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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems
Autoren: William Jon Watkins
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Problem der Entzündungen, und er mußte erst mit Dr. Sam und Light reden, bevor er in dieser Richtung etwas unternahm.
    Er stellte statt dessen das Stativ auf das Feldbett und richtete den Diminutor auf den Fußboden aus. Er mußte sich bücken, um ganz in das Feld hineinzukommen, aber sowohl er als auch der andere Diminutor verschwanden mit Leichtigkeit. Ein wirklich scharfer Beobachter hätte erkennen können, wie ein winzig kleiner Mann in einer etwas größeren Kuppel verschwand.

26
     
    Als er den schwer beschädigten Amorphus betrat, war es, als käme er heim. Auf der anderen Seite der Kuppel öffnete sich eine Tür, aber das sah er nicht. Er ging durch das Loch, das die Panzergranaten gerissen hatten, und überquerte das Schlachtfeld des Gemeinschaftsraums. Er wollte gerade die Treppe in der Mitte zum zweiten Stock hochgehen, als er Brendans Stimme durch die Labortür hörte.
    „Verdammt noch mal, wo ist er denn hingegangen? Seht doch mal nach, ob er sich von der anderen Seite nähert.“
    Er ging von der ersten Stufe der Treppe wieder hinunter und drehte sich zu dem Geräusch hin. Eve kam als erste durch die Tür. Als er sie sah, wollte er anfangen zu weinen, zuerst vor Freude, daß sie noch lebte, und dann aus Mitleid wegen ihrer Wunden. Ihr linkes Auge war zugeschwollen, und ihr Arm war an zwei Stellen bandagiert und hing in einer Schlinge.
    Sie rannte zu ihm, und er traf sie auf halbem Weg und schloß sie in die Arme. Sie weinte zum erstenmal seit Beginn des Angriffs. Auch Welsh hatte Tränen in den Augen, als er ihren Kopf an seine Brust drückte und ihr Haar küßte.
    Dr. Sam kam als nächster durch die Tür. Er stand einen Moment wartend daneben und fragte dann: „Hast du irgendwelche Wunden, um die man sich kümmern muß?“
    Welsh schüttelte den Kopf. „Nein, mir geht es gut. Wie geht es Stark?“
    Stark kam, direkt von Brendan gefolgt, durch die Tür. Er war ein wenig verlegen wegen seines Zusammenbruchs und lächelte.
    „Vielen Dank.“ Er lächelte peinlich berührt. „Tut mir leid, daß ich…“
    Welsh schüttelte bestimmt den Kopf.
    „Mensch, hör mal zu, nur die Allerstärksten haben unter einem solchen Effekt zu leiden. Leute mit normaler Widerstandsfähigkeit sind immun – und natürlich Leute wie Brendan, die viel lachen.“
    „Und Guinness trinken, statt an Kräutern zu schnüffeln“, fügte Brendan noch hinzu.
    „Außerdem“, redete Welsh weiter, „wenn du nicht gewesen wärst, dann wären wir jetzt alle tot. Du hast den Amorphus unter die Erde gebracht und uns die Panzer vom Hals geschafft.“
    Dr. Sam lächelte. „Du hast dich aber auch ganz wacker geschlagen.“
    Welsh zuckte abwertend die Achseln. „Ich mußte ja bloß rennen. Wer auch immer diese Verteidigungsanlagen entworfen hat – er ist ein Genie. Ich glaube, wir sind unangreifbar.“
    „Wenn sie uns jetzt kriegen wollen, brauchen sie mindestens tausend Mann“, meinte Stark. „Wegen der Zeitverschiebung konnten wir auf den Monitoren nicht allzuviel erkennen, aber seit wir ruhig stehen, haben wir uns darauf eingestellt, und Brendan konnte sehen, was wir erreicht haben.“
    „Ich glaube nicht, daß sie über der Erde noch einen Überlebenden haben, und im Labyrinth ganz sicher keine. In den Tunnels ist zum größten Teil noch nichts ausgelöst worden, also sind sie noch nicht weiter als eine Viertelmeile im richtigen Tunnel. Die brauchen noch Monate, bis sie das Labyrinth ausgegraben haben. Ich glaube nicht, daß sie das versuchen werden“, fügte Brendan noch hinzu.
    „Und wie ist es mit der Bergung ihrer Leichen?“ fragte Welsh. „Damit geben sie sich doch immer große Mühe, wenn sie sie dann anschließend auch nur verbrennen.“
    Stark schüttelte den Kopf. „Ich glaube, das versuchen sie nicht einmal. Die meisten sind sowieso in alle vier Winde zerstreut, das können sie ja an dem Krater erkennen.“
    „Von den anderen Amorphen bekommen wir inzwischen auch Nachrichten. Es sieht so aus, als wären von fünfen die Gebäude Totalverlust, aber in allen sind die Leute durch ihr Labyrinth entkommen. Sie haben zwar länger gebraucht, aber sie hatten alle evakuiert, bevor die Rehabs in ihren zweiten Kreis hineingekommen sind. Es sind also bis auf die direkten Opfer der Angriffe alle rausgekommen.“
    „Wie viele Angriffe gab es denn?“
    Brendan zuckte die Achseln. „Vielleicht fünfzehn. Die Berichte sind bis jetzt noch zu lückenhaft. An Mannschaften haben die Rehabs mindestens vier Divisionen verloren,
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