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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung
Autoren: MARGARET MCPHEE
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„Sehr freundlich von Ihnen, Miss Langley. Aber ich kenne das Stück und kann Ihnen sagen, was weiter passiert. Coriolan wird ermordet, und voller Reue beschließt Aufidius, dass ihm ein ehrendes Andenken bewahrt werden soll.“ Farquharson lachte leise. „Und da Sie nun wissen, wie es ausgeht, besteht keinerlei Grund mehr zur Eile.“
    Madeline spürte, wie kalte Furcht in ihr hochkroch. Als der Baron Anstalten machte, sie in einen schmalen Seitenkorridor zu steuern, blieb sie wie angewurzelt stehen. „Mylord, ich danke Ihnen für die Zusammenfassung, doch ich würde mir den Schluss lieber ansehen. Bringen Sie mich bitte zurück.“
    Ein träges Lächeln breitete sich auf Farquharsons Zügen aus. Er schnalzte leise mit der Zunge und beugte sich zu ihrem Ohr. „Aber, aber Miss Langley … oder darf ich Sie Madeline nennen?“
    „Sie dürfen nicht“, antwortete Madeline entrüstet und versuchte, sich ihm zu entziehen.
    Doch obwohl Farquharson von sehr schlankem Wuchs war, verfügte er über erstaunliche Körperkräfte und hielt sie eisern fest. Eine eigentümlich fiebrige Erregung strahlte von ihm aus, die Madeline zuvor nicht an ihm aufgefallen war. Sie warf ihm einen angstvollen Seitenblick zu. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    Plötzlich schlang er ihr den Arm um die Taille und riss sie zu sich herum. Madeline schrie auf. „Was tun Sie denn da? Sind Sie wahnsinnig geworden?“, fragte sie entsetzt, als er begann, sie unaufhaltsam rückwärts zu schieben.
    „Du wirst besser nicht unverschämt, Madeline“, sagte er kalt. „Und hör auf, dich zu zieren. Ich will mich nur mit dir unterhalten. Ungestört.“
    „Dann kommen Sie morgen in die Climington Street. Dort können wir ungestört reden.“ Sie musste Zeit gewinnen, ihm irgendwie entkommen. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sicher hatte ihre Mutter bemerkt, dass sie zu lange fort war, und suchte bereits nach ihr … nein. Madeline wusste, dass ihre Mama alles unterlassen würde, was die ersehnte Heirat ihrer Tochter mit einem Adligen gefährden könnte.
    Obwohl sie bei jedem Schritt energisch Widerstand leistete, schob Farquharson sie weiter. Als er stehen blieb, sah Madeline, dass sie sich in einer dämmrigen Nische befanden.
    „Ein guter Ort für meine Zwecke“, verkündete er spöttisch und packte sie bei den Schultern. Madeline spürte, wie ihr der Schweiß ausbrach, doch sie zwang sich, wenigstens nach außen hin ruhig zu bleiben. „Was wollen Sie?“, fragte sie mit einer Gelassenheit, die sie nicht empfand.
    „Dich, meine Liebe. Was denn sonst?“ Farquharsons Lippen kräuselten sich, während er sie träge musterte.
    Madeline biss die Zähne zusammen. „Sie können unmöglich vorhaben, mich zu kompromittieren, Mylord.“
    „Nichts läge mir ferner“, erwiderte er glatt und beugte sich zu ihr hinunter. „Ich will nur einen Kuss. Einen einzigen kleinen Kuss.“ Er richtete den Blick auf ihre Lippen, als wolle er sie verschlingen.
    Jetzt oder nie. Mit einer heftigen Bewegung entwand Madeline sich seinem Griff und schob sich schnell an ihm vorbei. Doch im nächsten Moment hatte Farquharson sie wieder gepackt und an sich gerissen.
    „Du entkommst mir nicht, Madeline“, murmelte er triumphierend und senkte seinen Mund ihrem entgegen …
    „Ah, hier sind Sie, Miss Langley …“
    Als die tiefe männliche Stimme hinter ihnen ertönte, stieß Lord Farquharson sie so abrupt von sich, dass Madeline beinahe das Gleichgewicht verlor. Mit geballten Fäusten wirbelte er herum und knurrte: „Sie!“
    Benommen lehnte Madeline sich an die Wand und starrte ihren unverhofften Retter an. Er war hochgewachsen, elegant gekleidet und von wohlproportionierter, kraftvoller Statur. Sein beinah blauschwarzes Haar wirkte ein wenig unordentlich, doch sein hervorragend geschnittener Frackrock und die dunklen Kniehosen saßen perfekt. Der Gentleman gehörte ganz sicher nicht zu ihren Bekannten, auch wenn er sie angesprochen hatte, als sei dies der Fall.
    „Ich war in Sorge um Sie, müssen Sie wissen“, fuhr er fort. „Obgleich ich natürlich überzeugt bin, dass das Benehmen des Barons Ihnen gegenüber nicht das Geringste zu wünschen übrig lässt.“ Der Fremde ließ den Blick aus seinen erstaunlich hellen blauen Augen prüfend über sie gleiten.
    „Lord Farquharson …“ Madeline verstummte. Wenn sie dem Gentleman erklärte, was der Baron getan hatte, war ihr Ruf ruiniert. Kein Mensch würde ihr glauben, dass er sie gegen ihren Willen hierher gebracht
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