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Geheimpolizei Schwarze Sieben

Titel: Geheimpolizei Schwarze Sieben
Autoren: Enid Blyton
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Spiel ist aus! Wo steckst du bloß?«
    Colin saß dort, wo er die ganze Zeit gesessen hatte: droben auf se i nem Baum. Doch wa r um gab er keinen Laut von sich? Warum kletterte er nicht h e runter und lief zu den anderen hin ü ber, froh, dass sie ihn nicht gefangen hatten?
    Aus gutem Grund ließ er sich nicht sehen. Er hatte furchtbare Angst. Er war sc h on erschrocken, als er den Mann von der Mauer gleiten u n d auf das Dickicht zusteuern sah, w o er sich g anz offensichtlich ve r stecken wollt e . Aber Colins Schreck wurde noch viel größer, als der Mann plötzlich g anz in der Nähe wieder erschien und auf den Baum zug i ng, in dem Colin sich verborgen hielt.
    Dann war ein Schnaufen zu hören, und es klang ganz s o, als kletterte jemand in höchster Eile – allgütiger Himmel, ja –, als klett e rte er an demselben B aum hoch, den sich C olin als Versteck gewählt hatte. Das Herz des Jungen schlug zum Zerspringen. Es war ein s cheußliches Gefühl. Was, wenn der Kerl immer höher sti e g und auf einmal hier oben Colin erblickte? Was würde er sagen und tun? Ein Spaß war das gewiss nicht.
    Der Mann kletterte höher und höher. Do c h beinahe bei Colin ang e langt, machte er Halt. Der Zweig, auf dem das Kind saß, war nicht s tark g e nug, einen Mann zu tragen.
    Genau un t er Colin, in einer Astgabel, kauerte sich der Fremde zusammen. Er schnapp t e nach Luft, versuchte jedoch so leise wie möglich zu atmen. Peter, der sich ganz in der Nähe aufhielt, hätte es sonst gehört. Wie zu Stein erstarrt blieb Colin sitzen. Wer war der Mann? Warum kam er über d i e Mauer? Warum ver s teckte er sich im B uschwäldchen? Bestimmt wäre er n i cht darauf verfallen, wenn er geahnt hätte, dass die Schwarze Sieben hier Indianer spielte!
    Und jetzt war er auch noch auf diesen Baum geflü c htet und konn t e jeden Augenblick h i nauf schauen und Colin erspähen! Es war in der Tat rec h t unbehaglich. Da hörte Colin, wie die anderen ihn riefen: »Colin, komm raus! Das Spiel ist zu Ende!«
    Aber der arme Colin wagte nicht, aus seinem Versteck zu kommen, und zurückzurufen, das wagte er erst recht nicht. Er getraute sich ja kaum zu atmen. Verzweifelt klammerte er sich an die Hoffnung, nicht etwa niesen oder husten zu müssen. Wie ein M äuschen, so still ve r hielt er si c h und wartete ab, was gesc h ehen würde.
    Mucksmäuschenstill saß auch der Mann im Baum und beobachtete durch das Laub die sechs Kinder da unten. Colin wäre es sehr recht gewesen, wenn sie den guten Lump dabeigehabt hätten, dessen Witterung nichts entging. Bestimmt wür d e er jetzt zu dem Baum hinaufbellen, wo der Fremde saß.
    Aber sie hatten den Spaniel zu Hause gelassen. Er regte sich imm e r viel zu sehr a uf, wenn die Kinder Indianer spielten, und verriet jedes Versteck durch sein Gebell.
    Nach ihrem vergeb l ichen Versuch, Colin zu finden, machten sich die sechs schließlich auf den Heimweg.
    »Er muss uns entwischt sein und wartet vielleicht schon zu Hause«, vermute t e Peter. »Los, gehen wir auch! Den Mann fin d en wir ja doch nicht und ich mag auch gar nicht mehr. Der kam mir g anz schön stark und nicht recht geheuer vor.«
    Verzweifelt sah Co l in die Kinder aus dem Wäldchen h i naus- und den Feldweg entlanggehen. Auch der Mann sah es. Er räusperte sich und glitt den Stamm hinunter. Colin hatte bloß Haare und Ohren von dem Menschen wahrg e nommen. Und mehr sah er auch jetzt nicht, als dieser gewandt und vorsichtig aus dem Wäldchen hinausschlich. Jedenfalls war der ein viel, v iel besserer Indianer als irgendeiner i m Bund der Schwarzen Sieben, das stand fest.
    Und jetzt? War es jetzt sicher genug? Sollte Colin d e n Abstieg wagen? Sch l ießlich konnte er ja nicht die g a nze Nacht auf dem Baum hocken bleiben!

Wird daraus ein Abente u er?.
    Am F uß des Baumes angelangt, b lickte Colin vorsichtig um sich. Niemand in S icht. Der Mann war ganz und gar verschwunden.
    »Ich renne einfach l o s, so schn e ll ich kann. Hoffen w ir das Beste«, entschloss sich Colin und brauste davon. Niemand hielt ihn auf. Keiner brüllte ihm etw a s zu. In wilder Hast schlug er den Feldweg ein. Als er me r kte, wie ihn die Kühe erstaunt anstarrten, schämte er sich doch ziemlich.
    Er lief zum Gutshof hinüber, wo Janet und Peter wohnten. Vielle i cht war die ganze Gesellschaft noch im Schuppen, zog sich dort um und wischte die Indianerfarbe von den Gesichtern. Er rannte d e n Pfad h i nunter bis zum Schuppen und klopfte. Nichts war zu hören.
    »Lasst mich
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