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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Glenview.«
    Sie blickte auf. Mr Dempster war puterrot vor Wut. »Detektivbüro? Was ist das für ein Blödsinn?«
    »Das ist kein Blödsinn.« Verärgert verzichtete Justus jetzt auf das höfliche ›Sir‹. »Wir haben schon eine ganze Reihe Fälle aufgeklärt. Wenn Sie unsere Visitenkarte sehen möchten –«
    »Quatsch!«, bellte der Mann. »Detektivbüro! Wenn mein Schwiegervater Detektive gebraucht hätte, was nicht der Fall war, hätte er sich einen Profi geholt und nicht ein paar dahergelaufene Schuljungen! Was soll, das, Mrs Fenton? Was ist das für ein Briefumschlag? Was hatte der alte Fuchs damit vor? Ich will sehen, was drin ist, bevor Sie ihn den Jungen da geben!«
    »Ausgeschlossen«, sagte Mrs Fenton. »Sie haben kein Anrecht auf diesen Umschlag. Wenn die Jungen Ihnen den Inhalt zeigen wollen, ist das eine andere Sache, aber er gehört nicht zu den Dingen, über die Sie verfügen können.«
    »Das werden wir ja sehen«, sagte Mr Dempster wütend. »Ich sage Ihnen eins, Mädchen: Ich bin daran gewöhnt, meinen Willen durchzusetzen! Ist das klar?«
    »Mr Dempster, ich bin Notarin und nicht Ihr ›Mädchen‹, und Ihr Wille interessiert mich erst, wenn es der Letzte Wille ist. Nehmen Sie das Erbe an oder nicht?«
    »Muss ich ja wohl, wenn’s für den Jungen ist!« Mr Dempster stand auf und stieß den Stuhl zurück. »Sie da – Mason! Sie kriegen den Auftrag, den gesamten Krempel aus dem Haus zu verkaufen. Haben Sie mich gehört?«
    Aber offenbar hatte er den stillen älteren Herrn falsch eingeschätzt. Mr Mason blickte zu ihm hoch und sagte sehr kühl: »Das heißt Mr Mason für Sie, Mr Dempster. Ich war der Sekretär Ihres Schwiegervaters. Das macht mich nicht zu Ihrem Leibeigenen. Kommen Sie erst einmal in diesem Jahrtausend an – dann können wir über die Entrümpelung reden.«
    Mr Dempsters Gesicht färbte sich noch dunkler und es sah aus, als würde er gleich explodieren. Stattdessen drehte er sich um und stampfte aus dem Raum. Wahrscheinlich hätte er die Tür auch gerne zugeknallt, aber sie war mit einer hydraulischen Bremsstange ausgestattet – vermutlich für genau so einen Fall – und schloss sich sanft, langsam und beinahe lautlos hinter ihm.
    Als der unsympathische Kerl weg war, atmeten alle auf.
    »Das war ja ein richtig erfreulicher Zeitgenosse«, sagte Bob sarkastisch.
    »So etwas kommt leider immer wieder einmal vor«, sagte Mrs Fenton. »Hier ist euer Briefumschlag.«
    »Vielen Dank.« Justus nahm den Umschlag, öffnete ihn und nahm einen Zettel heraus. »Kollegen, ich hatte recht. Mr Shreber hat uns keine Millionen vererbt, sondern ein Rätsel! Hört zu:
     
    Liebe drei ???,
     
    ihr fragt euch sicher, was das alles zu bedeuten hat. Wahrscheinlich werdet ihr trotz eurer unbestreitbaren Berühmtheit nicht oft zu Testamentseröffnungen wildfremder Leute eingeladen. Aber ich habe von meinem Freund Ben Peck und aus anderen Quellen viel Gutes über euch gehört und glaube, dass ihr die Richtigen seid, um einen Fehler wiedergutzumachen, der vor vielen Jahren begangen wurde. Es wird allerdings nicht leicht. Um meine Feinde zu verwirren, verberge ich meine Hinweise in diesem Rätsel:
     
    John Fisher bekam zwar Geld dafür,
    doch es gehört noch immer mir.
    Maruthers gibt, zu meinem Kummer,
    es euch zurück nicht ohne Nummer.
    Die Nummer aber findet man
    nur, wo man sie nicht suchen kann.
    Zwar kennt sie das, was einst geflogen,
    doch seine Antwort ist gelogen.
    Habt ihr den Gegenstand entdeckt,
    nehmt das, was ich in ihm versteckt.
    Fragt Ismael nach Moby Dick
    und geht den Weg, den er euch schickt.
    Euch geb ich meine Schuld zum Erbe,
    damit ich nicht ganz ehrlos sterbe.
    Doch warn ich euch noch mit Bedacht:
    Nehmt vor Rashura euch in Acht.
     
    1: 987 774
     
    Ich hoffe sehr, dass ihr es lösen könnt. Wenn ihr etwas nicht versteht, zögert nicht, euch an Frank Mason zu wenden, der mein vollstes Vertrauen besitzt.
     
    Ich weiß, ihr werdet das Richtige tun. Ich danke euch.
     
    Harry Shreber.«
     
    »Großartig«, sagte Peter. »Da haben wir unseren Fall, und ich habe kein einziges Wort verstanden. Das sind doch mal wieder die besten Voraussetzungen!«
    »Ihr seid wirklich Detektive?«, fragte Mr Mason, der mit verwunderter Miene zugehört hatte.
    »Allerdings«, sagte Justus. »Hier ist unsere Karte.« Er zog die Visitenkarte der drei ??? aus der Tasche und reichte sie ihm.
     

     
    Auch Mrs Fenton bekam eine Karte. »Interessant«, sagte sie. »Was bedeuten die drei
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