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Geküsst - Cast, P: Geküsst - It's in his Kiss

Geküsst - Cast, P: Geküsst - It's in his Kiss

Titel: Geküsst - Cast, P: Geküsst - It's in his Kiss
Autoren: P. C. Cast
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über die Stirn. Er hatte recht. Noch nie hatte sie etwas Ähnliches gefühlt wie das, was Colin nur durch die Berührung seiner Hand an ihrer Wange auslöste, geschweige denn durch seine Lippen auf ihren. Was würde geschehen, wenn sich ihre nackten Körper aneinanderdrängten? Ein Schauer der Erwartung durchjubelte sie. Konnte sie mit so viel Leidenschaft umgehen; und falls sie es nicht konnte, was dann? War es das Risiko wert? Was hatte der antike griechische Dramatiker Euripides noch gleich über zu viel Leidenschaft gesagt …? Etwas über einen losgelassenen Löwen in einem Viehgehege?
    Außerdem wollte sie nicht wirklich mit einem Vampir liiert sein. Abgesehen von der ganzen Vegetarier/Fleischfresser-Sache gab es da auch noch das Tag/Nacht-Problem. Sie liebte Tageslicht und Sonnenschein und alles, was dazugehörte. Würde sie das nicht aufgeben müssen, um mit Colin zusammen sein zu können?
    Sie bekam langsam Kopfschmerzen und registrierte erst allmählich, dass ihr die Stimmen, die von der Galerie hereindrangen, bekannt vorkamen.
    »Ja, Mann, wir wollten nicht, dass irgendwas Schlimmes passiert«, sagte eine männliche Stimme.
    »Echt nicht. Wir wären auch so heute gekommen und hätten uns entschuldigt, sogar wenn Miss Sullivan uns nicht gezwungen hätte«, fügte eine andere hinzu.
    Summer stieß ein kleines schnaubendes Lachen aus. Das mussten Purdom und einer seiner Komplizen sein. Jenny hatte recht gehabt. Hinter diesem Zauber steckte mehr Magie, als ein einziger Junge allein heraufbeschworen haben konnte.
    »Diese Miss Sullivan ist ein ganz schön gemeines Stück«, sagte die erste Stimme.
    Summer lächelte. Yep, Jenny hatte es eindeutig gewusst.
    »Yeah, aber sie ist soo heiß«, sagte der andere, den sie als ihren Schüler und Purdoms Kumpel Blake McArter erkannte.
    Sie hörte Colin mit tiefer Stimme antworten, konnte aber nicht genau verstehen, was er sagte. Sie versuchte, eine weitere Minute lang stillzusitzen, dann siegte die Neugier über die Vernunft, und sie schlich sich leise aus der Tür des Büros.
    »Wir dachten, wir reimen ein bisschen was für Sie zusammen«, meinte Purdom.
    »So als Wiedergutmachung für das, was wir getan haben«, fügte McArter hinzu. »Einverstanden, wenn wir damit loslegen?«
    »Hört sich gut an«, antwortete Colin.
    Diesmal konnte sie Colins Stimme deutlicher hören, und die Gutmütigkeit in seinem Tonfall brachte sie zum Lächeln. Ihre Füße schienen sich wie von selbst zu bewegen, als sie weiter lautlos den Gang entlangging. Schließlich war sie auch ein Opfer von Purdoms magischem Trick gewesen. Er sollte sich bei ihr ebenfalls entschuldigen oder besser, noch einmal entschuldigen. Denn natürlich hatte Jenny ihn heute in der Schule bereits angemessen zu Kreuze kriechen lassen. Aber ein wenig mehr Demut konnte nicht schaden, außerdem war sein Kompagnon diesmal ebenfalls dabei. Langsam schlich sie sich in die Galerie, bis zu dem Raum mit dem Gemälde von Romeo und Julia, dem Tatort sozusagen. Die beiden Jungs standen mit dem Rücken zu ihr vor dem Gemälde. Colin stand vor ihnen und hätte Summer eigentlich bemerken müssen, aber mit einer amüsiert hochgezogenen Augenbraue konzentrierte er sich ganz auf die Jungs, die dabei waren, lächerliche Rap-Geräusche von sich zu geben, was Summer immer an eine Mischung aus Fürzen und verkorkstem Maschinenlärm er innerte. McArter sorgte für die Sound-Effekte und Purdom rappte ihren Song.
    Tut uns echt leid wegen gestern, Mann.
    Wir wollten nichts als ein bisschen Fun.
    Dass Sie und Miss S. sich plötzlich verpissen,
    das konnte wirklich keiner von uns wissen.
    Tut uns echt leid für das schwule Fummelkleid,
    und diese Sache mit Miss S. ging ja beinah zu weit.
    Diese kleinen Mistkerle! Also wussten sie doch, dass Colin und ich in dem Gemälde gelandet sind! An dieser Stelle gab es ein »musikalisches« Zwischenspiel im Rap, das heißt, beide Jungs pupsten und prusteten herum und sahen dabei ziemlich dämlich und zugleich beinahe liebenswert aus. Gerade hatte Summer entschieden, dass sie nun genug gehört hatte, als ihr Blick auf Colin fiel und sie wie erstarrt stehen blieb. Er sah den Jungs zu und lachte mit so viel jugendlicher Heiterkeit – ein Mann voller Licht und süßer Versprechen. Summer erkannte in ihm den glücklichen, unbeschwerten Mann wieder, der das Gemälde und seine Leidenschaft mit ihr geteilt hatte.
    Er war absolut hinreißend.
    Dieser Augenblick war es, der die Frage, ob sie es riskieren sollte,
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