Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen
Autoren: Anna Zaires
Vom Netzwerk:
und in seinem intelligenten Bett lag. Sie streckte sich gähnend aus und fragte sich, wie Korum es ausgehalten hatte, in New York auf einer normalen menschlichen Matratze zu schlafen. Sie konnte sich nicht vorstellen für den Rest ihres Lebens jemals wieder auf etwas anderem schlafen zu wollen.
    Die Laken waren um ihren Körper gewickelt und streichelten ihre Haut mit einer leichten und sinnlichen Berührung. Ihr war weder warm noch kalt und das Kissen hatte sich genau richtig um ihren Kopf und ihren Hals gelegt. Die Anspannung, die sie vor dem Schlafen gespürt hatte, war wie weggeblasen.
    Sie hatte nicht vor gehabt einzuschlafen, aber das Ausruhen hatte für ihre geistige Verfassung Wunder gewirkt. Nachdem Korum gegangen war hatte sie sich geduscht und war dann ins Bett geklettert, um sich ein paar Minuten auszuruhen. Sobald sie darin gewesen war, hatten sich die Decken um sie herum bewegt, um sie in einen zarten Kokon einzuwickeln und sie konnte die leichten Vibrationen unter den angespanntesten Teilen ihres Körpers spüren. Es fühlte sich an, als würden sanfte Finger die Knoten in ihrem Rücken und ihrem Nacken wegmassieren. Sie erinnerte sich daran, wie sehr sie dieses Gefühl genossen hatte und dann musste sie auch schon eingeschlafen sein, denn von dem Moment an konnte sie sich an nichts mehr erinnern.
    Offensichtlich bemerkte der Raum, dass sie wach war, denn um sie herum wurde es langsam heller, obwohl es keine offensichtliche Lichtquelle gab.
    Das war eine clevere Sache, dass das Licht so langsam anging, dachte Mia. Helles Licht nach völliger Dunkelheit war oftmals sehr schmerzvoll für die Augen und trotzdem funktionierten die meisten menschlichen Beleuchtungskörper auf diese Art. Sie gingen entweder an oder aus — obwohl diese Übergänge von hell zu dunkel in der Natur viel subtiler waren.
    Unwillig, das gemütliche Bett zu verlassen, lag Mia einfach nur da und überlegte sich, was sie als nächstes tun sollte. Das Gefühl von Übelkeit und Panik, das sie vor dem Schlafen noch verspürt hatte, war weg und sie konnte wieder klarer denken.
    Es stimmte schon, das Korum sie benutzt und manipuliert hatte.
    Aber fairerweise musste sie einräumen, dass er das getan hatte, um seine eigene Rasse zu beschützen — genauso wie sie von sich gedacht hatte, dass sie der gesamten Menschheit damit helfen würde, wenn sie ihn ausspionierte. Das Gefühl, betrogen worden zu sein, welches sie gestern verspürt hatte, war irrational und völlig unangebracht gewesen, wenn man ihre Beziehung zueinander und ihr Verhalten ihm gegenüber betrachtete. Die Tatsache, dass er überhaupt nichts getan hatte, um sie für ihren Verrat zu bestrafen, sprach Bände über seine Intentionen.
    Sie hatte Unrecht gehabt, ihn bis jetzt immer so schlecht zu machen. Wenn er ihr für das, was sie bis jetzt alles gemacht hatte, nicht wehgetan hatte, würde er es wahrscheinlich nie tun.
    Und trotzdem hatte er offensichtlich keine Probleme damit, ihre Wünsche völlig zu ignorieren. Typisches Beispiel: sie war hier in Lenkarda. Aber wenn er die Wahrheit gesagt hatte, würde sie dennoch bald ihre Eltern besuchen können und sogar zurück nach New York kommen, um ihr Studium zu beenden.
    Alles in allem war ihre Situation doch um einiges besser, als sie heute Morgen befürchtet hatte, als sie dachte, dass er sie für ihre Unterstützung des Widerstands umbringen werde.
    Und trotzdem verunsicherten sie die Umstände, in denen sie sich befand. Sie war in einer Siedlung der Krinar, deren Sprache sie nicht sprach, in der sie niemanden außer Korum kannte und keine Ahnung hatte wie sie die krinarische Technologie bedienen sollte, nicht mal die einfachsten Sachen. Als ein Mensch war sie hier definitiv ein Außenseiter. Würden die Krinar denken, dass sie dumm sei, nur weil sie war, was sie war? Weil sie kein Krinarisch verstehen konnte und nicht zehn Bücher in ein paar Stunden lesen konnte, so wie Korum? Würden sie sich über ihre Unwissenheit und ihren technischen Analphabetismus lustig machen? Selbst für menschliche Verhältnisse war sie ein Desaster was Technologie betraf. Sie fragte sich auch, ob Korums Arroganz einfach ein Teil seiner Persönlichkeit war oder ob das vielleicht typisch für seine Spezies und ihre Einstellung gegenüber den Menschen war.
    Natürlich änderte es auch nichts, lange darüber nachzudenken. Ob sie das jetzt mochte oder nicht, sie lebte nun mal für die nächsten Monate in Lenkarda und musste das Beste daraus machen. Und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher