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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition)
Autoren: Martin Kay
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entwickelt, als Narwick zuvor vermutet oder sich erhofft hatte. Das Wissen, über das er nun verfügte, durfte er mit niemandem teilen – zumindest mit niemandem, der draußen frei herumlief. Er würde einen Wissenschaftsstab bilden, der sich mit dem Thema befasste. Aber diese Leute musste er genauso sorgfältig wegschließen und kontrollieren können wie seinen neuen Schatz.
    »Wir haben viele gute Leute verloren«, sagte Narwick, »Leute, die sicherlich nicht ohne Weiteres ersetzt werden können, aber ersetzt werden müssen. Ich will, dass du eine Rekrutierungsmission startest. Such Kandidatinnen, erstelle psychologische Profile und nimm eine Vorauswertung vor.«
    Sarajka nickte. »Wie du wünschst.«
    Sie wandte sich zum Gehen, überlegte es sich dann aber noch einmal anders. »Haben wir bei der Sache überhaupt etwas gewonnen?«
    Narwick legte den Kopf schief. »Oh ja. Wir wissen nun, dass Misty Hazard ein Klon-Projekt ist und dass die Generäle nicht das Geringste damit zu tun hatten. Und wir wissen, dass die Antaradim ein technologisch fortschrittliches Volk waren. Ich will nicht sagen weiter, als wir es heute sind, dazu lassen sich unsere Technologien nicht vergleichen. Sie haben eine völlig andere Grundlage gehabt als wir. Wir bauen alles auf Elektrizität auf. Die Antaradim kannten Elektrizität nicht einmal und waren dennoch so weit, gigantische unterseeische Komplexe zu konstruieren und schwebende Fahrzeuge zu entwickeln.«
    »Aber bringt uns das weiter?«, fragte die Bosnierin.
    Narwick runzelte die Stirn. Dann hob er die Schultern. Würde er die Frage bejahen, musste er Sarajka das ganze Geheimnis offenbaren. Er konnte nicht noch eine seiner Assistentinnen verlieren. So ließ er die Frage mit dem Schulterzucken offen und schickte die Frau fort, damit sie frisches Fleisch für die Engel der Mutter Erde ausfindig machte.
    Eine Zeit lang saß Narwick da und grübelte. Schließlich wandte er sich seinem Laptop zu, klickte ein Icon in einem Ordner auf dem Desktop an und loggte sich mit seinen Zugangsdaten in eine virtuelle Oberfläche ein. Der Desktop wurde zu einem Karteiverzeichnis, aufgeteilt in mehrere Fächer, die grafisch wie eine Draufsicht auf Ablagekörbe aussahen. Beschriftet waren sie mit dem Wort SEKTOR sowie einer Nummer, die bis zur Zahl Sechs reichte. Narwick öffnete das sechste Verzeichnis. Die grafische Darstellung eines virtuellen Notizblocks wurde auf dem Bildschirm nach vorn gezogen. Darauf befanden sich mehrere gerenderte Utensilien, darunter ein Stift, eine Kamera, ein Fotostapel und ein Aschenbecher. Narwick wählte die Kamera und musste erneut Zugangsdaten eingeben, dieses Mal einen anderen Benutzernamen und ein anderes Passwort.
    Die Kamera zoomte heran. Dann erschien im Vollbild eine Liveaufnahme aus einem Bereich, der mehrere Etagen unter Narwicks Büro lag. Das Bild zeigte eine hermetisch abgeriegelte Zelle, die nur aus Wänden und einer harten Pritsche bestand. Auf dieser Pritsche lag eine Frau mit dunklen, langen Haaren.
    Ein dünnes Lächeln umspielte Jae Narwicks Lippen. »Wir werden uns schon bald eingehender kennenlernen, Meryem Taha.«
    Die Hazarderin war der Schlüssel für sein weiteres Vorgehen und wie G-Dawn letztendlich über den Verbund der Generäle triumphieren würde. Meryems DNA enthielt die genetische Datenbank der Antaradim. Der Vorteil, auf den Narwick so lange gewartet hatte, befand sich nur wenige Stockwerke unter ihm. Es galt, schnell zu handeln. Zwar wussten die Generäle nichts über die Beschaffenheit der Datenbank, aber sollten sie es irgendwie herausfinden, war Narwicks Vorsprung zunichte. Noch immer standen den Generälen Hazarder zur Verfügung, die sie genauso auf den OP-Tisch legen konnten, wie Narwick es mit Meryem vorhatte. Je schneller er das Spezialistenteam zusammenstellte, desto besser.
    »Du wirst mir alle Geheimnisse verraten, Meryem.«
    Narwick verlor sich in dem Anblick der vor Erschöpfung schlafenden Libanesin. Er starrte so lange auf den Laptopschirm, bis ihm die Augen brannten.
        
     

St. John’s Mercy Medical Center
St. Louis, Missouri
15. Dezember, 09:30 Uhr
     
    Ein Lichtstrahl kitzelte über seine Lider und reizte ihn, sie zu öffnen. Reno Spears blinzelte und sah an die Decke. Das Bild hatte sich seit gestern nicht verändert. Die Decke war weiß. Aus den Augenwinkeln sah er den Tropf mit Nährlösung, mit dem er durch Schläuche verbunden war. Rechts befand sich das EKG , das ein regelmäßiges Signal seines
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