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Geheimnis um ein blaues Boot

Geheimnis um ein blaues Boot

Titel: Geheimnis um ein blaues Boot
Autoren: Enid Blyton
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einen Schilling Eintrittsgeld und gingen hinein”, erzählte Dicki weiter. „Die Bilder waren großartig. Von einem konnten wir Ern gar nicht wegkriegen. Es war …”
    „Es war einfach wunderbar”, unterbrach ihn Ern.
    „Auf einer Welle im Vordergrund schwamm ein kleines blaues Boot.”
    „Und das ist nachher verschwunden?” fragte der Direktor ungläubig.
    „Ja, als Dicki und ich am nächsten Tag noch einmal hingingen, war es fort. Aber es war nicht etwa übermalt oder ausgekratzt, sondern spurlos verschwunden.”
    Direktor Jenks schüttelte den Kopf. „Das ist doch nicht möglich! Du wirst das Bild mit einem anderen verwechselt haben.”
    „Nein! Betti kann bestätigen, daß es dasselbe war.”
    Betti nickte. „Es ist so, wie Ern sagt. Bei unserm ersten Besuch im Gespensterturm befand sich das Boot auf dem Bild, und als wie später wiederkamen, war es verschwunden.”
    „Die Sache machte mich gleich stutzig”, sagte Dicki.
    „Auch kam mir der Pförtner verdächtig vor. Der Besitzer des Turms, Herr Engler, gefiel mir von Anfang an nicht, und einer der Maler, ein Franzose, ebenso wenig.”
    „Dort waren also Maler?” rief der Direktor. „Kopierten sie die Bilder?”
    „Ja. Einige Malschüler machten zur Übung Kopien der Seebilder, die sie später verkaufen wollten. Aber sie konnten noch nicht viel. Nur der Franzose malte phantastisch. Im Katalog steht, daß die Bilder einem Grafen Ludwig in Österreich gehören, der sie Herrn Engler zum Ausstellen geliehen hat. Herr Engler ist übrigens auch Österreicher.”
    „Ich sagte dir ja schon am Telefon, daß dieser Engler ein Betrüger ist. Du schienst das schon zu wissen. Wie bist du denn darauf gekommen?”
    „Ach, da war verschiedenes, was mich darauf brachte. Eins ist sicher: Er läßt die Bilder, die er sich von allen möglichen Galerien leiht, von dem französischen Maler kopieren – der macht das ganz ausgezeichnet –, dann schneidet er das Original aus dem Rahmen und klebt die Kopie hinein.”
    „Und die Originale verkauft er für viel Geld nach Amerika”, fiel der Direktor ein. „Wir vermuteten das schon lange, konnten es aber bisher nicht beweisen.”
    „Jetzt können Sie es beweisen. Als der Franzose das große Bild kopierte, das Betti und Ern so sehr gefiel, hat er das blaue Boot vergessen. Bei unserm zweiten Besuch im Turm hing dort seine Kopie und nicht das Original.”
    „Ohne euch wäre das Fehlen des Bootes gewiß jahrelang nicht bemerkt worden – ja, vielleicht überhaupt niemals. Du hast sehr scharfe Augen, Ern. Dank deiner Aufmerksamkeit wird es der Polizei wahrscheinlich gelingen, einen gerissenen Betrüger dingfest zu machen.”
    Ern wurde so rot wie eine rote Beete und brachte vor Verlegenheit kein Wort hervor.
    „Natürlich brauchen wir noch mehr Beweise für den Diebstahl der Bilder”, fuhr der Direktor fort. „Kannst du mir vielleicht noch andere nennen, Dietrich?”
    „Jedenfalls kann ich Ihnen den Namen und die Adresse des französischen Kopisten nennen. Sie standen in einem Buch über berühmte europäische Gemälde, das ich auf seinem Nachttisch fand.”
    „Ah, das ist sehr wichtig!” Der Direktor zog ein Notizbuch aus der Tasche. „Sag mir bitte die Adresse.”
    „Der Maler heißt Henri Poussin und wohnt in Paris, Rue Carnot Nr. 91.”
    Direktor Jenks stieß einen Pfiff aus. „Henri Poussin! Er wird in vielen Ländern wegen Betrügereien mit Gemälden gesucht. Hast du sonst noch etwas entdeckt, Dietrich?”
    „Hier sind die Namen der Kunsthandlungen in Amerika, die Herrn Engler die Originale abkaufen.”
    Dicki reichte ihm einen Zettel, auf den er die Namen geschrieben hatte.
    Der Direktor griff hastig danach und rief nach einem Blick auf den Zettel: „Das ist ja wunderbar! Wir bemühen uns schon wer weiß wie lange, die Namen zu erfahren. Woher hast du sie?”
    „Ach, ich habe ein wenig auf Herrn Englers Schreibtisch herumgeschnüffelt.”
    „Ich hoffe nur, du wirst später einmal Kriminalist und nicht etwa Einbrecher, Dietrich. Dir ist doch wohl klar, daß du Herrn Englers Schreibtisch nicht durchsuchen durftest, ob er nun ein Betrüger ist oder nicht.”
    „Ja, natürlich. Aber in dem Turmzimmer dachte ich gar nicht an so etwas. Ern allerdings war ganz entsetzt über meine Schnüffelei.”
    Ern nickte. „Ja, das stimmt. Ich wußte ja nicht, daß die Briefe so wichtig für die Polizei waren.”
    „Gibt es wirklich einen Grafen Ludwig, der Herrn Engler die Bilder geliehen hat?” fragte
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