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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen
Autoren: Anna Zaires
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erschöpft bist.«
    Erleichtert nickte Mia und konzentrierte sich darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen, als sie durch den Wald liefen. Trotz allem reichte ein Lächeln von ihm, um ihren Körper mit warmen Gefühlen zu durchfluten.
    Du bist ein Idiot, Mia.
    Wie konnte sie immer noch so für ihn empfinden, nach allem, was sie seinetwegen hatte durchmachen müssen, nachdem er sie so manipuliert hatte? Was für ein Mensch war sie nur, sich in einen Außerirdischen zu verlieben, der ihr ganzes Leben bestimmte.
    Sie war von sich selbst angeekelt, konnte aber trotzdem nichts dagegen tun. Wenn er so lächelte, konnte sie vor lauter Glück über die Tatsache, gerade mit ihm zusammen zu sein, fast alles vergessen, was mit ihr und um sie herum passierte. Unter der ganzen Verbitterung war sie heilfroh, dass der Widerstand keinen Erfolg gehabt hatte.
    Ihre Gedanken wanderten zu dem zurück, was er vorhin gesagt hatte ... als er ihr gestanden hatte, Gefühle für sie entwickelt zu haben. Er hatte auch zugegeben, dass er das nicht vorgehabt hatte, und Mia erkannte, dass es richtig von ihr gewesen war, ihn zu fürchten und sich gegen ihn zu wehren — er hatte sie anfangs wirklich als sein Spielzeug, als seinen kleinen menschlichen Zeitvertreib angesehen, den er nach Belieben benutzen und entsorgen konnte. Natürlich war Gefühle empfinden noch weit von einer Liebeserklärung entfernt, aber trotzdem war es mehr, als sie jemals von ihm erwartet hätte. Wie Balsam auf einer eitrigen Wunde, schafften es seine Worte, dass sie sich ein klitzekleines bisschen besser fühlte, gaben ihr die Hoffnung, dass vielleicht doch wieder alles in Ordnung kommen würde und er vielleicht sogar seine Versprechen hielt und sie ihre Familie bald wiedersehen konnte –
    Ein matschiges Gefühl unter ihrem Fuß riss sie aus ihren Gedanken. Überrascht schaute Mia nach unten und sah, dass sie auf ein großes, gepanzertes Insekt getreten war. »Ihhh!«
    »Was ist los?«, fragte Korum überrascht.
    »Ich bin gerade auf etwas getreten«, erklärte Mia ihm angeekelt, während sie versuchte, sich ihren Turnschuh am nächstbesten Grasbüschel zu säubern.
    Er sah belustigt aus. »Sag jetzt nicht ... Hast du Angst vor Insekten?«
    »Ich würde es nicht direkt als Angst bezeichnen«, sagte Mia vorsichtig. »Es ist eher so, dass ich sie unglaublich widerlich finde.«
    Er lachte. »Warum? Sie sind doch nur eine andere Art lebende Kreaturen, genauso wie du und ich.«
    Mia zuckte mit den Schultern und entschied sich dagegen, es ihm zu erklären. Sie war sich auch nicht sicher, ob sie es überhaupt selbst verstand. Stattdessen betrachtete sie lieber eingehender ihre Umgebung. Obwohl sie in Florida aufgewachsen war, fühlte sie sich in der tropischen Natur in ihrer ursprünglichen Form nicht wirklich wohl. Sie bevorzugte definitiv ordentlich gepflasterte Wege in wunderschön gestalteten Parks, wo sie mit möglichst wenig Kontakt zu Insekten auf einer Bank sitzen und die frische Luft genießen konnte.
    »Habt ihr keine Straßen oder Gehwege?«, fragte sie Korum fassungslos, als sie gerade über etwas sprang, das aussah wie ein Ameisenbau.
    Er lächelte sie nachsichtig an. »Nein. Wir mögen unser Umfeld so natürlich und unverändert wie es nur geht.«
    Mia rümpfte ihre Nase und mochte diesen Gedanken überhaupt nicht. Ihre Turnschuhe waren schon komplett mit Schlamm überzogen und sie war dankbar dafür, dass die offizielle Regensaison in Costa Rica noch nicht begonnen hatte. Ansonsten würde sie sich jetzt wohl durch Sumpfland kämpfen, schoss es Mia durch den Kopf. In Anbetracht des hochfortschrittlichen Standards der krinarischen Technologie fand sie es komisch, dass sie unter solchen primitiven Bedingungen leben wollten.
    Eine Minute später betraten sie eine weitere Lichtung, diesmal allerdings eine sehr viel größere. In ihrer Mitte stand ein cremefarbenes Gebäude. Es hatte die Form eines gestreckten Würfels mit abgerundeten Ecken und besaß weder Fenster noch Türen — oder andere sichtbare Öffnungen.
    »Ist das dein Haus?«
    Mia hatte solche Gebäude wie dieses heute Morgen in der dreidimensionalen Karte in Korums Arbeitszimmer gesehen. Sie hatten auf sie aus der Entfernung eigenartig und ungewohnt gewirkt, und dieser Eindruck verstärkte sich jetzt, als sie es ganz aus der Nähe betrachtete. Es sah einfach so unglaublich fremdartig aus, so anders als alles andere, das sie bis jetzt in ihrem ganzen Leben gesehen hatte.
    Korum nickte und führte sie
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