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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft
Autoren: Jennifer Blake
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Sträflingsschiffes emporstrebend, sich allein mit der Kraft seines Verstandes und seiner Hände eine anständige Existenz aufgebaut hatte. Und wenn er das gekonnt hatte, würde sie, die ihm gegenüber so sehr im Vorteil war, es gewiss auch zu Stande bringen.
    Gewiss, sie würde nicht in der Weise frei sein, wie sie es sich vorgestellt hatte, doch würde sie ein friedliches, gesichertes und rechtschaffenes Leben führen. Wenn ihr das nicht gelänge, bliebe ihr gar nichts.
    »Ich kann es wagen, weil ich Lisette Helene Saine Moisant bin, die Tochter meiner Mutter. Und weil ich keine Idiotin bin«, erwiderte sie mit fester Stimme. »Ich habe mich geweigert, Ihnen mein Vermögen zu überschreiben, als ich noch eine junge Braut war, die alle Erwachsenen für aufrichtig und allmächtig hielt. Und da soll ich es jetzt tun ? Und außerdem habe ich erkannt, was man mit Geld alles machen kann. Soll ich es Ihnen sagen?«
    »Dein Geplapper interessiert mich nicht.«
    »Ich fürchte, Sie müssen es noch für eine Weile ertragen.« Sie hatte sich ihre Worte nicht zurechtgelegt, doch nun flossen sie ihr in einem kalten, harten Schwall von den Lippen. »Heute morgen habe ich mit Richter Reinhardt, dem früheren Anwalt meiner Mutter, gesprochen. In gewissen Dingen kennt er sich sehr gut aus und so habe ich es seiner Hilfe zu verdanken, dass ich nun im Besitz der Hypotheken für dieses Haus und die flussaufwärts gelegene Plantage der Moisants bin. Und da ich Ihre Schuldscheine aufgekauft habe, gehören mir auch die Einrichtungen der beiden Anwesen sowie die dazugehörigen Sklaven. Obendrein habe ich verfügt, dass Ihnen jeden Monat eine bestimmte Summe zur Verfügung gestellt wird, die ihnen bescheidene Vergnügungen ermöglicht, wie etwa ein oder zwei Abende pro Woche mit Freunden in einem Cafe oder Restaurant. Glücksspiel und andere Ausschweifungen werden Sie sich damit allerdings nicht leisten können, zumal ich Ihre zahlreichen Gläubiger davon in Kenntnis gesetzt habe, dass ich in Zukunft für Ihre Schulden nicht aufkommen werde. Sie sind also, wie Sie sehen, von mir abhängig und werden es für den Rest Ihres Lebens bleiben.«
    »Unmöglich«, krächzte er mit heiserer Stimme und riss die Augen auf, als habe er ein Gespenst gesehen.
    »Ganz und gar nicht«, entgegnete sie und fuhr eilig fort: »Und bevor Sie auch nur einen Cent von mir zu sehen bekommen, unterschreiben Sie zuerst einmal eine eidesstattliche Erklärung, dass Sie sofort damit aufhören, Monsieur O’Neill und mich zu verleumden und Lügen über meinen Lebenswandel und meine angebliche Schuld am Tod meines Mannes in die Welt zu setzen. Außerdem werden Sie in Zukunft jeden Versuch unterlassen, Agatha oder O’Neill anzugreifen, um mich gefügig zu machen. Ich habe die entsprechenden Papiere bei mir.«
    Sie zog die Unterlagen aus ihrem Ridikül und legte sie auf den Tisch neben ihm. Dann wartete sie auf seine Reaktion. Da er sie jedoch nach wie vor nur mit hasserfüllten Augen anstarrte, sprach sie weiter.
    »Wir beide werden gänzlich voneinander getrennt hier in diesem Haus leben. Und um sicherzugehen, dass Sie sich auch wirklich von mir fern halten, werde ich ein paar kräftige Leibwächter einstellen. Sollten Sie versuchen, gegen unsere Abmachung zu verstoßen, gewalttätig werden oder mir sonst irgendwie Unannehmlichkeiten zu bereiten oder sollte Ihre Krankheit dazu führen, dass Sie sich nicht mehr normal benehmen, dann werden diese Wächter Sie an einem sicheren Platz auf dem Dachboden unterbringen und dort werden Sie bleiben, bis Sie Vernunft annehmen oder bis man Sie mit den Füßen voran hinausträgt.«
    Nachdem Lisette geendet hatte, schienen die Worte noch zwischen ihnen nachzuhallen. Die Stille, die dann folgte, wurde nur vom keuchenden Geräusch seines Atems unterbrochen. Ein- zweimal setzte Moisant zum Sprechen an, konnte jedoch keinen Ton herausbringen. »Miststück«, krächzte er schließlich.
    »Sie haben mich dazu gezwungen.«
    »Das kannst du doch nicht machen!«
    Sie faltete locker die Hände auf Höhe ihrer Taille. »Darauf würde ich mich nicht verlassen.«
    »Damit wirst du nicht durchkommen. Schließlich bin ich ein angesehener Mann und gehöre zur oberen Schicht der kreolischen Gesellschaft.«
    »Wie sollen Fremde davon erfahren? Vielleicht hören sie eines Tages, dass Sie krank geworden sind, ein Schlaganfall oder eine Vergiftung durch zu viel Absinth. Die meisten werden wohl nicht überrascht sein, denn Ihr Verhalten in den vergangenen
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