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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
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Zerstörung unserer abendländischen Kultur und Zivilisation steht unmittelbar bevor ...«
    Galen starrte fasziniert die Projektion des alten Mannes an, der seit Jahrtausenden tot sein mußte. Hier waren Wahrheit und Wissen, die Dinge, denen er sein Leben gewidmet hatte. Hier waren die Antworten, die selbst Burke und Virdon nicht wußten. Antworten, die den Führern der gegenwärtigen Welt entweder unbekannt waren oder von ihnen unterdrückt wurden. »... aber wenn es auch vieles geben mag, das zu Recht mit uns untergeht, die wahrhaft großen Leistungen unserer Zivilisation sollen nicht in Vergessenheit geraten«, sagte der alte Mann mit feierlichem Ernst. Er hielt inne, wie um seinen Zuhörern aus künftigen Zeitaltern Gelegenheit zu geben, den Gehalt seiner Worte zu erfassen.
    Virdon und Burke sahen einander an. Der letztere tat den Mund auf, doch Virdon hinderte ihn mit erhobener Hand am Sprechen. Der alte Mann fuhr fort:
    »Darum haben wir die Summe unseres nützlichen Wissens gespeichert und in mehreren widerstandsfähigen Bunkern untergebracht, die auf verschiedene Städte im ganzen Land verteilt sind.«
    Burke stieß Virdon an. Dieses Wissen mußte auch jene Kenntnisse mit einschließen, die ihnen zur Weltraumfahrt verholfen hatten; mit ihnen mochte es möglich sein, den Prozeß rückwärts zu verfolgen und schließlich wieder zuhause anzukommen. Alles hing vom Wissen ab. Es war sogar denkbar, daß es ihnen helfen mochte, die in dieser von Affen beherrschten Welt lebenden Menschen zu befreien, indem sie die Vorurteile widerlegten und den Haß abkühlten, so daß die Arten in Zukunft friedlich zusammenleben konnten.
    »Wir wünschen und hoffen, daß dieses Wissen zukünftigen Generationen zugute kommen wird«, fuhr der Wissenschaftler fort. Doch nun begann das Projektionsbild zu flackern und in die Stimme kam ein seltsames Schwanken und Verschleifen der Wortendungen. »Ein solcher Bunker befindet sich auch in dieser Stadt. Er ...«
    Der Ton blieb plötzlich weg, und das Projektionsbild des alten Mannes gab weitere drei oder vier Sekunden lang ungehörte Worte von sich. Dann verblaßte auch die Projektion, und der Apparat war tot. Virdon untersuchte hastig die Kabelanschlüsse und den Tastenmechanismus des Schalters, doch blieb alles vergeblich.
    »Wahrscheinlich kein Saft mehr«, bemerkte Burke trocken. »Man kann kaum glauben, daß nach dieser langen Zeit überhaupt noch Energie vorhanden war.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, meinte Virdon. Er wandte sich wieder dem Sockel des Projektors zu und suchte nach einer Möglichkeit, die Verkleidung abzunehmen und die übrigen Bestandteile zu untersuchen. »Dieses Ding steht hier schon unvorstellbar lange. Selbst die beste Batterie muß sich eines Tages entladen. Diese Wissenschaftler werden kaum damit gerechnet haben, daß ihre Nachkommen so lange würden warten müssen, bevor sie mit dem Wiederaufstieg beginnen können.«
    Galen sah schweigend zu, wie Virdon sich mit der Sockelverkleidung abmühte. Er sah ein zugespitztes Metallstück, hob es auf und reichte es Virdon. »Kannst du das gebrauchen?«
    Virdon dankte ihm und verwendete das Ding als Hebel.
    »Freut mich«, sagte Galen. »Es ist ein gutes Gefühl, wenn man etwas beitragen kann. Dann kommt es einem nicht so peinlich vor, ständig um Erklärungen bitten zu müssen.«
    Burke legte ihm die Hand auf die Schulter und lächelte. »Wenn wir etwas verstünden, würden wir es dir sagen«, erwiderte er. »Aber du hast alles gesehen und gehört, was wir taten. Ich glaube eher, daß deine Leute in der Lage sein müßten, uns etwas zu erklären. Schließlich sind wir hier die Fremden.«
    Galen antwortete nicht.
    Plötzlich löste sich die rückwärtige Verkleidung des Sockels, und Virdon fiel damit hintenüber. Burke half ihm auf, und gemeinsam studierten sie das Innere des Apparats, das auf den ersten Blick ein entmutigendes Labyrinth von Verkabelungen, Elektronik und anderen Bestandteilen zu sein schien, die den beiden Männern unbekannt waren.
    »Da«, sagte Virdon, auf einen kaum faustgroßen Kasten zeigend. »Das müßte die Batterie sein. Aber zu meiner Zeit sahen die Dinger nicht so aus.«
    Burke grunzte. »Was hattest du erwartet? Daß das ganze Ding von zwei Taschenlampenbatterien gespeist wird?«
    Virdon winkte ab und überlegte. »Gleichgültig, wie fortgeschritten die Technik ist, wahrscheinlich wird es mit Zink zu tun haben. Wir müssen uns selbst eine Batterie bauen. Dazu brauchen wir vor allem einen
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