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Gefaehrliches Quiz

Gefaehrliches Quiz

Titel: Gefaehrliches Quiz
Autoren: Marco Sonnleitner
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irgendwie … verzweifelt.

Neue Spielregeln
    »Könnt ihr uns mal für’n paar Minuten alleine lassen, damit ich ihm hier alles erklären kann! Los, raus hier! Mike, du auch!« Nobel schob seine Mitarbeiter eigenhändig zur Türe des Regieraums hinaus, von dem aus sie bei der Zeitung angerufen hatten.
    »Aber Nick!«, widersprach jener Mike, in dem Justus so etwas wie den Produktions- oder Aufnahmeleiter der Sendung vermutete. »Wir müssen hier drin noch einiges klar machen! Die Show beginnt in zehn Minuten! Geh doch mit ihm in deine Garderobe!«
    Nobel schaute den Mann für eine Sekunde entgeistert an, so, als ob er ihn nicht ganz verstanden hätte. »Ah so, ja klar. Du hast Recht!«, erwiderte er dann etwas verwirrt und schob nun Justus zur Tür hinaus. »Komm, wir gehen.«
    Justus zuckte mit den Schultern, womit er so viel sagen wollte wie mir soll’s recht sein , und verließ den Raum mit den unzähligen Monitoren und dem riesigen Mischpult, an dem sich sogleich einige Mitarbeiter zu schaffen machten.
    »Hey, Nick!« Das war jetzt Bill, der sie an der Türe zurückhielt. » Ich kann ihm doch erklären, wie das nachher hier läuft. Das ist doch meine Sache, damit musst du dich doch jetzt nicht aufhalten.«
    »Nein, nein! Lass nur, das mach ich heute.« Energisch winkte Nobel ab und verließ hinter Justus das Kämmerchen.
    Ungeduldig trieb er ihn anschließend über die Flure, durch die nach wie vor alle möglichen Leute hetzten, um kurz vor der Sendung noch die letzten Vorbereitungen zu treffen. An einer Türe blieb der Showmaster plötzlich stehen, öffnete sie und steckte den Kopf hinein.
    »Ja, bitte?«, sagte eine Frauenstimme, worauf Nobel mit »Mist!« antwortete, die Tür zuschmiss und weiterlief. Ähnliches wiederholte sich noch zweimal und Justus fragte sich, warum es Nobel offenbar so wichtig war, einen Raum zu finden, in dem sich niemand aufhielt. Der Moderator musste ihm doch nur in ein paar Sätzen erklären, was gleich da draußen passierte! Was spielte es für eine Rolle, ob sie alleine waren oder nicht?
    »Hier rein!«, blaffte Nobel unvermittelt und stieß Justus fast ein wenig unsanft in eine kleine, muffige Garderobe, in der ein Tisch, ein kleiner Schrank und ein paar Stühle standen. »Setz dich und hör genau zu!« Der Showmaster kratzte sich hektisch am Kopf und fuhr sich dann mit der Hand übers Gesicht. »Die Show kennst du, oder?«
    »J-ja, ich denke schon«, antwortete Justus unsicher. »Sie stellen Fragen, auf die es drei Antwortmöglichkeiten gibt, von denen ich dann die richtige auswählen muss. Ich befinde mich dabei aber in einem Glaskas…«
    »Ja, ja«, fiel ihm Nobel ins Wort, »ich sehe schon, du kennst den ganzen Firlefanz. Also im Schnelldurchlauf: Wir gehen jetzt gleich da raus. Ich stell dich kurz vor und sage so was wie ›Der heutige Kandidat heißt soundso, kommt aus blablabla, macht in seiner Freizeit gerne dies und das‹ und so weiter und so weiter – steht alles auf dem Zettel, den ich von Bill nachher noch bekomme. Du grinst dann nett, ich wünsch dir viel Glück, du steigst in den Glaskasten, ich setz dir den Kopfhörer auf, Musik – dadam –, Licht runter, los geht’s. Und dann stell ich dir die Fragen, die du samt den Antwortmöglichkeiten auf einem kleinen Monitor in der Kabine siehst und der Zuschauer zu Hause auf seiner Mattscheibe auch. Du hast dreißig Sekunden Zeit und darfst nicht ins Publikum sehen, so weit alles klar?
    »Klar«, sagte Justus etwas enttäuscht, da er sich die Einführung in so eine bekannte Show durchaus etwas detaillierter, engagierter und spannender vorgestellt hatte. Aber so war es wohl, das Showbiz.
    Doch Nobel war noch nicht fertig. Er schloss für einen Moment die Augen, griff sich mit Zeigefinger und Daumen an die Nasenwurzel und atmete ein paar Mal tief durch. Dann wandte er sich wieder an Justus, sprach aber diesmal deutlich leiser, fast tonlos: »All das, was ich dir gerade erklärt habe, ist aber heute eigentlich gar nicht wichtig. Heute wird das alles nämlich etwas anders ablaufen.«
    Er machte eine kurze Pause und ließ sich dann allem Anschein nach erschöpft auf einen der anderen Stühle im Raum fallen. »Es werden nämlich heute ein paar Fragen dabei sein, auf die weder ich noch irgendein anderer aus unserer Crew –«
    Mit den Worten »Ach, hier bist du, Nick!« öffnete sich plötzlich die Türe. »Mensch, du musst in die Maske! Noch sieben Minuten bis Take-off!« Bill stieß die Türe ganz auf, in der Annahme,
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