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Gefaehrliche Verstrickung

Gefaehrliche Verstrickung

Titel: Gefaehrliche Verstrickung
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hinschaute, es ansah und sich erinnerte.
    »Das Kollier gehörte der Gemahlin eines Königs, vor Gott und dem Gesetz.« Sie kam wieder zurück. »Du bist derjenige, der etwas gestohlen hat - ihren Schmuck, ihre Ehre und am Ende auch ihr Leben. Ich habe mir geschworen, es zurückzuholen, und ich habe es getan. Ich habe mir geschworen, dass du dafür bezahlst, und das wirst du auch.«
    »Die Gier nach Edelsteinen ist typisch für euch Frauen.«
    Er packte sie am Arm. »Du hast keine Ahnung von ihrem wahren Wert, ihrer wahren Bedeutung.«
    »Was Edelsteine anbelangt, weiß ich ebenso viel wie du«, konterte sie und entwand sich seinem Griff. »Vielleicht sogar mehr. Glaubst du, mir geht es um den Diamanten oder die Perle?« Mit einem verächtlichen Schnauben trat sie einen Schritt zurück. »Es war das Geschenk als solches, das für meine Mutter zählte, und der Betrug, als du es ihr wegnahmst, es dir widerrechtlich angeeignet hast. Ihr ging es nicht um das Kollier, um Schliff, Farbe oder Gewicht der
    Steine. Es ging ihr einzig und allein darum, dass du es ihr in Liebe geschenkt und im Haß genommen hast.«
    Der Anblick des Porträts, wie es ihn anstarrte und seine Erinnerungen wachrief, machte ihn rasend. »Ich war verrückt, als ich es ihr gab, und gesund, als ich es wieder an mich nahm. Wenn dir dein Leben lieb ist, dann gibst du es mir zurück.«
    »Willst du noch ein Leben auf dem Gewissen haben?« Sie zuckte die Schultern, als bedeute ihr ihr Leben nicht mehr als ihm. »Wenn ich sterbe, stirbt das Kollier mit mir.« Sie wartete, bis sie sicher sein konnte, dass er sie verstanden hatte. »Ja, du siehst, ich meine, was ich sage. Ich bin in der Tat darauf vorbereitet, dafür zu sterben. Und wenn ich wirklich dafür sterben sollte, dann mit der Genugtuung, mich an dir gerächt zu haben. Aber ich ziehe es vor zu leben. Du kannst das Kollier wiederhaben und es nach Jaquir zurückbringen, doch ich verlange einen Preis dafür.«
    »Ich werde es nach Jaquir zurückbringen, und den Preis wirst du bezahlen.«
    Sie wandte sich ihm zu. Dies war ihr Vater, und doch empfand sie nichts. Gott sei Dank empfand sie jetzt nichts. »Die meiste Zeit meines Lebens habe ich dich gehaßt.« Sie sagte es mit ruhiger, gelassener Stimme, die ihre Emotionen widerspiegelte. »Du weißt, wie sie gelitten hat, wie sie gestorben ist.« Sie wartete, beobachtete seine Augen. »Ja, du hast es gewusst . Schmerzen, Qual, Kummer und Verwirrung. Ich habe zusehen müssen, wie sie jedes Jahr ein bisschen mehr gestorben ist. Und da du das weißt, wirst du auch verstehen, dass du mir nichts mehr antun kannst, was mich auch nur im geringsten berühren könnte.«
    »Vielleicht nicht. Aber du bist nicht allein.«
    Jetzt wich jegliche Farbe aus Adriannes Gesicht. »Wenn du Philip etwas antust, dann bringe ich dich um. Ich schwöre es. Und Sonne und Mond wird für alle Zeiten auf dem Grund des Meeres verschwinden.«
    »Also bedeutet er dir doch etwas.«
    »Mehr als du zu verstehen fähig bist.« Ihre Kehle schnürte sich zusammen, als sie ihren letzten Trumpf ausspielte.
    »Aber selbst Philip weiß nicht, wo sich das Kollier befindet. Nur ich allein weiß es. Du verhandelst mit mir, Abdu, mit mir ganz allein. Und ich verspreche dir, dass der Preis, den ich für deine Ehre angesetzt habe, weit unter dem liegen wird, den ich für das Leben meiner Mutter als angemessen erachten würde.«
    Diesmal erhob er seine Faust. Adrianne duckte sich gerade in dem Augenblick, als eine Tür krachend ins Schloss fiel. »Wenn Sie sie auch nur mit einem Finger berühren, bringe ich Sie um.« Während Adrianne noch zurückstolperte, hatte Philip Abdu schon an den Jackettaufschlägen gepackt.
    »Nein, tu's nicht.« Erschrocken griff sie nach seinen Händen und zog sie weg. »Laß ihn. Er hat mich nicht geschlagen.«
    Er streifte sie mit einem schnellen Blick. »An deinen Lippen klebt Blut.«
    »Ach, das ist nichts. Ich...«
    »Nein, diesmal nicht, Addy«, sagte Philip ruhig, aber bestimmt, und rammte im nächsten Augenblick Abdu seine Faust mitten ins Gesicht. Der König ging zu Boden und riß ein Queen-Anne-Tischchen mit sich. Der stechende Schmerz in Philips Fingerknöcheln gab ihm mehr Befriedigung als eine Handvoll seltener Edelsteine. »Das war für den Bluterguß, den sie von Ihrem letzten Schlag zurückbehalten hat.« Er wartete, bis sich Abdu auf die zerfledderte Couch geschleppt hatte. »Für den Rest, den Sie ihr schulden, müßte ich Sie töten, aber soviel Aufhebens
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