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Geheimnis um ein blaues Boot

Geheimnis um ein blaues Boot

Titel: Geheimnis um ein blaues Boot
Autoren: Enid Blyton
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daß seine Hand zitterte. Das war ja eine schöne Geschichte! Was würde sein Vater sagen, wenn er davon erfuhr?
    Noch niemals hat der Direktor so streng mit mir gesprochen, dachte er zerknirscht. Wie ein Wurm komme ich mir vor. Wenn ich mich doch irgendwo in einem Loch verkriechen könnte!
    Er sagte seiner Mutter, daß Direktor Jenks bald eintreffen würde und die Spürnasen ihn im Schuppen erwarteten. Dann lief er zurück.
    „Was ist los?” fragte Betti, als sie sein Gesicht sah.
    „Hat es Ärger gegeben?”
    Dicki ließ sich mit einem tiefen Seufzer auf einen Stuhl fallen und wischte sich über die Stirn. „Ich werde wohl ins Gefängnis kommen. Engler hat mich wegen Einbruchs in seinen Turm angezeigt. Und Herr Grimm hat sich über mich beschwert, weil ich Ern Asyl gewährt habe, als er von seinem Onkel fortgelaufen war.”
    „Asyl gewährt?” rief Ern, der den Ausdruck nicht kannte. „Du hast mich doch bloß in deinem Schuppen schlafen lassen und mir zu essen gegeben.”
    „Nun ja, das nennt man in der Polizeisprache ,Asyl gewähren’”, erklärte ihm Dicki.
    Ern sprang auf. „Dann gehe ich sofort zu Onkel Theophil zurück. Ich will nicht, daß du bestraft wirst, weil du mir geholfen hast.”
    „Setz dich wieder hin, Ern”, sagte Dicki. „Im Augenblick können wir gar nichts tun. Direktor Jenks ist auf dem Weg hierher. Ich muß auf ihn warten und möchte gern, daß ihr alle hier bleibt.”
    „Kommt Onkel Theophil auch?” fragte Ern ängstlich.
    „Das glaube ich kaum. Am liebsten möchte ich mich jetzt über deinen Onkel beschweren. Ich würde schon allerlei finden, was ich ihm vorwerfen könnte.”
    „Ich würde noch viel mehr finden”, fiel Ern ein. „Er hat mich angeschrien, daß ich fast taub geworden bin, er hat mich geohrfeigt und gestoßen und mir …”
    „Horcht mal!” rief Dicki. „Ist nicht eben ein Wagen vors Haus gefahren?”
    „Das kannst du hier doch unmöglich hören”, meinte Rolf.
    Aber nun fingen auch die Hunde an zu bellen.
    „Ruhe!” schrie Dicki und griff nach Purzel. „Willst du wegen ruhestörenden Lärms angeklagt werden? Bingo, sei still!”
    Da öffnete sich nach kurzem Klopfen die Tür. Herein trat Direktor Jenks und musterte die kleine Gesellschaft mit scharfen Augen.
    „Alle Spürnasen vollzählig versammelt”, bemerkte er, und Dicki sah erleichtert, daß er dabei lächelte.
    Als der Direktor Betti übers Haar strich, ergriff sie seine Hand. „Bitte stecken Sie Dicki nicht ins Gefängnis!” stieß sie mit erstickter Stimme hervor. „Er ist gerade bei der Aufklärung eines Geheimnisses. Wir alle beschäftigen uns damit.”
    „Ich könnte ihn gar nicht ins Gefängnis werfen, auch wenn ich es wollte”, erwiderte der Direktor. „Dazu ist er noch zu jung. Auch hat er ja kein Verbrechen begangen, sondern schlägt nur manchmal über die Stränge. Ah, da ist ja ein neuer Hund. Wie heißt er?”
    „Bingo”, antwortete Ern stolz. „Er gehört mir. Sie sollten sehen, wie er mit Purzel spielt. Die beiden sind dicke Freunde.”

    Direktor Jenks streichelte Bingo, der sich sogleich auf den Rücken rollte. „Dein Onkel scheint ihn nicht zu mögen. Das verstehe ich nicht.”
    „Ich verstehe es auch nicht. Bitte erlauben Sie nicht, daß Onkel ihn mir fortnimmt.”
    „Über dich und Bingo sprechen wir später”, sagte der Direktor. „Ich komme vor allem wegen Dietrich. Herr Engler hat sich über ihn beschwert. Was weißt du denn über Engler, Dietrich?”
    „Eine ganze Menge!” antwortete Dicki. „Sie werden erstaunt sein und den Mann näher unter die Lupe nehmen, wenn ich Ihnen alles erzählt habe. Die anderen Spürnasen wissen auch noch nichts von meinen Entdeckungen.”
    Direktor Jenks steckte sich eine Pfeife an und setzte sich bequem zurecht. „Dann erzähl mal deine Geschichte – aber ohne Ausschmückungen, nur nackte Tatsachen. Ich bin sehr gespannt.”
    Purzel spitzte die Ohren, und Bingo machte es ihm nach. Auch die Kinder waren neugierig, was Dicki zu erzählen hatte.

Dicki klärt das Geheimnis auf
    „Es fing damit an, daß eines Tages ein kleines blaues Boot von einem Gemälde verschwand”, begann Dicki.
    Direktor Jenks nahm die Pfeife aus dem Mund.
    „Nanu? Wo hing denn das Gemälde?”
    „Im Gespensterturm. Wir machten neulich einen Ausflug dorthin, um uns die ausgestellten Seebilder anzusehen.”
    „Ern und ich wollten sie besonders gern sehen”, fiel Betti ein.
    „Wir fuhren also mit unsern Rädern zu dem Turm, bezahlten jeder
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