Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
Vom Netzwerk:
Seitenwand die grüne Marmorverkleidung der ursprünglichen Eingangshalle zeigten. Diese Kammer war später eingebaut worden, um die seltsam aussehende Apparatur aufzunehmen, die auf einem Sockel in der Mitte der Kammer ruhte. Virdon trat ein, um das Gerät aus der Nähe zu besehen. Es war ein länglicher Kasten aus irgendeinem farblosen Plastikmaterial. Es gab weder Knöpfe noch Schalter irgendwelcher Art. »Pete«, sagte Virdon. »Hier, sieh dir das an.«
    Galen und Burke drängten sich in die enge Kammer und betrachteten den Kasten im schlechten Licht, doch wurden auch sie nicht schlau daraus. »Es wurde nach unserer Zeit gemacht«, meinte Burke endlich. »Soviel ist sicher.«
    Virdon zündete ein Streichholz an und wendete seine Aufmerksamkeit dem Sockel zu, auf dem der Kasten ruhte. Eine in die Sockeloberfläche eingelassene Metallklappe ließ sich nach einigen vergeblichen Versuchen mit der Messerklinge öffnen, und Virdon konnte elektrische Kabel und eine Art Speicherbatterie ausmachen. Darüber, im oberen Teil des Sockels, schien sich ein verwirrendes Arrangement optischer Linsen zu befinden. Aber so sehr er auch suchte, es schien weder eine Projektionslampe noch Filmspulen oder einen Mechanismus zum Auswechseln von Dias zu geben. »Es könnte eine Art Projektor sein«, sagte er, sich aufrichtend. »Aber ich habe keine Ahnung, nach welchem Prinzip er arbeitet.«
    »Projektor?« sagte Galen. »Was soll das sein? Ich verstehe eure Erklärungen nicht.«
    »Tut mir leid, Galen«, sagte Burke entschuldigend. »Aber wir können uns selbst keinen Vers auf dieses Ding machen.«
    »Was immer es ist«, sagte Virdon nachdenklich, »man gab sich Mühe, es zu verbergen und zu schützen.«
    »Es könnte sogar funktionieren«, sagte Burke.
    »Was ist ein Projektor?« fragte Galen ungeduldig.
    »Es ist eine Maschine zur Reproduktion ...« Virdon seufzte, nahm einen neuen Anlauf. »Paß auf«, sagte er. »Man steckt kleine Bilder hinein, und eine Reihe von gläsernen Linsen vergrößert sie. Durchleuchtet man die kleinen Bilder nun mit einer starken Lampe, werden die Darstellungen von den Linsen vergrößert auf eine ebene Oberfläche übertragen.«
    Galen schaute verwirrt drein. »Mir ist immer noch nicht klar«, sagte er, »wie man kleine Bilder nimmt und macht, daß sie groß aussehen. Umgekehrt ist es viel einfacher: man geht einfach fort.«
    »Das ist ein Gedanke«, murmelte Burke und wandte sich zu Virdon. »Dieses Ding muß jedenfalls wichtig gewesen sein«, sagte er. »Die Leute wollten, daß es lange Zeiträume überdauerte. Wer weiß, vielleicht ist es tatsächlich noch funktionstüchtig.«
    Virdon grunzte. Er kauerte wieder vor dem Sockel und versuchte, mit der Messerklinge eine weitere Abdeckplatte zu öffnen. Als er sie endlich aufbrachte, sah er eine Art Taste vor einem Hintergrund von Verbindungskabeln und gedruckten Schaltungen. Nach kurzem Zögern legte er den Zeigefinger an die Taste.
    »Hör zu«, sagte Burke, »das Ding ist wahrscheinlich ...«
    »Wer immer Sie sein mögen ...« Die Stimme, die diese Worte sprach, gehörte weder Burke noch Virdon, und die beiden fuhren herum. Auch Galen blickte erschrocken zur Türöffnung. Die Stimme war tief und selbstbewußt. Nach der ersten Schrecksekunde erkannten die drei, daß die Stimme aus dem Kasten kam, und nun begannen ihre Herzen um so aufgeregter zu pochen. Jeder von ihnen fürchtete sich, wenn auch aus verschiedenen Gründen. Für Virdon war es der erste konkrete Hinweis auf einen Weg, der zu seiner Familie zurückführen mochte, wenn sie auch seit vielen Jahrhunderten tot war; für Burke war es ein weiteres Mal der flüchtige Triumph der Hoffnung über die Wirklichkeit, auf den nur Schmerz und erneuerte Verzweiflung folgen konnten, und darum bemitleidete er Virdon; für Galen war es die erste wirkliche Verbindung zwischen dem, was die Astronauten ihm seit vielen Monaten erzählt hatten und der Wahrheit.
    Vor ihnen war das Abbild eines grauhaarigen Mannes in einem weißen Mantel. Der Mann war augenscheinlich über die Achtzig hinaus, aber das war nur sein sichtbares Alter; seine Stimme klang viel jünger, seine Augen schienen womöglich noch älter. Wer vermochte zu sagen, welche lebensverlängernden Techniken die Menschheit entwickelt haben konnte, nachdem Burke und Virdon ihre Welt verlassen hatten?
    »... die in späteren Jahren unser Institut und dieses Aufzeichnungsgerät finden werden, wir die Wissenschaftler dieses Instituts, begrüßen Sie. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher