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Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare

Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare

Titel: Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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der die Partner überfällt, sondern die Schaffung einer erotischen Kultur ist hier das lohnende Szenario. Folgende Wahrheiten fördern erotische Entwicklungen (U. Clement, 2006):
Entwicklung heißt, Neues einzuführen. Das Neue kann Angst machen, aber es kann sich lohnen.
Erotische Entwicklung setzt eigene Entscheidungen und aktives Handeln voraus. Nur darauf zu warten, dass es »sexuell läuft«, reicht nicht.
Von nichts kommt nichts. Erotik braucht Pflege. Zeit und Aufmerksamkeit sind die wichtigsten Investitionen.
Erotische Sackgassen basieren darauf, dass jeder auf den anderen wartet. Die Auflösung derartiger Sackgassen erfolgt meist nicht im Gleichschritt, sondern dadurch, dass einer der Partner aktiv wird: Einer erträgt die Unzufriedenheit nicht mehr, einer stürzt sich in eine Affäre, einer stellt die Partnerschaft infrage, einer führt ein neues sexuelles Element ein. Partner ändern sich selten, nicht weil sie es wollen – und dann noch zum gleichen Zeitpunkt –, sondern weil sie müssen.
Variable Szenarien
    Kennen Sie die Formel für sexuelle Unzufriedenheit? Sie stammt von dem Kabarettisten Bernhard Ludwig und ist sehr einfach. Sexuelle Unzufriedenheit definiert sich aus dem Verhältnis Erwartetesdividiert durch Erreichtes. Wie zufrieden wir mit unserer partnerschaftlichen Sexualität sind, bestimmen wir selbst: Schrauben wir die Erwartungen hinauf, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch die sexuelle Unzufriedenheit steigt. Es muss also nicht immer ein 5-Gänge-Menü sein. Wer schafft das auch neben Beruf und Familie! Warum also nicht ab und an ein Quickie – der geht auch mal zwischendrin. Erwarten Sie dabei keine romantische Stimmung oder erotische Raffinessen. Beim Quickie geht es um die schnelle Lust und Triebbefriedigung. Wenn Sie sich mehr Zeit nehmen, können Sie sich gegenseitig verwöhnen, zum Beispiel durch eine Massage, mit der Sie sich in Stimmung bringen. Jeder kann dabei mal aktiv, mal passiv sein. Wenn Sie sich einen ganzen Abend füreinander Zeit nehmen, können Sie zuerst essen gehen oder zu Hause mit den Händen essen oder sich gegenseitig füttern. Lesen Sie sich gegenseitig erotische Literatur vor oder schlagen Sie eine beliebige Seite eines Sexualratgebers auf und probieren Sie die Anregung aus. Vielleicht gefällt Ihnen, was Sie tun, vielleicht finden Sie es auch albern oder abstoßend. Das Ziel ist, nicht alle Stellungen auszuprobieren, sondern sich wieder Zeit zu nehmen für den Sex und das Reden danach. Sie lernen sich dadurch noch mal neu kennen. Entscheidend ist, das Gefühl zu erleben, gemeinsam etwas gegen die Lustkrise zu tun.
    Im Urlaub kann man aus einem Abend ein 5-Tage-Ritual machen. Hierbei geht es nicht darum, ein Liebesmarathon hinzulegen, sondern eher darum, keinen Sex zu haben. Manchmal ist das, was man nicht sofort haben kann, reizvoller und spannender. In dem Roman »Die siebte Nacht« von Alina Reyes wird dies in literarischer Form zum Thema gemacht. In diesem Roman treffen sich sieben Nächte lang eine Frau und ihr Liebhaber in einem Hotelzimmer. Für jede Nacht gibt es eine Regel, was erlaubt ist und was nicht. Erst in der letzten Nacht ist alles erlaubt. So könnte in der ersten Nacht alles erlaubt sein, was Sie mit ihren Händen machen können. In der zweiten Nacht kommt der Mund dazu. Aber nicht mehr! In der dritten Nacht betreiben Sie gemeinsame Körperpflege. In der vierten Nacht malensie sich zusammen aus, was Sie in der letzten Nacht tun werden, und genießen die Vorfreude. In der fünften Nacht können Sie dann Ihren Gefühlen freien Lauf lassen.
Spielen
    Spielerische Elemente erweitern das sexuelle Repertoire. Eine spielerische Haltung hilft, sich auf Unerprobtes einzulassen und alles wieder rückgängig zu machen, wenn es keinen Spaß macht. Diese Haltung erfordert zunächst Überwindung. Möglichkeiten, mit Erotik spielerisch umzugehen, gibt es viele: Rollenspiele, Verabredungen im Hotel, erotische Aufträge, E-Mails. Auf das Spiel müssen sich aber beide einlassen. Wenn es blöd war, lacht man darüber.
Planen
    In Langzeitbeziehungen muss man sich entscheiden, sexuell aktiv zu werden, und deshalb beginnt Sex im Kopf. Sex zu planen heißt, das Gewünschte passieren zu lassen. Der schlichte Rat, aber tatsächlich effektiv: konkrete Verabredungen zum Sex treffen und Zeit explizit dafür frei halten – auch wenn die Lust zunächst nicht riesig ist. Die Lust kommt dann schon – oder auch mal nicht.
Die sexuelle Beziehung schützen
    Wir leben
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