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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen
Autoren: Emily Bold
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nette Tante Alvina hat ihre Identität gut verborgen! Die ganze Zeit habe ich gedacht, der Mann steckt dahinter! Doch seit dem Tod des Hündchens hat diese Frau nur noch ein Ziel vor Augen: den Tod ihrer Nichte!«
    Logan standen die Haare zu Berge! Oh Gott, was hatte er getan? Er hatte die Davelles gebeten auf den Ball zu kommen; hatte er damit der Mörderin seiner Frau die Gelegenheit gegeben, ihren schrecklichen Plan auszuführen?
    Er ließ die mit Blut beschmierte Klinge fallen und rannte die Gasse entlang. Er musste sich beeilen! Das Fest würde in Kürze beginnen. Logan schien ewig zu brauchen, um sich durch die Menschenmenge in der Market Street zu kämpfen. Es wurde bereits dunkel, als er keuchend nach einer Mietdroschke Ausschau hielt. Doch es war keine zu sehen. Fluchend rannte er die Straße weiter, die Stadtmauer entlang, denn der Kensington Palace lag ein Stück außerhalb Londons. Zu Fuß würde er es niemals rechtzeitig schaffen!

Kapitel 29
     
    London, Kensington Palace
     
    Der livrierte Diener öffnete die Tür der Kutsche und bot Emma die Hand.
    »Mylady, darf ich bitten?«
    Emma stieg aus und strich sich den seidenen Rock glatt. Ihr Blick glitt suchend über die anderen Gäste, die ebenfalls gerade den Palast erreicht hatten. Von Logan fehlte jede Spur. Emma kam sich mit einem Mal sehr einsam vor, schließlich kannte sie in London kaum jemanden.
    Womöglich erwartete Logan sie bereits im Ballsaal. Sie holte noch einmal tief Luft, dann straffte sie die Schultern und folgte dem rot ausgelegten Teppich über den Hof. Dieser war mit Fackeln erhellt, und Diener gingen umher und reichten den eben eingetroffenen Gästen zur Begrüßung ein Getränk.
    Emma lehnte dankend ab und stieg die Eingangstreppe hinauf. Sie musste unbedingt Logan finden. Schon den ganzen Tag über verspürte sie eine quälende Unruhe, eigentlich, seit er am Morgen das Haus verlassen hatte.
    Eine riesige zweiflügelige Glastür lud zum Eintreten ein. Sobald man durch die Tür getreten war, stand man am oberen Ende einer großen Balustrade, von der links und rechts jeweils eine geschwungene Marmortreppe in den riesigen Ballsaal hinunter führte. Durch diese besondere Bauart konnte jeder Gast, der eintrat, von den bereits Anwesenden bewundert werden. Als Emma auf der Balustrade stand und ihren Blick suchend über die Menschenmenge unter sich schweifen ließ, verstummten die meisten Gespräche, und alle reckten den Hals, um zu sehen, wer so viel Aufsehen erregte. Emma errötete unter den neugierigen, aber doch zumeist bewundernden Blicken. Und noch ehe sie sich entschieden hatte, welche der beiden Treppen sie hinabsteigen sollte, bot ihr ein Gentleman seinen Arm.
    »Mylady, wenn Ihr erlaubt!«
    Eine tiefe Verbeugung und einen Handkuss später lächelte sie Poseidon freundlich an. Welch pompöse Verkleidung: Der Herrscher der Meere stand Emma mitsamt seinem goldenen Dreizack gegenüber.
    »Gerne!«
    Emma verneigte sich und ließ sich von dem Unbekannten in den Saal führen.
    »Ihr habt ja ein ganz schönes Aufsehen erregt.«, flüsterte Poseidon.
    Emma wusste nichts darauf zu sagen und nickte daher höflich.
    »Aber das ist ja auch kein Wunder. Ich muss Euch sagen, dass man auf diesem Ball noch niemals so ein zauberhaftes Wesen wie Euch zu sehen bekommen hat.«
    Schon wieder wurde Emma rot. Sie fand auch die Kostüme der anderen Gäste sehr gelungen. So führte Poseidon sie beispielsweise an einer Dame im Kostüm eines Pfaus vorbei, deren lange Federn lila und türkis schimmerten. Ein anderer Gast hatte tatsächlich den Kopf eines Bären auf und trug, wie es sich für einen Tanzbären gehörte, auch noch Hand- und Fußfesseln sowie einen Gürtel, an dem goldene Glöckchen baumelten. Auf der Tanzfläche tummelten sich außerdem noch ein Räuber, ein Pirat, eine orientalische Prinzessin und mehrere fantastische Tiere und Fabelwesen!
    Emma war begeistert! Dieses bunte Treiben war einfach herrlich. Es hätte ihr zwar noch besser gefallen, wenn Logan bei ihr gewesen wäre, aber vielleicht war er ja auch schon hier, und sie erkannte ihn nur nicht.
    »Also, Mylady, gestattet Ihr mir den ersten Tanz?«, fragte Poseidon mutig.
    »Oh, zu gerne, aber zuerst muss ich eine kleine Erfrischung zu mir nehmen.«
    Entschuldigend deutete Emma auf ihren Bauch, der nun, da sie schon im neunten Schwangerschaftsmonat war, selbst mit dem besten Kostüm nicht zu verbergen war.
    »Natürlich, Mylady, ich bin sofort zurück.«
    Poseidon verneigte sich vor ihr und
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