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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde
Autoren: Coreene Callahan
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sieben frei, Süße , und nichts weiter zu tun als zu warten.«
    Bis die Besuchszeit vorüber war.
    Er sprach es nicht aus. Brauchte er nicht. Tania wusste, was er meinte. Der Bastard steigerte sich von verhüllten Drohungen zu direkter Einschüchterung. Was Griggs sich allerdings davon versprach, sie auf einem überwachten Parkplatz zu belästigen, war ihr nicht klar. Vielleicht wollte er ihr folgen? Herausfinden, welches Hotel sie für die Nacht gebucht hatte? Tja, sie konnte ihm nur Glück wünschen. Sie fuhr wie der Teufel, besser als viele Rennfahrer.
    Er würde sie nicht einholen, sobald sie die Asphaltstraße erreicht hatte, die sich zwischen dem Gefängnis und Gig Harbour erstreckte. Sie und ihr Mini wären längst verschwunden, bevor der Widerling sich angeschnallt und seinen Geländewagen in Gang gesetzt hatte.
    Gott sei Dank gab es getunte Hochleistungsmotoren. Mann, wie sie ihren pfiffigen Automechaniker liebte.
    Tania räusperte sich und rief sich zur Ordnung. Ihn auszulachen würde Griggs nur noch fieser machen, also wäre es keine gute Idee, ihn noch mehr zu reizen.
    War Macht nicht etwas Tolles?
    Und hier, innerhalb der Gefängnismauern, besaß Griggs die ultimativen Druckmittel, hatte er umfassende Autorität. Aber egal, wie oft er unterstellte, dass die Chancen ihrer Schwester auf Bewährung hundertprozentig stiegen, wenn Tania »nett« zu ihm wäre, weigerte sie sich, dieses Spiel mitzuspielen. Erstens würde J.J. sie dafür umbringen. Und zweitens? Sie war schließlich keine Hure - und verkaufte sexuelle Vergünstigungen.
    Niemals.
    Jetzt musste sie nur noch durch die Sicherheitskontrolle. Ohne Griggs mit ihren schicken neuen Stiefeln in die Eier zu treten. Wenn sie das nicht schaffte, hätte J.J. die Konsequenzen zu tragen. Das konnte Tania auf keinen Fall zulassen. Oder nachgeben und diesen Drecksack gewinnen lassen.

3
    Die Dämmerung konnte nicht schnell genug kommen. Ivar konnte es kaum erwarten, die Enge des Hauptquartiers der Razorback in der Walton Street 28 zu verlassen. Und den Gedanken zu entkommen, die ständig in seinem Kopf kreisten. Er brauchte den Wind und die Kälte des Winters an seinen Schuppen. Sehnte sich danach, seine Drachengestalt anzunehmen, die Flügel auszubreiten und über die Stadt zu rauschen. Um die Frau zu jagen, bevor er den Verstand verlor.
    Er war bereits gefährlich nahe dran. Weit von seinem Normalzustand entfernt und ohne Hoffnung auf baldige Besserung.
    Ivar hockte auf seiner Bettkante und ließ den Kopf hängen. Er umfasste seinen Nacken und presste ihn nach vorn. Unbehagen nagte an ihm. Er drückte stärker, dehnte seine verspannten Muskeln, lenkte sich durch physische Schmerzen ab, während ein ganz anderer Schmerz sich in ihm ausbreitete. Wie ein Skalpell drang der Kummer in seine Brust, wurde dort größer, verschlang den übrig gebliebenen kleinen Rest seines Herzens. Er schloss die Augen, wehrte den unvorstellbaren Verlust ab, der ihn verrückt zu machen drohte.
    Und es hatte bisher auch ganz gut geklappt... bis vor drei Wochen. Bis seine Krieger zurückgekehrt waren mit den schrecklichen Neuigkeiten.
    Lothair - sein bester Freund und Stellvertreter - war nicht mehr. War tot. Ermordet von seinen Feinden.
    Jetzt erstickte ihn die Trauer förmlich. Und er wusste nicht, wie er mit dem Kummer umgehen sollte. Er hatte es nie mit Emotionen oder brüderlicher Liebe gehabt. Übermäßige Gefühle hatten andere Männer - schwächere mit irgendwelchen Beziehungen -, nicht er. Niemals er. Tod gab es schließlich überall und ständig. War so unvermeidlich wie das Auf- und Untergehen der Sonne im Krieg gegen die Nightfury und die Drachenkrieger, die seine Feinde unterstützten.
    Aber Lothair zu verlieren ...
    Verdammt noch mal, das tat höllisch weh. Mehr als er es für möglich gehalten hatte.
    Ivar stützte die Ellbogen auf seine Knie, hob den Kopf und starrte auf die gegenüberliegende Wand. Da keine Beleuchtung an war, müssten die aufgereihten Plasma-Bildschirme eigentlich unsichtbar sein, mit der Wand verschmelzen. Aber er konnte alles hochaufgelöst sehen. Sogar hinter seiner dunklen Sonnenbrille war seine Nachtsicht absolut präzise, war jedes Detail haargenau auszumachen: die strukturierte Oberfläche der Seegrastapete, die feine Faserung in den Bambusdielen, das Kristallglas und die leere Flasche Jim Beam auf der Marmorplatte der Bar.
    Den JB zu kippen hatte nicht geholfen. Hatte den Kummer nicht gemildert oder ihm das Vergessen ermöglicht, nach dem er
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