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Geheimnis um Schloss Krähenstein - ein Bodensee-Krimi für Kinder

Geheimnis um Schloss Krähenstein - ein Bodensee-Krimi für Kinder

Titel: Geheimnis um Schloss Krähenstein - ein Bodensee-Krimi für Kinder
Autoren: Thurid Neumann
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Da stand er! Der schwarze Mann aus dem Zug! In unmittelbarer Nähe zu ihnen. Flo biss sich auf die Zunge. Du meine Güte! Zum Glück hatte sie nichts gesagt. Lara und Flo konnten hören, wie der schwarze Mann wieder über sein Handy mit jemandem telefonierte.
    „Nein, das habe ich dir doch schon vorhin gesagt. Nein, im Tresor lag auch kein Testament.“ Sein Kopf war ganz rot geworden. Dann schaltete er das Handy wieder aus und ging eiligen Schrittes zu einem Taxi, das vor dem Bahnhof wartete. Er stieg ein und war verschwunden.
    „Lara, Flo! Ach je, ihr seid ja total müde. Wollt ihr euch nachher erst einmal hinlegen?“, hörten sie jetzt Sibylle wieder sagen.
    Hinlegen? Hatte Sibylle
hinlegen
gesagt?
    „Äh, nein, wir sind nicht müde“, sagte Lara schnell. Was sollten denn Max und Tim von ihnen denken? „Ich ... ich habe mich nur gerade gefragt, wo Markus so lange mit den Koffern bleibt. Hoffentlich ging nichts schief.“
    In dem Moment kam Markus auch schon mit den Koffern um die Ecke. „Hey, wie lange wollte ihr bei uns bleiben? Für ein Jahr?“, scherzte er. „Max und Tim, könnt ihr eurem schwachen Vater mal bitte helfen? Die Koffer wiegen ja Tonnen!“
    „Klar!“, riefen die beiden und nahmen sich einen Koffer zu zweit. Entweder waren sie wirklich so stark oder sie ließen sich zumindest nicht anmerken, wie schwer der Koffer war.
    „Also, kommt, ich habe gleich hier am Bahnhof um die Ecke geparkt. Ich muss heute nämlich noch ins Büro. Ich habe einen Termin“, sagte Markus.
    „Prima, dass ihr die Sommerferien bei uns verbringt“, sagte Max, als sie im Auto saßen. Sie kannten sich schon, seit sie auf der Welt waren, und Max und Tim waren wie Brüder für Lara und Flo.
    „Und du, Große, kommst jetzt nach den Ferien in die Schule“, sagte Tim zu Flo.
    Sie strahlte. „Oh ja“, antwortete sie. „Und ich kann auch schon ein bisschen lesen“, fügte sie stolz hinzu.
    „Hey, Leute, ich denke, wir haben Ferien. Lasst uns dann bitte von etwas anderem als Schule reden, okay?“, lachte Max. „Lasst uns lieber überlegen, was wir alles in den sechs Wochen machen könnten!“
    „Na, ganz einfach: reiten und baden, reiten und baden, reiten und baden!“, antwortete Lara lachend und stieß Max leicht ihren Ellenbogen in die Seite.
    Dann waren sie auch schon da. Markus und Sibylle wohnten in einem Vorort von Konstanz. Sie hatten dort ein wunderhübsches Haus auf einer leichten Anhöhe mit einem traumhaften Blick auf den See. Ursprünglich war es einmal ein altes Fachwerkbauernhaus gewesen. Markus und Sibylle hatten es vor einigen Jahren gekauft und seitdem zu einem Schmuckstück herrichten lassen.
    Kaum waren Lara und Flo aus dem Auto gesprungen, da kamen schon Jerry und Louis angaloppiert und wieherten vor Freude. Jerry hatte glänzendes schwarzes Fell, während Louis eigentlich weißes Fell immer struppig und eher braun war, weil er sich so gerne im Dreck wälzte.
    „Na, wenn das keine Wiedersehensfreude ist!“, lachte Sibylle. „Kommt, geht schon zu ihnen. Wir bringen erst einmal euer Gepäck ins Haus.“
    Das ließen sich Lara und Flo nicht zweimal sagen. So schnell sie konnten, rannten sie zu den beiden Ponys und liebkosten sie.
    „Na, du kleiner Frechdachs?“, fragte Lara Jerry und küsste ihn auf die Nüstern. „Hast du mich vermisst?“
    „Hallo ihr zwei!“, hörten sie auf einmal Frau Bertolis freundliche Stimme. Frau Bertoli war die Besitzerin der beiden Ponys. „Schön, dass ihr beiden hier die Sommerferien verbringt. Jetzt wird es Jerry und Louis auf keinen Fall langweilig. Na, wollt ihr gleich eine Runde reiten?“
    Was für eine Frage! Klar wollten sie das!
    „Au ja, Frau Bertoli, das wäre prima!“, rief Flo.
    „Aber wir müssen erst noch Markus und Sibylle fragen“, meinte Lara.
    „Ja, dann macht mal“, sagte Frau Bertoli. Lara und Flo flitzten zum Haus zurück.
    „Ich geh dann mal wieder ins Büro“, hörten sie da gerade Markus sagen. „Unser Tantchen möchte noch ihren Letzten Willen erklären.“
    Ihren
Letzten Willen
erklären? Hatten sie da richtig gehört? Flo sah Lara mit großen Augen an. Aber ... das hatte doch auch auf dem Papier gestanden, das dem schwarzen Mann im Zug aus der Aktentasche gefallen war.
    „Nanu, habt ihr beiden gerade ein Gespenst gesehen?“, fragte Sibylle, die die beiden Mädchen mit offenen Mündern dastehen sah.
    „Äh, nein ... ich ... ich meinte, wir wollten fragen, ob wir jetzt gleich auf Jerry und Louis reiten dürfen“,
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