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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin
Autoren: Julie Garwood
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daß meine Frau recht hat, Sara. Als der Prinzregent bekanntgemacht hat, daß er sich von seiner Frau Caroline scheiden lassen will, war Euer Vater einer der wenigen, der ihn unterstützt hat.«
    »Aber er würde doch bestimmt persönliche Angelegenheiten in den Hintergrund stellen, um zu einer gerechten und sachlichen Entscheidung zu kommen, oder nicht?«
    Ihre Unbedarftheit war zugleich erfrischend und erschreckend, dachte Caine, und er wollte nicht, daß sie enttäuscht wurde. »Nein«, sagte er. »Seine eigenen Belange sind ihm stets am wichtigsten. Er wechselt seine Minister aus, wenn sich seine Ansichten ändern, und er gibt Versprechen, die er niemals halten kann. Es tut mir leid, wenn das verräterisch klingt, aber Ihr solltet wirklich nicht auf ihn zählen. Nathan wird die Angelegenheit regeln, und alles, was Ihr tun könnt, ist, ihm beizustehen, wenn er Eurem Vater gegenübertritt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nathan hat mir beigebracht, mich selbst zu verteidigen, und jetzt werde ich nicht dulden, daß er meine Kämpfe aussteht. Das wäre falsch, Caine. Ich sollte selbst genügend Kraft haben, mit allem fertig zu werden, verdammt noch mal.« Sara schlug sich die Hand vor den Mund. »Verzeiht meine gewöhnliche Ausdrucksweise«, flüsterte sie.
     
    Ein ungemütliches Schweigen folgte Saras kleiner Ansprache, und Jimbo war bemüht, die Peinlichkeit mit lustigen Anekdoten zu überbrücken.
    Als sie das Dessert verzehrt hatten, fragte Jade: »Habt Ihr unsere kleine Tochter schon kennengelernt, Sara?« Sie wollte Sara noch nicht in ihr Zimmer gehen lassen und Zeit gewinnen, da sie die Sprache auf Nathan bringen wollte.
    Sara lächelte. »Ich habe Eure Tochter bis jetzt nur gehört, aber Sterns hat mir versprochen, daß ich sie heute abend einmal auf den Arm nehmen darf.«
    »Olivia ist so ein hübsches Kind«, sagte Jade. »Sie ist sehr freundlich und klug. Caine und ich staunen immer wieder über sie.«
    Jade lobte ihre drei Monate alte Tochter in den höchsten Tönen, und Caine nickte zu ihren Aussagen.
    »Olivia kann sich glücklich schätzen, solche Eltern zu haben«, meinte Sara.
    »Nathan wird auch einmal ein wunderbarer Vater«, behauptete Jade.
    Sara schwieg.
    »Meinst du nicht auch, Caine?«
    »Er müßte nur lernen, nicht immer so laut zu brüllen«, erwiderte Caine. Jade versetzte ihm einen kleinen Tritt unter dem Tisch und lächelte Sara an.
    »Nathan hat viele wundervolle Eigenschaften«, stellte sie fest.
    Sara wollte nicht über Nathan sprechen, aber sie fürchtete, ihre Gastgeber zu brüskieren, wenn sie kein Interesse zeigte, deshalb fragte sie: »Oh? Und was sind das für Eigenschaften?«
    Jade öffnete schon den Mund, um zu antworten, besann sich aber anders und wandte sich an Caine. »Erzähl du Sara etwas von Nathan.«
    »Der Junge hat Mut«, platzte Jimbo heraus und grinste verlegen.
    Sara schwieg, und Caine spürte, daß sie mit dieser Methode niemals ihre Zunge lösen würden. Er legte seine Hand auf die seiner Frau und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. »Nathan ist der störrischste Mann, den ich je kennengelernt habe«, verkündete er.
    »Er ist vielleicht ein wenig halsstarrig«, stimmte Sara sofort zu, »aber das ist sicher keine Sünde.« Sie heftete ihren Blick auf Jade. »Euer Bruder erinnert mich an eine wunderschöne Bronzestatue. Er sieht sehr gut aus, aber sein Herz ist kalt wie Marmor.«
    Jade lächelte. »Ich würde ihn nicht als wunderschön bezeichnen.«
    »Sara kann ihn wohl auch kaum schön finden«, sagte Caine und drückte die Hand seiner Frau, ehe er fortfuhr: »Er ist ein häßlicher Bastard, das kann jeder sehen, und sein Rücken ist über und über mit Narben bedeckt.«
    Sara schnappte nach Luft, aber Caine grinste unbeirrt. Möglicherweise brachten sie Sara doch noch dazu, ihre Gefühle preiszugeben.
    »Das hat ihm eine Frau angetan«, rief Sara. »Und die gleiche Frau hat sein Herz verwundet.«
    Sie warf ihre Serviette auf den Tisch und sprang auf. »Nathan ist nicht häßlich, Sir. Ich finde es ungeheuerlich, daß ihn sein eigener Schwager so beleidigt. Entschuldigt mich bitte, ich möchte in mein Zimmer gehen.«
    Jimbo funkelte Caine wütend an und folgte Sara, um sicherzugehen, daß sie das Haus nicht verließ.
    »Caine, du hast sie schwer getroffen und solltest dich bei ihr entschuldigen«, meinte Jade.
    In diesem Augenblick stürmte Jimbo wieder in den Raum.
    »Sara beschäftigt sich gerade mit dem Kind«, sagte er. »Caine, sag mir bitte, warum du mir
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