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Gefaehrliche Verstrickung

Gefaehrliche Verstrickung

Titel: Gefaehrliche Verstrickung
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so gut wie keine Konsequenzen.«
    »Die Geschichte dieses Diebstahls und heimtückischen Verrats würde dich ruinieren.«
    »Ganz im Gegenteil.« Jetzt lächelte sie. »Mit dieser Geschichte könnte ich bis an mein Lebensende jede Abendgesellschaft in Entzücken versetzen. Aber das ist keineswegs meine Absicht. Ich werde dir das Kollier zurückgeben und niemals mehr einen Anspruch darauf erheben. Ich werde darüber, wie du meine Mutter behandelt hast, Schweigen bewahren, und auch über deine Unehrenhaftigkeit. Du kannst Sonne und Mond und deine Geheimnisse mit nach Jaquir zurücknehmen - zum Preis von fünf Millionen Dollar.«
    »Du setzt den Preis für deine Ehre recht hoch an.«
    Hart und unbeugsam traf ihr Blick den seinen. »Nicht für meine Ehre, für die meiner Mutter.«
    Es wäre ein leichtes für ihn, seine Tochter töten zu lassen. Für einen Moment gab sich Abdu der befriedigenden Vorstellung hin, wie eine Autobombe sie zerfetzen, eine leise Kugel sie niederstrecken, ein Cocktail auf einer dieser vornehmen amerikanischen Partys sie vergiften würde. Er besaß die Macht und die Mittel dazu. Die Genugtuung wäre grandios. Doch ebenso die Konsequenzen.
    Sollte man den Auftrag für diesen Mord bis zu ihm zurückverfolgen, könnte er den Aufschrei der Entrüstung nicht unterbinden. Sollte es bekannt werden, dass man ihm Sonne und Mond gestohlen hat, könnte sein Volk in Rage geraten und ihn verachten. Er wollte das Kollier unbedingt zurückhaben und konnte sich doch nicht für die erlittene Schmach rächen.
    Er hasste seine Verbindungen zum Westen, und doch waren sie notwendig. Jeden Tag wurde eine immense Summe an schwarzem Gold aus der Wüste gepumpt. Fünf Millionen Dollar würden sein Vermögen nicht nennenswert schmälern.
    »Du wirst dein Geld bekommen, wenn das alles ist, was du verlangst.«
    »Mehr will ich nicht von dir.« Indem sie sich erhob, öffnete sie ihre Brieftasche und entnahm ihr eine Visitenkarte. »Meine Anwälte«, sagte sie und reichte Abdu die Karte. »Sie werden die finanzielle Transaktion abwickeln. Sobald der Betrag meinem Schweizer Konto gutgeschrieben ist, werde ich Sonne und Mond dir oder einem von dir Bevollmächtigten übergeben.«
    »Ich verbiete dir, je wieder nach Jaquir zu reisen oder mit einem Mitglied meiner Familie in Kontakt zu treten.«
    Das war der Preis, den sie bezahlen muss te, und dies schmerzte sie mehr, als sie angenommen hatte. »Das werde ich auch nicht. Nicht solange du lebst.«
    Seine letzten, in Arabisch gesprochenen Worte ließen Adrianne erbleichen. Dann drehte er sich um und ließ sie ohne ein weiteres Wort in ihrer verwüsteten Wohnung stehen. »Was hat er zu dir gesagt?«
    Sie wollte und durfte sich nicht davon beeindrucken lassen und zuckte daher betont lässig die Schultern. »Er sagte, er werde noch sehr lange leben und dass ich für ihn und die Mitglieder seiner Familie hiermit gestorben bin. Er will zu Allah beten, dass ich mein Leben unter Schmerzen und in Verzweiflung beenden werde, wie meine Mutter.«
    Philip war unterdessen ebenfalls aufgestanden, faßte sie nun am Kinn und hob es ein Stück an. »Na ja, eine Lobeshymne konntest du ja auch von ihm nicht erwarten.«
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Nein. Aber jetzt, da die Sache erledigt ist, hätte ich eigentlich erwartet, dass eine Woge von Glück, wenn nicht gar Befriedigung über mich hereinbricht.«
    »Und was fühlst du?«
    »Nichts. Nach all dem, was gewesen ist, fühle ich überhaupt nichts.«
    »Dann sollten wir vielleicht in die Stadt fahren und nach deinem Haus sehen.«
    Jetzt spielte ein ehrliches Lächeln um ihre Lippen. Dann lachte sie sogar und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. »Das ist eine gute Idee. Ich muss wissen, dass ich richtig gehandelt habe.« Als sie zum Porträt ihrer Mutter hinübersah, entkrampfte sich ihr Magen. »Das Geld bedeutet ihm nichts, aber ich will sicher sein, dass er begriffen hat und sich erinnert.«
    »Er hat begriffen, worum es geht, Addy. Und er wird sich erinnern.«
    »Philip.« Sie berührte seine Hand, ließ sie aber gleich wieder los. »Wir müssen uns unterhalten.«
    »Brauche ich dazu noch einen Brandy?«
    »Ich möchte dir nur sagen, wie dankbar ich dir für alles bin, was du für mich getan hast.«
    »Mmmm-hmm.« Er be schloss , sich wieder zu setzen.
    »Tu es nicht so ab. Du hast mir geholfen, die wichtigste Hürde meines Lebens zu nehmen. Ohne dich hätte ich es vielleicht auch geschafft, aber es wäre nicht das gleiche
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