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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen
Autoren: Emily Bold
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verschwand in der Menge. Etwas verloren stand Emma nun am Rand der Tanzfläche. Doch anscheinend wollten viele Gäste ihre Bekanntschaft machen, denn in Windeseile hatte sich eine ganze Gruppe junger Männer um Emma geschart.
    »Dieses Kostüm ist wirklich die Krönung!«, schwärmte einer.
    »Oh ja! Einfach grandios!«, bestätigte ein anderer.
    »Ist diese Kreation von Maestro Guliano?«, hakte eine Dame nach.
    Emma beantwortete geduldig die vielen Fragen und nahm höflich dankend die vielen Komplimente an, mit denen sie geradezu überhäuft wurde.
    Trotzdem atmete sie erleichtert auf, als sie den Herrscher der Meere auf sich zukommen sah. Sie entschuldigte sich bei ihren Verehrern und nahm dankbar das große Glas Punsch entgegen.
    »Vielen Dank! Das war Rettung in letzter Sekunde!«
    Zufrieden lehnte sie sich mit der Schulter an die Wand und betrachtete ihren Kavalier, der mit seinem prächtigen Kostüm alle anderen Gäste in den Schatten stellte. Eine Zackenkrone zierte die lange blonde Perücke und funkelte dabei, als wäre sie aus echtem Gold. Seine muskulöse Brust war bis auf mehrere goldene Reifen, die ihm um den Hals hingen, nackt. Auch die starken Oberarme und die Handgelenke waren mit goldenen Reifen geschmückt. Die Hose bestand aus goldenen und türkisen Materialien und sah beinahe nach echten Fischschuppen aus. Hinten war ein Fischschwanz an dem Kostüm befestigt, und auch der riesige goldene Dreizack war beeindruckend.
    Doch so genau Emma auch hinsah, hinter der ebenfalls goldenen Maske vor dem Gesicht konnte sie niemanden erkennen, den sie kannte. Sie ließ ihren Blick weiter über die feiernden Menschen im Saal wandern. Eigentlich war sie sich sicher gewesen, Logan sofort zu erkennen, aber anscheinend hatte sie sich getäuscht. Es war schon spät, das Fest war in vollem Gange, und die meisten Gäste waren schon da. Wo blieb ihr Mann denn nur? Das Bild, wie Logan sich mit dieser unbekannten Doreen vergnügte, während sie hier auf ihn wartete, schob sich vor ihr geistiges Auge. Schnell trank sie ihren Punsch aus, um dieses unschöne Bild zu vertreiben.
    »Fehlt Euch etwas, meine Liebe?«
    Besorgt griff Poseidon nach ihrem Arm.
    »Nein, es geht mir gut. Ich suche meinen Gatten.«
    »Natürlich! Wenn es Euch hilft, können wir gerne einmal durch den Saal und hinaus auf die Balkone gehen. Womöglich finden wir ihn dort?«
     
    Wilbour und Alvina waren gerade am Kensington Palace angekommen. Kaum hatten sie das königliche Anwesen betreten, stürmte ein Mann auf Wilbour zu:
    »Davelle? Seid Ihr es?«
    Erstaunt, dass er trotz seiner Verkleidung als Jäger so schnell erkannt wurde, drehte sich Wilbour zu dem ebenfalls maskierten Mann um.
    »Richtig. Und mit wem habe ich das Vergnügen?«
    »Ich bin es, Graham.«
    Die beiden alten Bekannten schüttelten sich die Hand. Doch Wilbour war im Moment nicht an einem Gespräch interessiert.
    »Ah ja, Graham, schön dich zu sehen, aber meine Frau und ich haben eine Verabredung. Vielleicht sehen wir uns später noch.«
    Das Gespräch hatte ihn abgelenkt, und nun suchte er beinahe panisch nach seiner Frau, die das Kostüm einer Nonne gewählt hatte. Dort oben, am Kopf der Treppe, stand eine Nonne. Das musste Alvina sein!
    Eiligst bewegte er sich in Richtung des roten Teppichs, um seiner Frau zu folgen. Wenn es stimmte, was er befürchtete, dann musste er ein Zusammentreffen zwischen Alvina und seiner Nichte unbedingt verhindern. Plötzlich tauchte einige Meter vor ihm noch eine zweite Nonne auf. Welche der beiden war nun seine Gattin? Beide hatten ihm den Rücken zugewandt und gingen zu allem Übel auch noch in verschiedene Richtungen davon. Unentschlossen blieb Wilbour stehen und blickte den Frauen nach. Gerade hatte er sich entschieden, da wurde er von hinten unsanft am Genick gepackt.
    »He! Was soll denn das?«
    Wilbour versuchte, sich dem festen Griff zu entwinden, als er erschrocken die Luft einzog. Der Mann vor ihm war blutverschmiert, und seine Kleidung stank nach Unrat und Gosse. Logan dirigierte Emmas Onkel aus der Menschenmenge hinaus und zog ihn hinter eine abgestellte Droschke. Mit gefährlich bebender Stimme stellte Logan klar:
    »Davelle, wenn Ihr nicht wollt, dass ich Euch hier und jetzt das Genick breche, dann vergeudet nicht meine Zeit!«
    Der Druck auf Wilbours Halswirbel ermahnten diesen, lieber keine Spielchen zu spielen.
    »Torrington? Das alles ist ein Missverständnis …«
    »Schnauze!«
    Logan wollte keine Ausflüchte, sondern
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