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Gefühlscocktail (German Edition)

Gefühlscocktail (German Edition)

Titel: Gefühlscocktail (German Edition)
Autoren: C. Griethe
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den Tresen. Ich kassiere ab und gehe dann zu ihm herüber.
    „Hey, kann ich dir irgendwas bringen?“, frage ich sanft, weil mich seine Schüchternheit irgendwie berührt und plötzlich dringt lautstark eine Stimme zu uns durch.
    „Ey Fabio, bring mir mal ein Bier mit“, kommt es von irgendwoher und der Junge vor mir dreht sich kurz um und flüstert ein „jaja“ vor sich hin.
    Fabio. Fabio. Fabio hallt es unaufhörlich in meinem Kopf und blitzartig verfinstert sich meine Miene.
~ Kapitel 2 ~
    Wie hoch sind die Chancen, dass es mehrere junge Kerle mit dem Namen Fabio gibt, die ausgerechnet heute in diesem Club abhängen? Genau, eher verschwindend gering und so stehe ich meinem vermeintlichen Konkurrenten gegenüber. Was er anscheinend nicht einmal ahnt.
    „Ich… hätte gern zwei Bier“, bringt er schüchtern heraus und auch wenn ich eigentlich sauer auf den Typen sein will, fällt es mir erstaunlich schwer.
    „Heute ist Cocktailparty, da gibt’s kein Bier. Tut mir leid“, erkläre ich ihm in freundlichen Ton und muss automatisch lächeln, als er seine Augen vor Überraschung weit aufreißt und nur ein gehauchtes „Oh“ erwidert.
    „Überleg du mal kurz, ich bin gleich wieder bei dir“, entschuldige ich mich knapp bei ihm und gehe nach einem zustimmenden Kopfnicken ans Ende der Theke, zu Torben.
    „Na wie läufts mit dem Kleinen?“, fragt er sofort in einem anzüglichen Ton und lässt mich die Augen verdrehen.
    „Weißt du wer das ist?“, will ich von ihm wissen und auf ein Schulterzucken von ihm rede ich weiter „Der Typ mit dem Leonie gestern zusammen war“.
    „Im Leben nicht, Rick. Der Kerl da drüben lässt allenfalls sich selber flachlegen und das ganz sicher nicht von einer Frau. Guck dir den doch mal an“, antwortet Torben auf meine Äußerung und macht mich erneut nachdenklich.
    „Aber er heißt Fabio. Was denkst du wie viele Kerle mit diesem Namen heute hier rumrennen?“ unterstreiche ich meine Theorie.
    „Dann find es heraus. Offensichtlich mag er dich und du könntest dich ja mit ihm anfreunden. Schon erfährst du aus erster Hand, ob er deine Schnitte poppt oder eben nicht“,
    macht mir mein Kumpel einen seiner merkwürdigen Vorschläge und als ich einen erneuten Blick zu diesem Fabio werfe, klopft dieser unruhig mit seinen Fingern auf der Theke herum, sodass ich beschließe zurückzugehen und seine Bestellung zu übernehmen.
„Und, wofür hast du dich entschieden?“, reiße ich ihn scheinbar aus seinen Gedanken. Ruckartig hebt er den Kopf und sieht mich erschrocken an, um dann nervös auf seiner Unterlippe zu kauen.
    „Wie wäre es mit Caipirinha?“, helfe ich ihm auf die Sprünge und er nickt eifrig, mit einem bezaubernden Lächeln im Gesicht.
    „Zwei bitte“, sagt er schüchtern.
    Also gehe ich meinem Job nach und richte die Cocktails zu. Nebenbei verwickle ich den Kleinen in ein zwangloses Gespräch, weil mir der Vorschlag von Torben plötzlich gar nicht mehr so abwegig erscheint. Warum sollte ich nicht versuchen auf unauffällige Weise herauszufinden, ob und was da zwischen meiner Freundin und diesem Jungen läuft?
    „Bist du öfter hier?“, erkundige ich mich beiläufig, während ich Limetten aufschneide.
    „Heute das erste Mal. Ich bin vor ein paar Tagen erst achtzehn geworden und vorher kommt man ja hier nicht rein“, lächelt er unsicher und ich muss es automatisch erwidern.
    „Stimmt. Und wirst du ab jetzt öfter kommen?“, frage ich weiter, während ich eine Limette schäle und jeweils die Hälfte einer geschälten und ungeschälten in den beiden Gläsern zerstampfe.
    „Bestimmt. Bist du denn auch öfter hier?“, antwortet er sehr leise, sodass ich ihn kaum verstehe und zu ihm aufsehe. Sofort senkt er ein wenig seinen Kopf und weicht meinem Blick aus. Seine Schüchternheit rührt mich ehrlich und ich muss schon wieder schmunzeln.
    „Ich arbeite in der Regel jeden Freitag und Samstag hier“, erkläre ich bereitwillig und fülle die Gläser mit den Limetten, dem Rohrzucker und dem Eis, abschließend mit Cachaça. Beide fertigen Drinks stelle ich vor ihm auf die Theke und folge aufmerksam seinen Bewegungen, als er seine Hosentaschen durchsucht und schließlich ein paar Geldscheine herauszieht.
    „Sechs achtzig für den von deinem Freund. Deiner geht aufs Haus, nachträglich zum Geburtstag“, richte ich mich an ihn und sofort reißt er seinen Blick von dem Geld in seinen Händen los und sieht mich erneut mit diesen großen kastanienbraunen Augen
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