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Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)

Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)

Titel: Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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ans Fenster und schaute hinaus. In ihrem Magen begann es zu kribbeln, als sie sah, wie tief es dort hinunterging. Steil fielen die Klippen, auf denen Killarney Castle erbaut war, an dieser Stelle ins Meer ab.
    Als Jennifer mit dem Auspacken und Einräumen ihrer Sachen fertig war, duschte sie und schlüpfte dann in ein rotes Kleid aus weich fließendem Stoff, das ihre schlanke Figur wirkungsvoll betonte. Nach einem letzten kritischen Blick in den Spiegel verließ sie ihr Zimmer und klopfte bei Angie an die Tür.
    "Oh, du hast dich aber hübsch gemacht", empfing die Freundin sie, die selbst noch im Bademantel war. "Das Kleid steht dir wirklich gut. Aber bei uns kannst du auch ruhig Jeans zum Dinner anziehen, da stört Mum sich nicht dran."
    "Okay, das nächste Mal." Jennifer ließ sich in einen der beiden Korbsessel fallen. "Mir ist es auch lieber, wenn ich im Urlaub legere Sachen tragen kann."
    "Hast du dich schon häuslich eingerichtet?", fragte Angie, die gerade in eine schwarze Leinenhose stieg.
    "Ja, ich habe schon alle meine Sachen ausgepackt." Jennifer sah sich in Angies Zimmer um, das mit Plüschtieren vollgestopft war. Als sich eines dieser Tiere auf Angies Bett plötzlich bewegte und mit einem Buckel aufstand, entfuhr ihr ein kleiner Aufschrei.
    Angie lachte. "Hat Tristan dich erschreckt? Man kann ihn leicht für ein Plüschtier halten, wenn er so regungslos dazwischen liegt. Komm her, Tristan, und sag 'Hello' zu Jennifer."
    Jennifer blickte mit einem leichten Unbehagen auf den riesigen schwarzen Angorakater, der sie von der Bettkante aus nicht gerade freundlich musterte. Was für ein Monster von Katze! Sie war froh, als Tristan sie nicht weiter beachtete, vom Bett sprang und zur Tür stolzierte.
    Angie ließ ihn hinaus. "Tristan ist schon seit acht Jahren bei uns", erzählte sie. "Eigentlich hatte ich ja immer einen Hund haben wollen, aber mein Stiefvater war dagegen."
    "Was kann er denn auf dieser einsamen Insel hier gegen einen Hund haben?", wunderte Jennifer sich.
    Angie zuckte die Schultern. "Weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass Mum und ich schon lange einen Hund haben wollten und Richard und Barry immer strikt dagegen waren."
    "Seltsam", meinte Jennifer.
    "Ja, das ist es", pflichtete Angie ihr bei. Dann schlüpfte sie in eine gelbe Bluse und stopfte sie in den Bund ihrer Hose. Als ihr Blick auf Jennifers düsteres Gesicht fiel, runzelte sie die Stirn. "Was ist los, Jen? Du machst plötzlich ein Gesicht, als würdest du am liebsten wieder nach Hause fahren wollen."
    Jennifer zwang sich zu einem Lächeln. "Eigentlich wollte ich es dir gar nicht sagen, und es ist wahrscheinlich auch gar nicht von Bedeutung, aber ..."
    "Was aber?", drängte Angie ungeduldig, als Jennifer nicht gleich weiterredete.
    "... aber die Sache geht mir ziemlich nahe, muss ich zugeben", vollendete Jennifer den Satz, bevor sie Angie erzählte, wie die alte Rachel sie gepackt und ihr diese unheimliche Warnung zugezischt hatte.
    Angie riss entsetzt die Augen auf. "Also das ist doch wirklich die Höhe!", stieß sie aus. "Wie kann sie behaupten, bei uns wäre schon mal jemand umgebracht worden? Diese alte Hexe werde ich mir kaufen, darauf kannst du dich verlassen!"
    Damit stürzte Angie auf den Korridor hinaus. Jennifer folgte ihr betreten. Jetzt wünschte sie, nichts gesagt zu haben. Sie kannte doch Angies Temperament und ihre Entschlossenheit, alle Dinge stets an Ort und Stelle zu klären. Es war ihr furchtbar peinlich, dass Angie gleich so einen Wirbel machte, aber vielleicht würde die alte Frau sich dann wenigstens etwas zurückhalten. Man konnte sich ja wirklich fürchten vor ihr.
    Zögernd ging Jennifer die Treppe hinunter. Sie hörte, wie Angie mit der alten Rachel schimpfte, dazwischen war Mrs. Allensfords beschwichtigende Stimme zu vernehmen. Als Jennifer unten in der Halle angelangt war, flog in ihrer Nähe eine Tür auf, die offensichtlich zur Küche gehörte. Laut schreiend und tobend kam die alte Wirtschafterin herausgestürmt. Als sie Jennifer erblickte, stürzte sie wie ein Racheengel auf sie zu.
    "Was fällt dir ein, mich zu verleumden, du freches Ding!", schrie sie die erschrockene junge Frau an. " Wie kannst du behaupten, ich hätte dich gepackt und gesagt, hier wäre schon einmal jemand umgebracht worden?" Sie schüttelte ihre knochige Faust unter Jennifers Nase. "Eine Unverschämtheit ist das! Aber die Sache wird ein Nachspiel haben. Jawohl, ein Nachspiel!"
    Wütend stampfte die alte Rachel davon. Als irgendwo im
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