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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin
Autoren: Amanda Quick
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Augen. Hamilton und Ariel kamen aus dem Schutz der Bäume auf sie zugerannt.
    Hamilton hielt in jeder Hand eine Pistole, und das Halstuch flatterte außerordentlich verwegen um seinen Hals, und seine Stiefel blinkten. Der Nachtwind hatte seine Locken zerzaust. Er wirkte ausgelassen und überschwenglich, und er strahlte eine Aufregung aus, die einfach unverwechselbar war. Baxter kannte diesen Gesichtsausdruck von seinem Vater.
    »Charlotte.« Ariel kam auf sie zugerannt. »Oh, Gott sei Dank. Ich habe mich ja so um dich geängstigt. Hamilton ist gekommen, als diese drei furchtbaren Männer gerade die Konstabler überwältigt und dich entführt hatten. Es ist uns gelungen, euch in seiner neuen Kutsche zu verfolgen. Sie ist wirklich erstaunlich schnell.«
    »Was für eine kluge Idee.« Charlotte schlang die Arme um Ariel. »Du warst sehr klug und sehr tapfer.«
    Hamilton steckte sich die Pistolen in den Gürtel. »Tut mir leid, dass ich erst so spät hier aufgetaucht bin, Bruder. Ein paar Meilen von hier habe ich die Fährte verloren. Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich einen Bauern gefunden habe, der sich daran erinnern konnte, dass er gehört hat, wie eine Kutsche an seinem Haus vorbeigefahren ist. Er hat uns von diesem Haus erzählt und gesagt, außer den Dienstboten dürfte niemand auch nur in die Nähe kommen. Alles sei sehr geheimnisvoll, hat er gesagt. Ich habe mir ausgerechnet, dass es der Unterschlupf des Magiers sein muss«
    »Eine brillante Schlussfolgerung« Baxter musterte mit einem breiten Grinsen die prachtvolle Erscheinung seines Bruders. »Ich glaube tatsächlich, dass das, was man sich über die Earls von Esherton erzählt, wahr ist.«
    Die Aufregung fiel allmählich von Hamilton ab. »Wie meinst du das?«
    »Ganz gleich, was sie tun, sie tun es stilvoll.«
    Hamilton blinzelte vor Verwunderung, und dann brach er in schallendes Gelächter aus. »Das liegt uns im Blut, Bruder. Alle männlichen Nachkommen der St. Ives-Linie haben Stil. Ich habe nur eine ganze Weile gebraucht, ehe ich gelernt habe, deinen Stil zu erkennen. Aber jetzt muss ich sagen, dass er ziemlich einzigartig ist.«
    Charlotte hob den Kopf von Ariels Schulter. Sie sah Baxter mit einem strahlenden Lächeln an, das er sogar ohne seine zerbrochene Brille deutlich wahrnehmen konnte.
    »Sein Stil gehört zu den Dingen, die ich schon immer an ihm bewundert habe«, sagte sie.

20
    Zwei Tage später lehnte Hamilton an einer der langen Werkbänke in Baxters Laboratorium und beobachtete mit Interesse, wie sein Bruder damit beschäftigt war, die Chemikalien und Gerätschaften zu sortieren, die auf der Arbeitsplatte herumstanden.
    »Wie hast du es geschafft, dass die Vorhänge in Flammen aufgegangen sind, und wie hast du die Explosion im Kamin ausgelöst?«fragte Hamilton.
    »Ich habe dir doch schon erzählt, dass ich ein Schächtelchen mit meinen neu entwickelten Blitzlichtern bei mir hatte.« Baxter polierte sorgsam einen kleinen Wedgwood-Schmelztiegel. »Charlotte hat Judd lange genug abgelenkt, und das hat es mir ermöglicht, zwei von den Röhrchen in den Falten des Vorhangs aufzubrechen. Und ein weiteres habe ich ins Feuer geworfen.«
    »Das hast du sehr geschickt angestellt. Dann hat Morgan Judd also seinen Sekretär und Drusilla Heskett ermordet und ist davon ausgegangen, dass damit alles erledigt sei «, sagte Hamilton.
    »Er hat die Tatsache nicht berücksichtigt, dass Mrs. Heskett jemandem erzählt haben könnte, dass sie fürchtet, einer ihrer abgewiesenen Verehrer wolle sie umbringen.« Baxter konzentrierte sich darauf, die grünen Glasflaschen, die alkalische und metallische Salze enthielten, in zwei Reihen anzuordnen. »Und er hat auch die Möglichkeit nicht eingeplant, dass Tante Rosalind darauf bestehen könnte, den Tod ihrer Freundin näher zu untersuchen. Morgan hat dem weiblichen Geschlecht eine enorme Geringschätzung entgegengebracht. Er hatte schon immer den Hang, Frauen zu unterschätzen.«
    »Und schließlich haben ihn die Damen dann zu Fall gebracht.« Hamilton grinste. »Das geschieht ihm recht.«
    »Ja, allerdings«, antwortete Baxter mit einem Lächeln. »Was glaubst du wohl, warum Mrs. Heskett eine Zeichnung von Judds Emblem angefertigt hat ?«
    Baxter zuckte die Achseln. »Darüber können wir nur Vermutungen anstellen. Charlotte ist der Überzeugung, Judds Sekretär hätte das Symbol in Mrs. Hesketts Skizzenblock gezeichnet. Möglicherweise hat er versucht, ihr die Prinzipien zu erklären, die Judds
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