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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen
Autoren: Emily Bold
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beeilte sich, es Val nachzutun. Die beiden spähten durch die Zweige. Ein Reiter näherte sich der Stelle, an der sie eben die tote Magd hatten aufsammeln wollen.
    »Was mach’ mer denn jetz’?«, flüsterte Ed.
    Heute lief wirklich nichts so, wie sie es geplant hatten.
    »He, Val, lass uns abhau’n. Is’ doch wurscht, wenn einer die Alte findet.«
    Auch Valroy trat nun den Rückzug an.
    »Das muss der Boss ja nicht erfahren, dass die da noch liegt!«
    Ed, der sich schon etwas weiter ins Gebüsch geschoben hatte, wartete nicht mehr länger. Er duckte sich auf seinem Pferd und ritt unter den tief hängenden Ästen der Bäume hindurch immer weiter in den Wald hinein. Er wollte wirklich niemandem in die Hände laufen. Wer konnte schon wissen, ob der Reiter vor ihnen allein oder in Begleitung war. Er würde also die nächste Stunde damit zubringen, so leise wie möglich in einem weiten Bogen um den Unbekannten herumzureiten. Valroy folgte seinem Schwager so leise, wie es auf einem Pferd im dichten Wald eben möglich war. Er suchte im Geist schon mal nach einer Erklärung für dieses Schlamassel. Der Boss würde wütend auf sie sein. Sehr wütend!

Kapitel 5
     
    Sie stürzte in die Tiefe. Sie würde sterben. Dessen war sich Emma sicher, als sie aus der Kutsche geschleudert wurde. Der Steilhang war an dieser Stelle gut zwanzig Meter tief. Sie schlug ungebremst auf dem scharfkantigen Geröll auf und rollte ohne Halt zu finden weiter. Ein ausladender Busch beendete ihren Sturz. Emma packte verzweifelt nach den dornigen Ästen, die ihre einzige Rettung waren. Stechende Schmerzen durchfuhren ihre Hände, als sie sich zitternd festkrallte. Die Dornen zerkratzten ihre Haut und gruben sich schmerzhaft in ihr Fleisch. Ihre langen Röcke verfingen sich im Geäst und endlich fanden Emmas Füße Halt. Mit letzter Kraft zog sie sich unter den rettenden Busch. Dort sank sie zitternd und weinend gegen den stacheligen Stamm, Tränen liefen ihr über die Wangen und vermischten sich mit Blut. Sie konnte es kaum fassen, dass sie noch am Leben war.
    Zu einer weiteren Bestandsaufnahme kam sie erstmal nicht, denn gerade zerschellte mit einem lauten Krachen nur ein Stück neben ihr die Kutsche. Trümmerteile verstreuten sich über den gesamten Abhang. Steine wurden aufgeschleudert und rasselten auf sie nieder. Schützend drückte sie sich noch tiefer unter den Busch. Atemlose Stille senkte sich über die Schlucht. Emma war knapp dem Tod entronnen.
    War das alles nur ein schrecklicher Albtraum? Nein, es geschah wirklich. Jede ihrer Bewegungen schmerzte. Sie hatte die größte Mühe, überhaupt Luft zu holen, denn ihre Lunge schien bei jedem Atemzug zu bersten. Doch der größte Schmerz saß ganz klar in ihrer rechten Schläfe. Hier hatte sie eine Platzwunde, aus der Blut in ihren Halsausschnitt lief. Auch an ihren Händen klebte Blut - einige Dornen hatten sich tief in das empfindliche Fleisch ihres Handballens getrieben. Und jetzt? Was sollte sie nur tun? Sie brauchte Hilfe und konnte noch immer jeden Moment abstürzen. Suchend blickte sich Emma nach einem Ausweg um. Irgendwie musste sie nach oben kommen.
    Unerwartet drangen Stimmen an ihr Ohr. Ihr erster Impuls war, nach Hilfe zu rufen, doch sie brachte glücklicherweise keinen Laut aus ihrer zitternden Kehle, denn schlagartig wurde ihr klar, dass es sich hier nur um die Räuber handeln konnte. Was würden sie ihr antun, wenn sie sie finden würden. Würden sie sie vergewaltigen? Oder gar töten?Sie hoffte, die Äste des Dornenbusches würden sie von oben vor den Blicken der Männer verbergen. Langsam, um niemanden durch eine hastige Bewegung auf sich aufmerksam zu machen, deckte sie sich, so gut sie konnte, mit ihrem grünen Mantel zu. Dabei bemerkte sie, dass die Pistole ihres Vaters in ihre Manteltasche gerutscht sein musste, denn genau dort, spitzte nun die Waffe hervor. Erleichtert umklammerte sie den kühlen Griff und fühlte sich gleich ein wenig sicherer.
    Emma konnte hören, wie sich zwei Männer unterhielten, was gesagt wurde, verstand sie aber nicht. Nach einer Weile entfernten sich die Stimmen, und Pferde galoppierten über ihr den Weg entlang. Nur wenige Minuten später - ihr kam es vor wie Stunden - hörte sie erneutes Hufgetrappel. Sie versuchte einen Blick nach oben zu werfen, und ihrer Kehle entrang sich ein Schreckenslaut, als direkt neben ihrem Versteck der leblose Körper von Luke über den Abhang geworfen wurde. Die Leiche rutschte die Böschung hinunter und war nur
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