdenklich an. »Ich bin gekommen, um mich bei dir dafür zu bedanken, dass du das Geheimnis der Ermordung meiner lieben Freundin gelöst hast.«
    »Das hast du schon getan.« Baxter nahm einen Staubwedel in die Hand und begann, ihn über den mit Chemikalien gefüllten Glasgefäßen zu schwingen. »Ich bin im Moment sehr beschäftigt, und wenn es sonst nichts mehr gibt, würde ich gerne weiterarbeiten.«
    »Also gut, das ist nicht der einzige Grund, weshalb ich zu dir gekommen bin.« Rosalind kniff die Augen zusammen. »Es geht um eine Familienangelegenheit, die ich mit dir besprechen möchte.«
    »Hamilton gehört zur Familie«, sagte Baxter.
    Hamilton warf ihm einen erstaunten Blick zu und lächelte dann. »Das kann man wohl sagen.«
    »Wie du wünschst.« Rosalind funkelte Baxter wütend an. »Ich werde ohne Umschweife zur Sache kommen. Hast du immer noch die Absicht, deine Verlobung mit Miss Arkendale zu lösen, da diese Angelegenheit mit Drusilla Heskett jetzt aus der Welt geschafft ist?«
    Der Staubwedel verharrte in der Luft, und Baxter drehte sich langsam zu seiner Tante um. »Das ist eine persönliche Angelegenheit, die nur Miss Arkendale und mich etwas angeht.«
    In seiner Stimme schwang etwas mit, was Rosalind eindeutig verblüffte. Sie blinzelte mehrfach schnell hintereinander. Ihre Lippen bewegten sich ein oder zweimal, und dann sprudelte sie auf eine gänzlich ungewohnte Art heraus: »Schon gut, schon gut. Ich wollte doch nur sagen, dass . . .«
    »Er fürchtet sich davor, um ihre Hand anzuhalten«, erklärte Hamilton in einem vertraulichen Tonfall. »Er glaubt, sie wird seinen Antrag einfach ablehnen.«
    »Halt den Mund, Hamilton«, zischte Baxter durch zusammengebissene Zähne.
    Hamilton grinste ihn unerschrocken an.
    »Weshalb sollte sie ihm einen Korb geben?« fragte Rosalind. »Sie ist fünfundzwanzig, eine alte Jungfer ohne ein nennenswertes Vermögen, das für sie spräche. Ihr muss doch klar sein, wie unwahrscheinlich es unter den gegebenen Umständen ist, dass sie jemals etwas Besseres als Baxter finden wird.«
    »Danke, Tante Rosalind«, murmelte Baxter. »Es ist doch immer wieder schön, zu hören, wie sehr sich die eigenen Verwandten hinter einen stellen.«
    »Sie scheint Baxter sehr gern zu haben«, sagte Hamilton. »Das Problem besteht nur darin, dass sie absolut nicht auf eine Heirat versessen ist. Ariel hat mir
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