Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9-
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
schon ein verdammter Vollidiot, das weißt du, nicht wahr, Harvard?«
    Chase schnaubte. »Danke für deine Besorgnis. Ich hoffe, du bist nicht den ganzen Weg hier heruntergekommen, nur um mir das zu sagen.«
    »Nein, bin ich nicht«, antwortete Dante ungerührt. »Ich war nebenan bei Tess.«
    »Tess ist in der Krankenstation?« Bei der Erinnerung, dass die Stammesgefährtin sich im Endstadium ihrer Schwangerschaft befand, kam sich Chase schlagartig wie ein Arschloch erster Güte vor. »Ach verdammt, mein Alter. Das hab ich nicht gewusst.«
    »Wie konntest du? Du warst ja nicht da.«
    Chase stieß einen kurzen Seufzer aus und nickte. Diesen eisigen Empfang hatte er weiß Gott verdient. Schließlich hatte er in letzter Zeit so ziemlich alles getan, um sich im Orden zur unerwünschten Person zu machen, besonders bei Dante. »Und, wie geht’s ihr? Alles in Ordnung?«
    »Tess geht’s gut.« Dante nickte leicht. »Und dem Baby auch. Er ist nebenan mit ihr.«
    Tess hatte schon entbunden? Die Neuigkeit traf Chase wie eine Keule. Er konnte seine Überraschung nicht verbergen und konnte auch nicht die Schuldgefühle verdrängen, die ihn bei der Erkenntnis überkamen, dass er bei dem Ereignis gefehlt hatte, auf das Dante und Tess sich monatelang gefreut hatten. Hölle noch mal, er hatte sich doch selbst so verdammt darauf gefreut. Er hatte sich sogar mehrmals gefragt, ob Dante ihn als potenziellen Taufpaten im Sinn hatte – eine Ehre, der Chase eigentlich unwürdig war, aber die er trotzdem mit Stolz und Beschämung angenommen hätte.
    Damals. Doch inzwischen war das Jahrmillionen her.
    Und jetzt Millionen Meilen außerhalb seiner Reichweite.
    So fühlte es sich jedenfalls an angesichts der ernsten, enttäuschten Miene des anderen Kriegers, der jetzt zum Bett herüberkam, auf dem Chase festgeschnallt war. »Also, gratuliere, Dante, dir und Tess«, sagte er. »Wann ist das Baby gekommen?«
    »Gestern Morgen, ein paar Minuten vor Mittag.«
    Chase überlegte. »Also am zehnten Dezember?«
    »Am siebzehnten«, antwortete Dante, und sein Blick wurde noch grimmiger. »Scheiße, Harvard. Bist du schon total hinüber? Ich meine, jetzt mal ganz im Ernst. Verarsch mich nicht.«
    »Sieht nicht gut aus«, gab Chase zu. Seine Kehle war ausgedörrt, seine Stimme kaum mehr als ein heiseres Knurren. »Aber ich hab’s im Griff. Oder ich hätte es im Griff, wenn ich nicht wie ein Verbrecher an dieses verdammte Bett geschnallt wäre.« Er hob die Fäuste, so weit die stählernen Handschellen ihm Spielraum gaben. Und der war nicht groß.
    »Keine Chance«, sagte Dante nüchtern.
    Chase grunzte. »Auf ärztliche Anweisung?«
    »Auf Lucans Befehl. Es hat einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, bis er Niko und Renata überhaupt erlaubt hat, dich reinzubringen, nachdem Mira dich gefunden hat. Und es hat auch nicht geholfen, dass alle regionalen Nachrichtensender dein Gesicht bringen und du als durchgeknallter Terrorist zur Fahndung ausgeschrieben bist.« Dante stieß einen Fluch aus. »Was hast du gemacht, der Presse einen Fototermin gegeben, bevor du gestern Abend den Verstand verloren und in der Weihnachtsfeier des Senators rumgeballert hast?«
    »Wovon redest du?«
    »Sie haben dein Gesicht, mein Alter. Es gab einen Augenzeugen, der der Polizei und dem verdammten Geheimdienst deine Fresse bis auf den Pickel genau beschrieben hat. Seither bringen sie das Phantombild auf jedem gottverdammten Fernsehsender, Regionalprogramme und Kabel.«
    »Scheiße«, murmelte Chase und erinnerte sich daran, wie intensiv die attraktive Assistentin des Senators ihn mit ihren grünen Laseraugen angestarrt hatte, nachdem sie ihn oben auf der Galerie des Ballsaals entdeckt hatte. »Das ging nicht anders, Dante. Und es ist egal, dass man mich gesehen hat. Dragos war dort. Er hat versucht, an den Senator und den Vizepräsidenten ranzukommen. Er hat sie beide im Visier.«
    Dante verstummte und musterte ihn, als wäre er nicht sicher, ob er ihm glauben konnte. »Du hast Dragos auf der Feier des Senators gesehen? Bist du dir sicher?«
    »Und ob, verdammt. Ich habe zugesehen, wie der Senator ihn mitten in einem Ballsaal voller Menschen dem Vizepräsidenten vorgestellt hat. Als sie zusammen auf einen separaten Raum zugingen, habe ich meine Chance gesehen und geschossen.«
    Dante fuhr sich mit der Hand durch sein dunkles Haar. »Du hast Dragos gesehen und uns das nicht gemeldet? Um diese Situation hätte der Orden sich kümmern müssen. Was zur Hölle hast du dir bloß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher