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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition)
Autoren: Martin Kay
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Gang, aber es brauchte etwas Zeit, bis die Auswirkungen zu sehen waren. Veranita hoffte, in der Zeit von dem bestellten Hubschrauber geborgen und in Sicherheit gebracht zu werden.
    Sie warf einen Blick aus dem Seitenfenster des Tauchbootes. Der zweite stromlinienförmige Körper schwamm direkt neben ihr durch das Wasser. In seinem Innern erkannte Veranita die noch immer bewusstlose Meryem Taha. Zu schade, dass Jae ihr ausdrücklich befohlen hatte, sie am Leben zu lassen, denn sie hätte sich nur zu gerne an ihr für den Tod Amandines gerächt.
    Veranita blickte auf den Navigationsschirm und korrigierte den Kurs, um sich Richtung und Geschwindigkeit von Meryems Boot anzupassen. Im Gegensatz zu der Hazarderin fuhr Veranita nicht mit Autopilot, sondern verließ sich ganz auf ihr eigenes navigatorisches Geschick.
    Als sie auf Kurs war, nahm sie Verbindung mit Jae auf. Er meldete sich sofort.
    »Zündung erfolgt, Jae. Ich hoffe, du weißt, was wir getan haben.«
    »Mach dir darüber keine Gedanken, Veranita. Sieh zu, dass du deinen hübschen Hintern heil da herausbekommst, und bring mir diese Hazarderin mit.«
    »Ich arbeite daran.«
    Nur zwei Minuten später durchbrachen beide Tauchboote die Wasseroberfläche, sprangen hoch wie Delfine und klatschten mit ihrem Rumpf zurück auf das Nass, auf dem sie wie auf einem wogenden Teppich liegen blieben. Der Black Hawk, der vom Industriekreuzer gestartet war, befand sich bereits im Anflug, die Seitentür offen, eine Strickleiter zur Vorbereitung in der Öffnung.
    Veranita öffnete das Kanzeldach, sprang aus dem Sitz des Bootes direkt ins Wasser und war mit zwei, drei kräftigen Zügen bei Meryem. Sie öffnete die Luke, befreite die andere Frau von den Gurten und wartete, bis die Rotoren des Hubschraubers über ihr waren und auf dem Wasser einen Orkan entfachten. Die Strickleiter und ein zusätzliches Halteseil mit Karabiner wurden heruntergeworfen. Veranita griff danach, klinkte den Karabiner in Meryems Gürtel und gab den Leuten an Bord des Helis ein Zeichen, damit sie die andere hochzogen.
    London, 13:22 Uhr GMT
     
    Auf dem Laptopschirm verfolgte Jae Narwick das Geschehen. Er stand in direkter Verbindung mit der Mannschaft des Rettungshubschraubers. Auf der kleinen Karte daneben sah er den Punkt, der Veranitas Position anzeigte. Mit feuchten Händen griff er nach seiner Tasse Tee und ging jeden Punkt, jeden Faden seiner zuvor zurechtgelegten Gedankengänge noch einmal durch.
    Er hatte alles. Das Geheimnis um Misty Hazard . Die Herkunft und Art der Fähigkeiten. Und den Schlüssel in Form von Meryem Tahas DNA .
    Aber er hatte noch etwas darüber hinaus: eine unliebsame Zeugin. Er wusste nicht, wie viel von all den Informationen Veranita im Laufe des Auftrags gesammelt hatte und was sie wusste. Bisher hatte er seinen Assistentinnen immer getraut und sie an seinem Wissen teilhaben lassen. Ob es dabei um G-Dawns Pläne oder deren Forschungen ging, war dabei völlig gleichgültig. Doch die Antaradim und ihre Geheimnisse waren allein ihm vorbehalten. Er wusste, dass das Wissen der Alten gefährlich war. Je mehr davon erfuhren und eingeweiht wurden, desto größer wurde diese Gefahr.
    Narwick musste dafür sorgen, dass keine Spuren zurückblieben.
    Deswegen Infernano.
    Deswegen Veranita.
    »Wir haben die Frau an Bord, Sir.«
    Narwick atmete tief durch und schloss die Augen.
    Es tut mir leid, Veranita.
    »Gut. Drehen Sie ab und fliegen umgehend nach London zurück.«
    »Nach … London, Sir? Da ist noch eine Frau im Wasser …«
    »Bringen Sie Ihren Arsch da raus, sonst werden Sie gleich nirgendwohin mehr fliegen!«
    Die letzten Worte hatte er geschrien. Narwick merkte, wie er am ganzen Körper zitterte. Er stellte die Tasse Earl Grey auf dem Tisch ab.
    Tee war jetzt nicht das, was er brauchte. Er benötigte etwas Stärkeres.
    Mittelmeer, 15:23 Uhr
     
    Der Schock lähmte nicht nur ihre Gedanken, sondern ließ sie überdies völlig reglos im Wasser verharren, bis ihr Kopf in den Fluten versank und sie ihn eilig in den Nacken legte und nach Luft schnappte. Mit weit aufgerissenen Augen und einem heftigen Stich im Herzen sah Veranita, wie die Strickleiter nicht erneut heruntergeworfen wurde. Im Gegenteil, der Hubschrauber drehte plötzlich in Richtung Festland ab und beschleunigte.
    Als er nur noch ein kleiner Punkt am Himmel war, kam Veranita zu sich und begriff, dass das, was sich gerade vor ihren Augen abgespielt hatte, sich wirklich ereignete.
    Narwick hatte sie im Stich
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