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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit
Autoren: Lisa Marie Rice
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verschiedenen Anhänge, auf der Suche nach einer Möglichkeit, sich diese Informationen zunutze zu machen. Dann hielt er inne. Und starrte.
    Ah!
    Es gab fünf Anhänge, JPEG s, über die Künstlerin. Rutskoi lehnte sich zufrieden zurück.
    Das sah doch schon besser aus. Er hatte eine Schwäche gefunden, die Drake endlich vernichten würde.
    Rutskoi spürte, wie das Adrenalin durch seine Adern schoss, als er sich näher zum Bildschirm hinlehnte, um die Fotos genauer anzusehen. Nachdem er jedes einzelne studiert hatte, drückte er auf Drucken und musterte noch einmal jeden einzelnen Ausdruck sehr sorgfältig.
    Grace Larsen war eine ungewöhnlich attraktive Frau von mittlerer Größe, schlank, ohne knochig zu wirken, wie so viele Frauen in Manhattan. Sie besaß welliges kastanienbraunes Haar, edle Gesichtszüge und perlweiße Haut – eine altmodische Schönheit. Zweifellos war sie der Grund, wieso Drake all ihre Werke kaufte und jeden zweiten Dienstagnachmittag in einer düsteren Gasse vor einem kleinen Fenster stand.
    Um sie zu sehen.
    Zugegeben, es war schon seltsam, sich Drake vorzustellen, wie er … wie lautete das Wort noch mal? Nach ihr schmachtete . Drake war kein Mann, der nach irgendetwas schmachtete. Was er wollte, nahm er sich, was auch immer dazu nötig war. Es gab nichts, was er nicht haben konnte. Wenn er diese Frau haben wollte, musste er sie nur kaufen. Warum sollte er jeden Monat völlig ungeschützt stundenlang in einer Gasse warten, nur um sie zu sehen?
    Sie schien kein Make-up zu tragen, und ihre Kleider waren unauffällig, aber bei so einer Frau war Make-up nahezu überflüssig, und sie brauchte auch keine Kleider, um ihre Schönheit zu betonen.
    Sie wirkte völlig natürlich, ohne Schminke oder irgendwelche Tricks auf unspektakuläre Art schön, dazu sehr ernst. Ganz und gar nicht Drakes Typ. Obwohl, wenn er so darüber nachdachte … wer wusste schon, was Drakes Typ war? Wer wusste, ob er überhaupt einen Typ hatte?
    Drake konnte sich das Beste vom Besten leisten, und auch wenn die Frau hinreißend war, stand ihr nicht „Geliebte“ ins Gesicht geschrieben wie so vielen Frauen. Rutskoi hatte sich genug Frauen gekauft, um mit diesem Typ vertraut zu sein. Die Art Frau, die erst einmal Armbanduhr und Schuhe eines Mannes musterte, ehe sie sein Gesicht ansah, die Art, die nach Tiffany und Armani süchtig war wie ein Straßenjunge nach Crack.
    So sah diese Frau ganz und gar nicht aus. Sie wirkte nicht teuer. Sie wirkte nicht so, als ob man sie kaufen könnte.
    Was ging nur in Drakes Kopf vor sich? Bei seinem Geld und seiner Macht würden die schönen Frauen geduldig bis zum nächsten Block Schlange stehen, um ihm auf welche Weise auch immer zu Diensten zu sein. Er könnte einen ganzen Harem haben, dazu ausgebildet, ihn in jeder erdenklichen Position zu ficken, genau wie er es mochte. Was Sex betraf, gab es nichts, was er nicht haben oder sich nicht kaufen konnte.
    Inmitten der Kälte eines eisigen Winters oder der schwülen Backofenhitze eines Sommers in Manhattan stundenlang in einer finsteren Seitengasse herumzulungern, ohne seine Bodyguards, ohne irgendeine Art von Sicherheit, nur um einen kurzen Blick auf eine Frau zu werfen … das war Wahnsinn.
    Alle Informationen zu dieser Frau waren negativ. Keine bekannten Drogen. Kein Sexleben, von dem der Informant wüsste, weder mit Männern noch mit Frauen. Sie war weder nach Klamotten noch nach Schmuck süchtig. Es gab eine einzige Kreditkartenrechnung über dreihundert Dollar bei GAP , über die jede elegante Dame in Manhattan nur gelacht hätte.
    Rutskoi öffnete die Anhänge nochmals und starrte sie an.
    Warum sollte er so ein Risiko eingehen? Drake war der am meisten auf Sicherheit bedachte Mensch, den Rutskoi je getroffen hatte. Mehr noch als die Mafiya -Bosse zu Hause in Russland. Mehr noch als Putin.
    Warum riskierte er es jeden Monat, einige Stunden lang vollkommen schutzlos zu sein? Was könnte so viel wert sein? Drake war nicht nur in der Zeit verletzlich, in der er vor der Galerie stand, sondern auch auf der Fahrt dorthin und zurück.
    Wofür? Warum?
    Es konnten nicht die Gemälde und Aquarelle und Zeichnungen selbst sein. Die sammelte er sowieso schon alle ein. Wo auch immer er sie lagerte – wenn er sie sehen wollte, würde er jederzeit Zugang zu ihnen haben. Nein, es war mehr als die Kunst an sich. Es musste an der Frau liegen.
    Drake wollte die Frau unbeobachtet beobachten. Um dieses Risiko einzugehen, musste man schon besessen sein. Und
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