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Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Titel: Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
Autoren: Juergen Weigel
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Eingriff in natürliche Abläufe: So bringen viele Mütter heute viel mehr als noch vor Jahren ihre Kinder per Kaiserschnitt zur Welt und vertrauen nicht dem natürlichen Ablauf einer Geburt. (siehe www.babys.de/geburt/kaiserschnitt.htm) Und die dritte Störung besteht darin, dass Eltern nicht der natürlichen Entwicklung ihrer Kinder vertrauen. Aus den verschiedensten Gründen wird die Entwicklung des Neugeborenen gesteuert. Diese Lenkung nennt man Fördern. Man scheint klare Ziele zu haben und auch den Weg zu kennen. Und manche Eltern werden dabei zu Anhängern von eiserner Disziplin und Drill. Sie wollen Kontrolle über ihre Kinder haben. Das Phänomen der pädagogischen Käfighaltung geht um. Eltern bewachen das Leben der Kinder und sind ständig um Erziehung bemüht. Man vertraut offensichtlich nicht auf die gesunde Entfaltung von Kindern.

    Was für ein Bild haben wir eigentlich von Kindern und wissen wir, was sie wirklich brauchen? Ich werde auf all diese Fragen näher eingehen (siehe dazu Abschnitt 14 ab Seite 51).

    Woher kommt dieses Naturdefizitsyndrom? Warum ist das so?

    Ich denke, es hat mit dem folgenden Teufelskreis zu tun:

     
    Eltern haben Angst, Angst davor, dass ihre Kinder hinterherhinken oder „quer liegen“, d.h. dass sie Probleme bereiten. Das führt zu Aktionismus, zu dem beschriebenen Förderhype. Außerdem gibt es ein starkes Streben nach Sicherheit, diese äußert sich in Kontrolle. Kinder werden beobachtet, ihr Verhalten wird analysiert, bei Bedarf wird eingegriffen. Man lässt ihnen nur wenige Freiräume, setzt enge Grenzen. Man erzieht und erzieht. Und alles wird geplant: Es gibt Zeiten mit anderen Kindern, Zeiten für Kurse und Fördermaßnahmen. Kinder werden durch die Gegend gekarrt. Das Leben der Kinder ist strukturiert, wie das der Eltern eben auch.

    Und für viele beginnt dieser Teufelskreis aus Angst – Misstrauen – Kontrollzwang mit dem Eintritt des Kindes in die Schule und endet erst mit einem Stoßseufzer zum Himmel, wenn die Kinder die Schule verlassen. Ich frage mich manchmal, für wen Schule die größere Belastung ist: für die Eltern, vor allem die oftmals verantwortliche Mutter, oder für die Kinder? Wenn die Kinder in die Schule kommen, zeigen kümmernde Mütter ein geradezu symbiotisches Verhältnis zu ihren Kindern: Hausaufgaben, Proben, Noten und Leistung zählen. Man kauft Lern- und Konzentrationsspiele. Freies Spielen wird reduziert und wenn es Richtung Gymnasium geht, bleibt dafür nur noch wenig Zeit. Bei Schulversagen werden Hobbys gestrichen. Außerdem muss das Kind ja zur Nachhilfe.

    Die Strukturprobleme des Systems Schule verunsichern und machen Angst. Die Angst vor Schulversagen geht um, beziehungsweise, dass dem Kind in der Schule nicht der Platz zugeteilt wird, der ihm zusteht und nützt. Und Schule ist Turbo und bedeutet noch dazu vor allem Selektion. Da kann man keine Rücksicht darauf nehmen, dass Kinder in ihrer natürlichen Entwicklung ein ganz unterschiedliches Tempo haben, die einen früher, die anderen später dran sind. Schließlich entscheidet sich mit neun Jahren das Leben (zumindest in Bayern): Gymnasium, Realschule oder Hauptschule. Man will ja das Beste für sein Kind. Das Gymnasium scheint dabei für die meisten Eltern das erklärte Ziel zu sein – unabhängig von den individuellen Fähigkeiten des eigenen Kindes.

    Mir scheint, dass Eltern (und auch das System Schule) viel zu wenig sehen, dass sich unsere Kinder zu individuellen Persönlichkeiten entwickeln sollten. Und Persönlichkeit hat viele Facetten. Viel zu sehr stehen Wissen, Stoff, Kognitionsförderung und Funktionieren im Vordergrund. Ich werde ausführen, wie Kinder wirklich nachhaltig gefördert werden: den Wert von Spielen, insbesondere im Freien beleuchten, darlegen, wie sie Selbstwertgefühl und soziale Intelligenz entwickeln, das heißt wie sie sich zu starken Persönlichkeiten entwickeln und vor allem erläutern, was sie für eine glückliche Kindheit brauchen.

    Dabei ist es gar nicht so schwer, Kindern gerecht zu werden und mit einer angemessenen Haltung den beschriebenen Teufelskreis zu durchbrechen.
     
    Wenden wir uns aber zunächst anderen Gegebenheiten zu. Kinder leiden auch unter Beziehungsstörungen zu ihren Eltern. Dieses Missverständnis ist im Grunde Ausdruck eines unnatürlichen Verhältnisses von Eltern zu ihrem Kind.

6 Warum werden Kinder zu Tyrannen? – Winterhoff-Kinder und Eltern:

    Das Buch des Kinder-Psychotherapeuten Michael Winterhoff „Die
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